MISSION weltweit – Ausgaben 2015
dARuM GEHT’s JApAn 12 Meine Mutter ist eine gläubige Frau, den Glau- ben meines Vaters kann ich schlecht einschät- zen. Er ist psychisch angeschlagen und immer wieder ist ein Klinikaufenthalt nötig. Als ich in der 5. Klasse war, verließ meine Mutter mit meiner jüngsten Schwester plötzlich die Fami- lie. Sie hielt es bei Vater einfach nicht mehr aus. Meine drei älteren Schwestern und ich fühlten uns für unseren Vater verantwortlich und blie- ben bei ihm. Das war eine schwere Zeit und ich war sehr froh, als meine Mutter und meine Schwester nach drei Jahren zurückkamen. Obwohl ich in die Sonntagsschule ging, wuss- te ich lange Zeit nicht, dass es Gott gibt oder was Glaube ist. Als ich in die Oberschule kam, hörte ich auf, in die Gemeinde zu gehen und die Bibel zu lesen. Ich dachte, Glaube ist etwas für Leute, denen es schlecht geht oder die ein Problem haben, und kam zu dem Schluss: Wenn es Gott nicht gibt, ist auch der Glaube umsonst. Aber in mir war eine große Sehnsucht und im- mer wieder fragte ich Leute, die behaupteten, an Gott zu glauben: „Glaubst du wirklich, dass es Gott gibt?“ Ich entschied mich, Physik zu studieren und hoffte, hier eine Antwort auf meine Fragen zu finden. Aber in der Physik rechnet man nicht mit Gott. An der Uni gab es eine christliche Stu- dentenvereinigung. Ich nahm anfangs an ihren Treffen teil, obwohl ich das Bibelstudium nicht wirklich interessant fand. Dann konnte ich für zwei Wochen nach Neuseeland reisen und lern- te dort neuseeländische und japanische Chris- ten kennen, die ihren Glauben mit Freude lebten. Zum ersten Mal erfuhr ich, dass Christsein etwas Freies und Fröhliches ist, und ich bekannte mich vor dem dortigen Pastor und der Gemeinde zum Glauben. Zweifel an der Existenz Gottes Wieder zu Hause nahm ich am Bi- belstudium der Studentenvereini- gung teil und leitete einige Zeit selbst eine Gruppe. Aber das, was ich sagte, stimmte nicht mit dem überein, was ich glaubte und lebte. In mir hielt die Un- sicherheit über die Existenz Gottes und die Suche nach der Wahrheit an. Es war Mithelfen: spendencode 1340-32 Japan gott sucht einen hikikomori ich heiße Akihiro, bin 26 Jahre alt und studiere physik. Mit meinen Eltern und den vier schwestern ging ich von klein auf in die kirche. doch schon in meiner kindheit gab es viel Auf und Ab. Eigentlich wollte ich nächstes Jahr mein studium abschließen. Aber nun kam alles ganz anders. ich erkannte, dass nicht ich auf der suche nach gott war, sondern dass gott mich gesucht hatte. Fotos: s. priscilla kunZ
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