MISSION weltweit – Ausgaben 2015
MISSIoN weltweit 3–4/2015 25 Die Fesseln des Bösen Meine Tante, die als Familienmedium fungierte und lange Zeit ein unbekanntes Leiden ertragen musste, wurde schlussendlich frei von den Fesseln der unsichtbaren Welt. Ihre Krankheit war verknüpft mit ihrer Fähigkeit, als Geistmedium zu fungieren. Es wird gesagt, dass ein Medium von dem Geist durch ein Leiden gebunden gehalten wird, damit es ihn nicht irgendwann abwirft. Meine Tante fand Hilfe bei einem kirchlich-medizinischen Pro- jekt und wurde dort behandelt. Das führte dazu, dass sie Jesus ihr Leben anvertraute und getauft wurde. Seitdem kam der Geist nie mehr zurück. Dies bestätigt die Macht Jesu über die unsichtbare Welt und stimmt mit Jesu Worten überein: „ Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden” (Matthäus 28,18) und dass alle, die müh- selig und beladen sind, bei ihm Ruhe finden (Matthäus 11,28). Er ist die einzige Lösung in den Bedrohungen aus der unsichtbaren Welt. Einflüsse überwinden In meinem pastoralen Dienst habe ich viele Christen erlebt, die in der Lage waren, diese Mächte der unsichtbaren Welt und ihren Einfluss zu überwinden. Ich kenne Familien, die durch schwie- rige Zeiten der Krankheit oder mysteriösen Umstände gegangen und trotzdem dem Wort Gottes treu geblieben sind. In einer Fa- milie erlitt die Frau mehrere Fehlgeburten. Entgegen dem Rat der Verwandtschaft, Hilfe aus der unsichtbaren Welt zu suchen, betete sie zum Herrn und wartete geduldig, bis sie ein Kind bekam! Heute ist es eine glückliche Familie mit drei Kindern. Jesajas Ermutigung (Jesaja 40,31), dass die, die auf den Herrn warten, neue Kraft bekommen, wird durch diese individuelle Er- fahrung bestätigt. Die oben geschilderten Ereignisse belegen die Tatsache, dass Christen im Glauben an Jesus Überwinder sind (1. Johannes 5,4; Römer 8,37) und dass keine Waffe, die gegen uns gerichtet wird, erfolgreich sein kann (Jesaja 54,17). Zusammengefasst: In vielen Teilen der Welt, vor allem in der Zwei-Drittel-Welt, ist die unsichtbare Welt eine erlebte Realität. Während es manchmal schwierig ist, diese Realität vernünftig zu begründen, gibt es viele zusammenhängende Faktoren, die die Existenz der unsichtbaren Welt belegen. Erstens bestätigen die gemachten Erfahrungen derer, die der unsichtbaren Welt begeg- nen, ihre Realität. Zum Beispiel zeigen der befristete Reichtum, Schicksale und die menschlich unerklärlichen Phänomene nicht nur die reale Existenz der unsichtbaren Welt, sie beeinflussen auch das Verhalten und das Handeln des Individuums. Zweitens bestätigt die Bibel ihre Existenz dadurch, dass sie den Kontakt mit der unsichtbaren Welt verurteilt. Das biblische Ver- bot gegen den Kontakt mit der unsichtbaren Welt weist darauf hin, dass dieser Bereich in der geistlichen Auseinandersetzung eine bedeutende Rolle spielt. Egal, wie bedrohlich die Begegnun- gen mit der unsichtbaren Welt für jemand auch sind, der Herr, unser Gott, bleibt souverän (Habakuk 3,19; Psalm 103,19; Römer 11,33). Nur in IHM kann jemand echten Schutz und beständiges Glück finden. Amen. Louis Ndekha, übersetzt von Michael Volz Louis Ndekha lebt mit seiner frau olipa und den Kindern Louis jr., chimwemwe und phillip in blantyre im Süden von Malawi. Er ist seit 2001 pastor der Africa Evangelical church (AEc), war etliche Jahre Dozent und von 2008 bis 2009 Rektor am Evangelical bible college of Malawi (EbcM). Heute ist Louis Ndekha Generalsekre- tär der Africa Evangelical church und Dozent für biblische Studien an der theologischen und religions- wissenschaftlichen fakultät der universität von Malawi, Zomba. Dafür qualifizieren ihn u. a. seine akademischen Abschlüsse: Master of Arts in Mission Studies, Master of Arts in Theology and Religious Studies, Master of business Administration. WEiTERDENKEN >> GASTbEITRAG VoN LouIS NDEKHA Wussten Sie, dass … … man Geld, das jemand verloren hat, in Malawi nicht einfach aufhebt? Es könnte auch als Zauber- gegenstand benutzt worden sein, durch den auf den finder eine bestimmte Krankheit übertragen werden könnte. … der „Vogelmann” ein Tänzer des „Gule wamkulu” (großer Tanz) ist und speziell zur Tradition des Stammes chewa in Zentralmalawi gehört? Diese Tänze haben angeblich viel mit bösen Geistern zu tun. Wer den Tänzern begegnet, soll nicht überrascht schauen und sich nicht geängstigt oder belästigt fühlen. Sonst könnten die bösen Geister dem betrachter Schaden zufügen. Die Vogelmänner gehören zum komplexen kulturell-animistischen brauchtum der chewa und spielen auch bei beson- deren Ereignissen wie der Einsetzung eines chief (Häuptling) oder bei beerdigungen eine Rolle. ... man angeblich furunkel mit einer Münze auspres- sen und die Krankheit damit „wegwerfen” kann? Wer die Münze findet und an sich nimmt, wird (so die Überzeugung) die furunkel bekommen. … man in Malawi Glücksbringer, Schutzamulette und Medizin für bestimmte beschwerden am Straßen- rand kaufen kann? Die Gegenstände haben teil- weise eine ganz natürliche Wirkung, können aber auch „besprochen” und „bezaubert” worden sein und werden dementsprechend angewandt. Medizinmänner können Gegenstände vererben, aber auch fähigkeiten und Zauberpraktiken. … Amulette bei Kindern unter anderem dem Zuwach- sen der fontanelle „dienen”? Sie sollen auch ganz allgemein eine gesunde Entwicklung „garantieren”, indem sie böse Geister fernhalten. Das erinnert an ein ähnliches Verständnis, das es früher in manchen Gegenden Deutschlands gab. Aus furcht vor bösen Geistern nahm man babys vor ihrer Taufe nicht mit auf die Dorfstraße. Michael Volz egal, wie bedrohlich die begegnungen mit der unsichtbaren Welt für jemand auch sind, der herr, unser gott, bleibt souverän.
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