MISSION weltweit – Ausgaben 2015
25 Mission weltweit 7–8/2015 inTERnATionALE HoCHsCHuLE LiEbEnZELL (iHL) konkRET Da gibt es sehr unterschiedliche Entdeckungen. Johannes Wälde ist mit seiner Familie nach Papua-Neuguinea geflogen. In Wewak hat er neben den Programmen im Gefängnis auch die Arbeit im Jugendamt vor Ort kennengelernt. Ohne Telefon, Auto und Kopierer ist es für die beiden einheimischen Sozialarbeiterinnen dort eine völlig andere Herausforderung als in Lon- don, wo Damaris Huß ihre sechs Monate in ei- nem Jugendamt verbracht hat. Wie geht Soziale Arbeit? Im Praxissemester schauen die Studierenden den Fachleuten „über die Schulter“. In London nennt sich dies „sha- dowing“ (jemand beschatten, auf Schritt und Tritt begleiten). Fachlich und interkulturell gibt es auch in Deutschland viele spannende Stellen in der Sozialen Arbeit. Die Schuljugendarbeit von crossover e.V. in Leipzig ist für Jana Kon- termann eine sehr krasse Erfahrung gewesen, die ihre Planung durcheinandergebracht hat: Der Ruf in die Mission ist geblieben, aber an- statt irgendwo im fernen Ausland sieht sie nun im Osten von Deutschland bei den Kindern, Ju- gendlichen und Erwachsenen ihren Platz. Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Hand- lungsfelder und Aufgaben wird durch den Aus- tausch nach dem Praxissemester deutlich, wenn alle für das letzte Jahr an die IHL zurückkehren. Manche Themen gleichen sich trotz verschie- denster Stellen: ● Wie finde ich ein gutes Maß, mich mit ganzem Herzen in eine Aufgabe hineinzuknien und mich gleichzeitig nicht davon verschlingen zu lassen? ● Wie kann ich mich gut einbringen in einer Arbeit, die sehr auf Beziehungen angelegt ist, wenn ich nur sechs Monate da bin? ● Wie gelingt es, andere zu eigenen Lösungen anzuregen? ● Bin ich erst dann ein Segen, wenn ich einen Titel habe oder schon, wenn ich am Anfang des Praxissemesters oft im Weg stehe und sehr viel erfragen muss? Bei der letzten Frage ist die Antwort am klars- ten: Ja, weil Gottes Segen nicht von Titeln ab- hängt. Gott sei Dank! Im September ist es soweit: Bei der ersten Absol- vierungsfeier der Hochschule sind voraussicht- lich 17 Studierende aus dem Studiengang TSA dabei. Der 1. September 2011 ist nicht nur ihr Studienbeginn gewesen, sondern auch der Start der Internationalen Hochschule Liebenzell. Aus dem Studiengang Evangelische Theologie absol- vieren voraussichtlich fünf Studierende. Esther Kenntner ist akademische Mitarbeiterin der iHL und verantwortlich für das praxissemes- ter im studiengang TsA. Wer an der internationalen Hochschule Liebenzell (iHL) „Theologie/soziale Arbeit im interkulturellen kontext“ (TsA) studiert, ist im 5. oder 6. semester zu einem 6-mo- natigen (Auslands)-praxis- semester. die studierenden übernehmen dabei selbst- ständig Aufgaben, werden angeleitet und begleitet und mit der berufswirklich- keit vertraut gemacht. die schriftlich dokumentierten Erfahrungen werden durch eine supervision und praxis- reflexion ausgewertet. Wie geht soziale Arbeit? im studiengang „Theologie/soziale Arbeit im interkulturellen kontext“ sind sechs Monate praxissemester im bereich soziale Arbeit vorgesehen. nach all dem, was in den Vorlesungen theoretisch gelernt wurde, soll ein Einblick in die praktische umsetzung ermöglicht werden. Bild oben links: Das Jugendamt in der Hafenstadt Wewak, Papua-Neuguinea Bild oben rechts: Schulnahe soziale Arbeit in Leipzig Bild unten: Auswerten von Erfahrungen im Praxissemester Fotos: Johannes WÄlde, Jana kontermann, mareike klenk
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