MISSION weltweit – Ausgaben 2015

MISSIoN weltweit 3–4/2015 3 26 Das Jahr 2015 hat etwas zu bieten. unter anderem den Kirchentag in Stuttgart. Evangelische christen sind eingeladen und herzlich willkommen. Wie schön, wir gehören alle zur familie. Aber, so er- fahren wir plötzlich, messianische Juden müssen draußen bleiben. Nanu, was ist denn da passiert, fragt man sich als evangelisches Kirchenmitglied. Unsere Kirche ist doch sonst nicht so. Sie rühmt sich ihrer Pluralität und freut sich über den „Markt der Möglichkeiten”, auf dem sich alle möglichen Anschau- ungen und Sichtweisen tummeln dürfen. Es ist für manchen, der sich noch an das Apostolische Glaubensbekenntnis und die alten Bekenntnisschriften hält, nicht leicht zu verdauen, wem dort eine Plattform geboten wird. Was haben messianische Juden Böses getan, dass sie draußen bleiben müssen? Dem Kirchentag geht es um den christlich-jüdischen Dialog. Deshalb lehnt man jegliche „Judenmission” ab. „Dieser Respekt bedarf der Arbeit an der Überwin- dung eines christlichen ‚Vormundschaftsanspruch[s]’ gegenüber Jüdinnen und Juden” (EKD: Christen und Juden III, 2000), ist in der Stellungnahme¹ zu lesen. Also das ist es, was stört: Messianische Juden bekennen, dass Jesus der Messias ist. Sie stehen mit diesemBekenntnis in einem vomKirchentag definierten Niemands- land. „Das Bekenntnis des christlichen Glaubens, dass Jesus für alle gestorben ist, darf nicht die Folgerung haben, Jüdinnen und Juden fehle etwas zum Heil, wenn sie dieses Bekenntnis nicht teilen.” So hat es der Kirchentag beschlossen. Ich frage mich: Habe ich im Neuen Testament etwas überlesen? Stellte nicht Jesus selbst den Anspruch „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Nie- mand kommt zum Vater, denn durch mich”? Hat sich nicht Paulus deshalb mit den religiösen Führern seines Volkes überworfen, weil er Jesus als den ihnen versprochenen Messias verkündigte? Es gibt kein Heil außer in Christus – das ist evangelischer Glaube. Darum ging es in der Reformation vor fast 500 Jahren – solus Christus. Wer andere Lesarten ins Spiel bringt, hat eine besondere her- meneutische, aber keine evangelische Brille auf der Nase. Wie gehen wir damit um? Dürfen in Deutschland Christen Juden gegenüber Christus nicht bekennen? Uns haftet eine böse Vergangenheit an. Wenn ich Do- kumentarfilme über das Dritte Reich sehe oder entsprechende Bücher lese, schä- me ich mich, was wir dem Volk der Juden angetan haben. Wir können nur um Vergebung bitten. Unsere schlimme Vergangenheit heißt aber nicht, dass wir nicht mehr mit Respekt und gebotener Zurückhaltung Christus allen Menschen, auch Juden, bezeugen sollten und dürfen. Und wir sollten Juden, die Jesus als ihren Messias erkannt haben und an ihn glauben, herzlich willkommen heißen. Sie gehören zur Gemeinde Gottes, deren Haupt Jesus Christus ist! Ihr Pfarrer Detlef Krause Direktor Wir müssen leider draußen bleiben klartext AKTuELLE INfoS O im internet unter: www.liebenzell.org O in der wöchentlichen Gebetsmail (bitte anfordern): www.liebenzell.org/ gebetsanliegen O vom Band abhören: Telefon 07052 17-111 SpENDEN Liebenzeller Mission Sparkasse pforzheim calw IbAN: DE27 666500850003 3002 34 bIc: pZHSDE 66 Die Liebenzeller Mission ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden, Schenkungen und Vermächtnisse müssen nicht versteuert werden. bitte vermerken Sie den beim Artikel angege- benen Spendencode auf Ihrer Überweisung, wenn Sie diese Arbeit unterstützen möchten. Herzlichen Dank! Mithelfen: sPendencode 1440-32 Mithelfen: sPendencode 1440-32 ¹http://www.kirchentag.de/aktuell/nachrichten/nachrichten/ archiv_stuttgart/messianische_juden_gespraech/ messianische_juden_statement.html

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