MISSION weltweit – Ausgaben 2015

Sie sind seit 17 Jahren im Ruhestand. Wie hat Sie die Zeit bei der Liebenzeller Mission geprägt? Während der 16 Auslandsjahre in Japan und Bangladesch und später bei Leitungsaufgaben in der Heimatzentrale unserer Mission wurde ich immer wieder „ins kalte Wasser geworfen“. Die dabei gemachten Erfahrungen mit dem leben­ digen Gott haben meinem Leben immer wieder neuen „Zündstoff“ gegeben, es in die richtige Richtung gelenkt und den Glauben erhalten. Haben Sie einmal Gottes Führung in besonderer Weise erlebt? Gott hat an meinem 40. Geburtstag tief im Dschungel von Zaire meinem Leben keinen Schlusspunkt gesetzt! Wir waren angefragt, in einem Schulungsprojekt mitzuarbeiten. Wäh- rend der Erkundungsreise bekam ich wieder­ holt starke Nierenkoliken. Sie führten zu Nie- renversagen. Zeitweilig war ich bewusstlos im Geländewagen unterwegs. Eine beherzte katho­ lische Krankenschwester rettete mein Leben. In einem kleinen Propellerflugzeug wurde ich in die Hauptstadt transportiert. Durch einen von Gott gesteuerten „Zufall“ besuchte der ameri­ kanische Botschafter zeitgleich die armseligen Klinikbaracken am Stadtrand. Er veranlasste weitere notwendige Maßnahmen, sodass ich mit Arztbegleitung rechtzeitig ins Katharinen­ hospital nach Stuttgart kam. Welcher Bibelvers hat Sie durchs Leben begleitet? Psalm 18,20: „Der HERR führte mich hinaus ins Weite, ER riss mich heraus; denn ER hatte Lust zu mir!“ Wie oft hat Jesus Christus mich herausgerissen! Aus Niedergeschlagenheit und Verzagtheit beim Beginn einer Pionierarbeit in Japan. Einmal um Mitternacht in Bangladesch, als bewaffnete Räuber am Hoftor standen und uns überfallen wollten. Mein plötzliches Er­ scheinen im Schlafanzug und in voller Körper- länge an der Terrassentür verwirrte sie. Sie bra- chen im Nachbarhaus ein und es kam dort zu einer Schießerei und Schlägerei. Rückblickend auf meine 66 Jahre als Kind Got­ tes kann ich nur diese biblische Wahrheit unter­ streichen: Der Heiland führt seine Leute aus der Enge in die Weite! Wie sieht jetzt Ihr Alltag und wie sehen Ihre Zukunftspläne aus? Ich danke Gott für jeden Tag, an dem ich das Bett verlassen kann und schmerzfrei bin. Und ich bete immer wieder: „Herr, ich möchte für jeden Tag nicht mehr und nicht weniger als das, was DU mir für heute zugedacht hast.“ Bei al- ler gern geleisteten Hilfe für andere möchte ich nicht meine eigene Vorbereitung auf den Him­ mel vernachlässigen, und ich bete für Familie, Gemeinde und Weltmission. Was wünschen Sie den Lesern von „Mission weltweit“? Ein neues Urvertrauen unserem treuen, lebendi- genHeilandJesusChristusundseinemWort gegen­ über in der getrosten Zuversicht, dass kein Haar ohne Gottes Willen von unserem Haupt fällt! Dass Jesus die Weltgeschichte und unser aller Leben nach dem Plan und Wunsch Gottes, sei­ nes Vaters, leitet, wissen wir. Das Wie des künf­ tigen Handelns wollen wir ebenfalls getrost in Gottes allmächtigen Händen belassen! Die Fragen stellte christoph kiess, Leiter der öffentlichkeitsarbeit Albert Rechkemmer , seit 1962 verheiratet mit marianne, zwei erwachsene kinder, zwei enkel­ kinder. nach Gymnasium und kaufmännischer Ausbildung von 1953 bis 1959 am Seminar der Liebenzeller mission und praktikum, Sprachstudium in england, 1959 Ausreise nach Japan. pionierarbeit in zwei Städten, dann teamleiter. 1974 Beginn der Liebenzeller missionsarbeit in Bangladesch. Ab 1978 verantwortlich für die Finanzen im Bereich mission, Stellvertreter des missions­ direktors und zuletzt missions­ direktor. im ruhestand noch viele Jahre Besuchsdienste bei missionsfreunden. … Albert rechkemmer? was macht eigentlich… FoTo: chriSToPh kiESS

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