MISSION weltweit – Ausgaben 2015

5 SAmBiA DArum GEHT’S miSSion weltweit 11–12/2015 FoToS: FraNK UND JULiaNe KrÄMer Unterwegs sein in Sambia hat mit Autofahrten und jeder Menge Kilometern zu tun. Die 14,5 Millionen Einwohner leben auf einer Fläche von 750 000 Quadratkilometern verteilt. Damit ist das Land mehr als doppelt so groß wie Deutsch- land. Die Städte liegen fast im gesamten Land verteilt. Wenn wir etwas Spezielles brauchen (etwa Roggenmehl zum Brotbacken), fahren wir von Kasama ganz imNorden 855 Kilometer nach Lusaka, der Hauptstadt. Das kann man natürlich nicht oft machen und deshalb kaufen wir von sol- chen Dingen immer gleich einen Jahresvorrat. Der Aufkleber zeigt’s Auf Reisen durch Sambia ist eine Sache ganz ty- pisch: Überall gibt es Kontrollpunkte der Polizei, sogenannte road blocks. Manche dieser Straßen- sperren sind stationär gebaut und haben kleine Häuschen und Schranken. Andere sind einfach nur mobile Kontrollen mit einem Streifenwagen. Je nach Tageszeit und Wochentag kann man auf einer Fahrt von Kasama nach Ndola (dort ist die Zentrale der Liebenzeller Mission in Sambia) schon mal sechs bis zehn Sperren passieren. Das Prozedere läuft immer gleich ab: Geschwin- digkeit drosseln, Warnblinker anschalten, Radio leise drehen und Fenster öffnen. Der erste Blick der Polizisten wandert zum Firmenschild an der Fahrertür. Der zweite Blick richtet sich auf die Insassen des Fahrzeugs. Beim anschließenden Gespräch zwischen Polizisten und Fahrer kom- men Fragen zum Woher und Wohin – und es geht um das Firmenschild. „Ah, Sie sind von den Baptisten?“ „Fahren Sie zu einem Kirchen- treffen?“ „Haben Sie eine Bibel für mich?“ Sambia, eine christliche Nation? Unser Aufkleber zeichnet uns als Christen aus und überall, wo wir fahren und parken, wer- den Menschen auf uns aufmerksam. Nun ist es in Sambia überhaupt nicht ungewöhnlich, sich zu einer Kirche zu bekennen. Sambia bezeich- net sich selbst als christliche Nation. Allerdings ist der Anteil von lebendigen, wiedergeborenen Christen sehr gering. Wir versuchen, unseren Aufkleber auch als „Aushängeschild“ zu benutzen. Das heißt: Wir bestechen keine Polizisten, wir sind freundlich und halten uns weitestgehend an die Verkehrs- regeln. Man soll an unserem Handeln und in unserem Leben Christus erkennen können. Und wir stehen Rede und Antwort bei Fragen über Jesus und über unsere Motivation. Von Einzelnen auf alle schließen? Eine große Herausforderung ist unser Sonder- status als Weiße in einem afrikanischen Land. Oft werden Verhaltensweisen einzelner Weißer als „allgemeingültig“ betrachtet, egal ob es gute oder schlechte sind. Deswegen versuchen wir, durch und in Beziehungen den Menschen in Sambia vorzuleben, was Jesus in unserem Le- ben bedeutet und wie ER unser Leben bestimmt und verändert hat. Ein Bekenntnis ist besonders dann aussagekräftig, wenn man unter Beobach- tung steht. Wir machen uns mit unserem Fir- menlogo am Auto „beobachtbar“ und möchten gesehen werden, damit Menschen uns als Bot- schafter für Jesus wahrnehmen können. Frank und Juliane Krämer l Frank und Juliane Krämer sind mit August und Annie im August 2014 nach Sambia aus- gereist. Zunächst Sprach- und kulturtraining in mpika, jetzt in kasama in der nordprovinz des Landes. Frank hat die Ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller mis- sion absolviert. Zuvor arbeitete er als Elektroniker. Juliane ist krankenschwester von Beruf. Die Liebenzeller mission arbeitet in Sambia mit dem Gemeindeverband „Zambia Baptist Association“ zusammen, unterstützt die örtlichen Gemeinden des Verbands und hilft über- regional. Ah, die Baptisten kommen! menschen werden beobachtet, ganz besonders weiße missionare. Frank und Juliane krämer schildern, wie sie Salz und Licht in ihrem neuen Einsatzland Sambia sein können. Flussüberquerung mithelfen: SpeNDeNCoDe 1440-32 Sambia Firmenschild an der Autotür mit Bibelvers

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