Meine Mission – Ausgaben 2022

Unser Engagement in … Papua-Neuguinea: Seit 1963. In der sozial-missionarischen Arbeit von „Shape-Life“ engagieren sich die Mis- sionare für benachteiligte Kinder. Deutschland: Seit 2008 arbeitet das Team Mission & Integration an verschiedenen Orten unter Migranten und Geflüchteten. Burundi: Seit 1992. Sieben Missionare engagieren sich derzeit mit der einheimischen Kirche und verschiedenen Organisationen in der sozial-missionarischen Arbeit und im Gemeindebau. Näheres über unsere Arbeit: www.liebenzell.org/weltweit DEINE SPENDE KOMMT AN! QR-Code oder Link nutzen: www.liebenzell/spenden Bitte vermerke den Spendencode auf der Überweisung. Vielen Dank! Spendencode: 1000-31 Was dann passierte, überraschte uns sehr. „Frau Vejdani, Ihre Verfolgungsgeschichte im Iran wurde bereits 2020 in den Niederlanden, in die sie flüchteten, angehört“, begann die Richterin. „Den damaligen negativen Gerichtsbeschluss kann ich nicht revidieren. Heute geht es darum, deutlich darzustellen, dass Ihr christlicher Glaube in den zwei Jahren in Deutschland wesentlich an Qualität gewonnen hat. Sagen Sie uns bitte, was sich in dieser Zeit verändert hat.“ DEUTSCHLAND „Bundesrepublik Deutschland gegen Frau Parisa Vejdani“ – so stand es in dicken schwarzen Let- tern auf dem Schild vor Saal 103 des Ver- waltungsgerichts Karlsruhe. Die Asyl- bewerber, die vor uns ihre Verhandlung hatten, machten einen niedergeschlagenen Eindruck. Entsprechend war auch unsere Stimmung nicht gerade euphorisch, als wir auf die Anhörung warteten. Wir, das sind: „unsere“ junge Iranerin Parisa, ihr Anwalt, ein Übersetzer und ich, Martin, als Begleiter. Welch eine Aufforderung! Zwei Stunden lang erzählte Parisa von ihrem Glauben an Jesus. Sie berichtete von ihrer Angst wegen ihres gefälschten Passes und wie sie drauf und dran war, Deutschland wieder zu verlassen. Durch Gespräche mit einem iranischen Pastor und uns fasste sie Mut zu bleiben. Die junge Frau berichtete weiter, dass sie sich den Behörden stellte, ihre Strafe für die gefälschten Papiere in der Großküche der Liebenzeller Mission abarbeitete und schrittweise an Zuversicht und Lebensfreude gewann. Gefragt nach ihrem Lieblingsbibeltext, sprach Parisa über Johannes 3,16. Ihre Freude, von Jesus zu erzählen, war deutlich spürbar. Die mündliche Asylzusage gab es gleich am Ende der Verhandlung. Wir teilen ihre Freude und Dankbarkeit und sind sehr gespannt, was Gott noch mit der jungen Iranerin vorhat. Betet ihr mit für den weiteren Weg von Parisa? • Martin & Ulrike Kocher JESUS VOR GERICHT WER DIENT HIER EIGENTLICH WEM? BURUNDI Verblüffend und berührend zugleich empfand ich (Esther) folgendes Erlebnis, als ich den Alltag meiner burundischen Freundin Esperance* besser kennenlernte. Barfuß arbeiteten wir einen Tag lang gemeinsam mit ihrer Mutter auf dem Acker. Natürlich kamen wir mit dreckigen Füßen vom Feld zurück. Beim Abschied wollte mich die Familie nicht nach Hause gehen lassen, bevor sie mit dem Zustand meiner Füße und Schuhe zufrieden war. Also wusch ich sie, bis sie aus meiner Sicht sauber genug waren und wollte mich auf den Weg machen. Doch so einfach kam ich nicht davon! Meine Freundin entdeckte noch Schmutz an meinen Zehennägeln. Mit dem kostbaren Wasser, das sie zuvor auf dem Kopf vom Fluss hergetragen hatte, schrubbte sie nun selbst an meinen Zehen herum. Wir mussten beide darüber lachen. Aber es war nicht nur lustig, sondern wirklich eindrücklich für mich: Esperance war sich nicht zu schade, mir die Füße zu waschen. Wir sind nach Burundi gekommen, um den Menschen mit Gottes Liebe und Freundlichkeit zu begegnen und ihnen zu dienen. Doch diese Erfahrung machte mir deutlich, dass es keine Einbahnstraße ist. Nicht nur wir sind die Gebenden, im Gegenteil. Wir erleben oft, wie hilfsbereit und großzügig Burundier uns gegenüber sind. Da zeigt sich viel von Gottes Wesen. • Manuel & Esther Stoll *Name geändert

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