MISSION weltweit – Ausgaben 2015

dARuM GEHT’s ECuAdoR 10 Santiago, Mitglied der Gemeinde Cotacachi „Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als kleiner Junge meine Eltern in den Gottesdienst begleitete. Doch schon bald geriet ich auf die schiefe Bahn, wurde spielsüchtig, war auffällig und rebellisch. Mit 14 Jahren begann ich Alko- hol zu trinken. DieRektorin zwangmich, die Schu- le zu wechseln und alles wurde noch schlimmer. Meine neuen Freunde beeinflussten mich stark, sodass ich anfing, Drogen zu nehmen. Im Sommer 2005 lud mich mein Bruder zu ei- nem christlichen Jugendcamp ein. Alkohol und Handys waren verboten, stattdessen spielten wir Fußball und badeten im Fluss. In dieser Wo- che war ich „clean“, doch zu Hause wurde ich wieder rückfällig und begann Kokain und Koks zu konsumieren. Diese Drogen brachten mich dazu, Menschen zu berauben, zu schlagen oder mit dem Messer zu attackieren. Um meine Sucht zu finanzieren, musste ich sogar meine Kleidung verkaufen. Mein Bruder erzählte mir immer wieder von Gott, doch das berührte mich in keiner Weise. Mit 15 brach ich die Schule ab, verließ meine Familie und zog in eine andere Stadt. Ich ging täglich in ein Bordell und verbrachte meine Zeit mit Drogenabhängigen, Dieben und Prostituier- ten. Einige meiner Freunde töteten andere für Geld. Auch ich war kurz davor, in diese schmut- zigen Geschäfte einzusteigen. In dieser Zeit lernte ich ein Mädchen namens Pamela kennen, das Ähnliches wie ich erlebt hatte. Ihr zuliebe hörte ich mit Drogen und Al- kohol auf, aber trotz der Beziehung zu ihr ging ich weiterhin heimlich ins Bordell. Während ei- nes Streits bekam Pamela starke Blutungen. Es stellte sich heraus, dass sie schwanger gewesen war und das Baby verloren hatte. Ihre Mutter zeigte mich an, weil sie meinte, dass ich Pamela misshandelt hatte. So landete ich im Gefängnis und verbrachte dort die schrecklichste Nacht meines Lebens. Ich versuchte danach, mein Le- ben in den Griff zu bekommen, suchte mir eine Arbeit und zog zu Pamela. Ramona Rudolph lebt seit 2012 in Ecuador, hat zunächst die sprache (spanisch und etwas Quichua) gelernt und arbeitet seit Mitte 2013 unter Quichua-indianern im Raum Cotacachi. Vor ihrer theologi- schen Ausbildung am seminar der Liebenzeller Mission war Ramona fachangestellte für Arbeitsförderung in der Agentur für Arbeit. Quichua auf neuen Wegen Gott hat die Macht, das Leben von Menschen radikal zu verändern. santiago, Alicia, Alejandro und patricio haben erlebt, was die bibel in 1. Johannes 1,9 berichtet: „Wenn wir aber unsere sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die sünden vergibt und uns reinigt von aller ungerechtigkeit.“ sie berichten von ihrer Lebenswende. Mithelfen: spendencode 1640-32 ecuador Mais und Bohnen sind Haupt- nahrungsmittel der Quichua.

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