MISSION weltweit – Ausgaben 2015

FrAnkrEiCH DArum GEHT’S 7 miSSion weltweit 11–12/2015 Am darauffolgenden Sonntag waren bei den beeindruckenden Trauermärschen auch regio- nale Vertreter des CNEF zu finden. Sollten wir nicht unsere menschliche Solidarität zum Aus- druck bringen? Polizisten hatten Tränen in den Augen, als ihnen versprochen wurde, für sie zu beten. Eine erstaunliche Entwicklung Es ist neu, dass sich bekennende Protestanten derart an die Öffentlichkeit wagen. Neu ist auch, dass sie sich aus einer unübersichtlichen Zersplitterung im Jahr 2012 zum „Conseil Na- tional des Evangéliques de France (CNEF)“ zu- sammengeschlossen haben. Und es ist neu, dass die rund 650 000 freikirchlich geprägten Evan- gelikalen zunehmend wahrgenommen werden. Während der 20-Uhr-Nachrichten (!) wurde kürzlich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine positive Reportage ausgestrahlt. Auch wenn sie heute nur 1,4 Prozent der Fran- zosen ausmachen, ist ihr Wachstum beein- druckend. Seit 1950 hat sich die Zahl der Ge- meinden verzehnfacht. Zunehmend sind ihre Vertreter neben ihren katholischen Kollegen zu offiziellen Anlässen geladen. Diesen Freiraum zu nutzen, um durch Präsenz und das rechte Wort am rechten Platz „Salz in der Suppe“ zu sein, ist ihr aufrichtiges Anliegen. „Wenn der Pastor bei unseren Anlässen erscheint, kommen wir gerne zu seinen“, meinte der Bürger- meister unter anderen „gewählten“, aufmerk- samen Zuhörern beim besonderen Gottesdienst „für die Obrigkeit“. Wir haben offene Türen in katholischen Kirchen für evangelistische Kon- zerte eines Londoner Ensembles und nutzen die- se von Gott geschenkten Brücken zu Menschen, die wir nie „direkt“ erreichen würden. Eine geteilte Überzeugung Gerade vor Ort bestätigt sich die Erfahrung: Das Salz muss in die Suppe, wenn es seine Kraft ent- falten soll. Gut verwahrt bleibt es kraftlos (Mat- thäus 5,13). Das ist unsere Vision für Frank- reich: Noch mehr Barrieren ausräumen, die Menschen daran hindern, das Evangelium an sich heranzulassen und ihm schließlich Glauben zu schenken. Gleichzeitig sollen Christen ermu- tigt werden, Profil zu zeigen und ihren Auftrag ernst zu nehmen. Die Motivationskampagne des CNEF, „Libre de le dire“**, hilft Schülern und Eltern, Studen- ten, Berufstätigen und Pastoren, sich nicht ein- schüchtern zu lassen, sondern unerschrocken für ihre Überzeugungen einzustehen. Gute Be- ziehungen zu Einzelnen und nicht nur zu ein- flussreichen Personen aus Presse, Politik und Kirche sind nach wie vor der Schlüssel dazu. Der kann Herzen für Gottes Liebe öffnen. Heute, beim Verfassen des Artikels, schreiben wir den 14. Juli, unsere „Fête Nationale“. Wie dankbar sind wir für unsere „Freiheit, es sagen zu dürfen“. Wir beten, dass noch mehr Men- schen Jesus kennenlernen. Helfen Sie mit? Norbert Laffin l ** „Freiheit, es zu sagen“ 10 000 Menschen kamen in Coutances zum Trauermarsch nach dem Anschlag auf das Satiremagazin Charly Hebdo. FoTo: Mira STUbbiG In Coutances wird regelmäßig „für die Obrigkeit“ gebetet. Hier das Rathaus der Bischofsstadt. FoTo: NorberT LaFFiN mithelfen: SpeNDeNCoDe 1460-32 Frankreich Die Broschüren des CNEF tragen den Titel: Frei, es zu sagen … in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit … Die katholische Kapelle füllt sich zum evangelistischen Konzert. FoTo: phiLippe haMeL

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