MISSION weltweit – Ausgaben 2015

missiON weltweit 5–6/2015 3 20 Darüber gibt es in Deutschland und der Eu unterschiedliche sicht- weisen. Eine einheitliche legale Definition gibt es nicht. Einigkeit besteht darin, Leben zu schützen. Aber ab wann beginnt Leben? Naturwissenschaftlich bestehen keine Zweifel, dass mit der Verschmelzung von Eiund Samenzelle der Beginn des Lebens markiert ist. In der Gesetzgebung wird versucht, entstehendes Leben zu schützen. Im Embryonenschutzgesetz und im § 218 des Strafgesetzbuches wird deshalb das ungeborene Leben unter Rechts­ schutz gestellt. Gleichzeitig hat man im Abtreibungsparagraphen so weitgehen­ de Ausnahmen der Strafbarkeit aufgenommen, dass wir in Deutschland jährlich über 100000 Schwangerschaftsabbrüche registrieren. Das ist erschreckend. Aber wen stört es noch? Menschen, die deshalb auf die Straße gehen, werden oft als unbelehrbare, fundamentalistische Hardliner verachtet. Wie gehen wir mit dieser Frage um? Pauschale, undifferenzierte Urteile und Verurteilungen sind aus meiner Sicht unangebracht. Das Leben und die moderne Medizin konfrontieren uns mit unmenschlichen Entscheidungen. Egal, welche Wahl man trifft, man fühlt sich am Ende immer schuldig. Was ist unser Maßstab? Im Grundgesetz lesen wir in der Präambel: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.“ In der Ver­ antwortung vor Gott – darum geht es. Leben ist Gabe Gottes. Nicht nur in der Eigenverantwortung, sondern in der Verantwortung vor ihm sollen wir damit umgehen und Entscheidungen treffen. Schauen Sie sich die Bilder von der Ent- wicklung eines Fötus an. Wer kann da noch behaupten, man habe keine Person vor sich? Wir haben nicht das Recht, Kriterien zu entwickeln, die dem einzelnen Menschen eine Existenzoder Daseinsberechtigung geben oder nehmen. Das gilt auch für den Zeitraum vor der Geburt. In der Debatte über Abtreibung und Euthanasie werden oft Extremfälle für die Argumentation bemüht, um für Nor­ malfälle Freiräume für Entscheidungen nach eigenen Präferenzen zu erhalten. Gott kennt unsere Herzen. Er weiß, was uns antreibt. Er sieht unsere Verzweif­ lung und Ratlosigkeit in schweren und komplexen Situationen. Ihn können wir um Rat und Hilfe bitten. Wir sollen uns nur davor hüten, leichtfertig mit Leben umzugehen und Extremfälle zu bemühen, um dem Gebot Gottes „Du sollst nicht töten“ aus dem Weg zu gehen. Jedes Leben ist Gabe Gottes, mit dem wir in Verantwortung vor Gott umzuge­ hen haben: Jeder Embryo, jeder alte, pflegebedürftige, kranke und behinderte Mensch ist ein von Gott gewollter Mensch – auch wenn uns die „WarumFrage“ umtreibt. Wir dürfen trotzdem keine Kriterien für „lebenswertes“ und „nicht lebenswertes“ Leben entwerfen und uns zu Herren über Leben und Tod machen. Ihr Pfarrer Detlef Krause Direktor wann beginnt Leben? AKtuELLE iNFOs O im Internet unter: www.liebenzell.org O in der wöchentlichen Gebetsmail (bitte anfordern): www.liebenzell.org/ gebetsanliegen O vom Band abhören: telefon 07052 17-111 sPENDEN Liebenzeller mission sparkasse Pforzheim Calw iBAN: DE27 666500850003 3002 34 BiC: PZHsDE 66 Die Liebenzeller mission ist als gemeinnützig anerkannt. spenden, schenkungen und Vermächtnisse müssen nicht versteuert werden. Bitte vermerken sie den beim Artikel angege- benen Spendencode auf ihrer Überweisung, wenn sie diese Arbeit unterstützen möchten. Herzlichen Dank! Mithelfen: sPenDenCoDe 1440-32 Mithelfen: sPenDenCoDe 1440-32 klartext

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