Meine Mission – Ausgaben 2019
(K)EIN HOFFNUNGSLOSER FALL war, kaufte Benji sich am Kiosk noch Ver- pflegung für die Nacht. Trotzdem ist er keineswegs übergewichtig. Wir erfuhren dann, dass er tatsächlich am Montag- nachmittag, als es in Richtung Uckermark ging, hungrig zur Oase kam. Zu Hause hatte es noch nichts zu essen gegeben. Wir gehen davon aus, dass er schon als kleines Kind immer wieder ernsthaften Hunger erleben musste. Wir sind froh, dass wir für viele Kinder und Jugendliche Lebensbegleiter sein kön- nen. Gerade für Teens, die kleinkriminell sind, lernbehindert oder in ihren Herkunfts- familien vernachlässigt wurden, ist so eine Zeit ein unvergessliches Kontrast- programm. Die fünf Tage Camp waren für Benji voller Inhalt. Essen und Jesus – diese Kombination hat sich bewährt! • Aaron und Ilonka Köpke DEUTSCHLAND Vor Benji* wurden wir schon im vergangenen Jahr gewarnt. Mit diesem 15-Jährigen sei eine Freizeit kaum möglich. Seine Förderschule schließt ihn kategorisch von Klassenfahrten aus. Seine Mutter schiebt die Probleme auf die Pfle- gefamilie, in der er einige Zeit lebte. Und andere Mütter wollen nicht, dass Benji dabei ist, weil er einen schlechten Einfluss auf ihre Kinder habe. Dieses Jahr wurde Benji von seiner Wohn- gruppe zu unserem Jugendcamp angemel- det. Seine Wortwahl hatte sich im Laufe des Jahres etwas gebessert, aber es drehte sich für ihn alles nur ums Essen. Er woll- te immer wissen, wann es wieder etwas gibt. Als er sich spät abends über die Res- te hermachte, erinnerte ich mich an ein Buch über die Generation der Kriegskinder. Obwohl das Jugendcamp mit unserem ge- nialen Koch ein echtes Schlaraffenland OKT ’19 |n der sozialmissionarischen Arbeit in der Oase in Neu- brandenburg erleben viele Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen Liebe, Wertschätzung und echtes Angenommensein. *Name geändert
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