MISSION weltweit – Ausgaben 2015
17 tAnSAniA DArUm GeHt’S Als Michael bei uns begann, war seine hoch schwangere Frau im Krankenhaus. Ihr Zustand besserte sich nicht und nach zwei Wochen holte man die kleine Paulo durch einen Kaiserschnitt. Doch sie war schwach und die Mutter musste die Milch abpumpen und sie dem Neugebore nen mit einem Löffel einflößen. Eine zeitinten- sive Prozedur. Paulo schrie viel und es ging ihr einfach nicht besser. Ein Arzt stellte fest, dass die Nabelschnur falsch abgebunden war. Nach einem Eingriff gingen die Eltern hoffnungsvoll nach Hause. Doch das Mäd- chen weinte weiterhin viel, atmete beim Trinken schwerundbekamnachtskaumLuft. Jetztmeinte ein Arzt, dass Verwachsungen in der Nase die Ursache seien. Verzweifelt suchten die Eltern weitere Ärzte auf. Einer empfahl eine Operati- on, der andere riet davon ab. Michaels ganzer Lohn ging für die Behandlungen und Medika mente drauf. Trotz allem sagte er immer wie der: „Gott hilft uns. Ihm wollen wir vertrauen!” Dann kam die große Regenzeit Sie war 2014 besonders heftig. Ganze Gebiete standen unter Wasser, Brücken wurden wegge schwemmt. Das Wasser konnte nirgends abflie- ßen, weil die Wassergräben voller Abfall waren. In Daressalam herrschte Chaos. Michael kam völlig verzweifelt zu uns: „Bei uns steht das Wasser hüfthoch!” Regenwasser vermischte sich mit Fäkalien, weil die selbst gegrabenen Toilettenhäuschen übergelaufen waren. Michael brachte seine Frau, das erstge borene Kind und Baby Paulo zu Verwandten. Er selbst blieb als Wächter zurück, denn solche Situationen werden von Dieben oft ausgenutzt. Viele seiner Sachen wurden beschädigt, trotz- dem blieb der junge Familienvater dabei: „Wir möchten Gott vertrauen. Er sieht uns.” Wir flehten Gott an Dann, an einem Dienstagmorgen, kam Michael ganz niedergeschlagen zur Arbeit. Paulo hatte wieder große Probleme beim Atmen, trotz Me dizin. Als er nach Hause ging, beteten, ja fleh- ten wir Gott an, dass er doch eingreifen möge: „Vater, wir wissen, dass du die Macht und Kraft hast, Paulo gesund zu machen! In Jesu Namen bitten wir dich darum.” Gespannt fragte ich Michael, als er wieder zur Arbeit kam, wie es Paulo geht. Er schaute mich mit leuchtenden Augen an und erzählte begeis tert: „Mama, es ist etwas ganz Unglaubliches passiert! Seit vorgestern kann sie gut schlafen und auch das Trinken geht gut!” Wir staunten: So groß und mächtig bist du, unser Gott! Du siehst uns in unserer Not und lässt uns nicht im Stich. Alleine dir gehört Lob und Ehre! Michael möchte, dass diese Erfahrung Ihnen Mut macht, sich in schwierigen Situationen ganz Gott anzuvertrauen und alle Ängste ihm zu bringen. Emmi Riegert l Markus und Emmi Riegert arbeiten seit 1997 in tansania, zunächst im missionsflug dienst, dann in einem Schüler heim für missionarskinder und einem projekt für behinderte menschen. markus ist Schlos ser und pilot, emmi Landwirtin. Zwei ihrer vier kinder studie ren in Deutschland. Und wenn’s schwierig wird? michael mombo kommt aus Uzuri, einem Stadtteil von Daressalam. er hat keinen Beruf und ist froh, dass er zweimal in der woche bei uns etwas verdienen kann. michael macht um das Haus sauber und bewacht es. eigentlich bräuchten wir ihn nur einige Stunden, aber davon kann er seine Familie nicht ernähren. regelmäßige Arbeit ist schwer zu finden. Mama ist in tansania die übliche Anrede für Frauen. oft wird der name des ersten kindes angehängt. Mithelfen: SPEndEncodE 1749-32 Tansania FoToS: MarkuS riEgErT Familie Mombo hat erlebt: Gottvertrauen trägt durch angstvolle Zeiten
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