Christel, wie bist Du von Nordrhein-Westfalen zur Liebenzeller Mission (LM) in Baden-Württemberg gekommen? Durchdie LiebenzellerMission selbst! Ichwusste, dass Gott mich in einem Missionsland haben wollte, und die LM suchte Lehrer für PapuaNeuguinea. Welche Aufgaben lagen Dir in den 15 Jahren dort besonders am Herzen? In den ersten drei Jahren unterrichtete ich in einer kleinen Dorfschule, danach an der kircheneigenen Oberschule auf der Hauptstation Brugam. In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt in der Ausbildung und Betreuung von Religionslehrern. Die Regierung stellte damals an allen öffentlichen Schulen 60 Minuten wöchentlich für Religionsunterricht zur Verfügung – eine wunderbare Gelegenheit, Gottes Wort weiterzusagen. Im Auftrag der einheimischen Kirche konnte ich deshalb Schulungskurse für ehrenamtliche Mitarbeiter aus den Ortsgemeinden durchführen. Zu den praktischen Einsätzen der Oberschüler gehörte der wöchentliche „Ausflug“ zu einer Dorfschule in der Nachbarschaft, wo sie den Religionsunterricht übernahmen. Was mir besonders am Herzen lag? Ich will mit einem Zitat aus 2. Timotheus 2,2 antworten: „Was du gehört hast, …das befiehl treuenMenschen an, die da tüchtig sind, auch andere zu lehren.“ Gilt das auch für die 25 Jahre, die du jetzt schon mit Bill in Mikronesien unterwegs bist? Mit Sicherheit! Wir unterrichten an der Pacific Islands University (PIU), die dieses Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert. Gegründet wurde sie 1976 in Chuuk mit dem Ziel, Mitarbeiter für die Gemeinden in Mikronesien auszubilden. Im Laufe der Jahre wurde das Studienangebot erweitert und der Hauptcampus nach Guam verlegt. Durch die Akkreditierung der Schule konnten die Studenten staatliche Studienbeihilfe aus den USA erhalten. Inzwischen ist außer Mikronesiern eine bunte Palette anderer Nationalitäten vertreten. Bei aller Wissensvermittlung geht es vor allem darum, junge Menschen auszurüsten, als Christen in ihrem Umfeld zu leben: in der Familie, Gemeinde und Gesellschaft. Ganz besonders freut mich, dass ein großer Teil unserer Absolventen inzwischen als Lehrer im Schulsystem auf ihren Heimatinseln integriert ist. Ihr seid im ruhestand auf Guam geblieben. Wie sieht Euer Leben dort aus? Wir sind dankbar, dass wir, wenn auch in beschränktem Rahmen, noch weiterhin an der PIU unterrichten können. In diesem Semester stehe ich mit „Einführung in die Weltmission“ auf dem Stundenplan. Aber es bleibt auch noch Zeit für Haus und Garten. Mein Hobby sind Orchideen und andere tropische Pflanzen. Gerne heißen wir Gäste willkommen und teilen mit ihnen unseren unbeschreiblichen Ausblick aufs Meer. Hast Du ein Motto, das Dich durchs Leben begleitet? Ja, es heißt: „Mit Leib und Seele Lehrer“. Als Trauspruch wählten wir Psalm 100,2: „Dienet dem Herrn mit Freuden.“ Warum? „Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehn“. Es lohnt sich, alle Strophen dieses Liedes von Johann Jakob Rambach zu lesen. Dr. Christel Wood, geb. Bär, ist 1942 geboren und in Velbert aufgewachsen. lehrerausbildung (Grund- und Hauptschule, realschule) und sechs Jahre Schuldienst in essen. Von 1971 bis 1987 mit der liebenzeller Mission in papua-Neuguinea. 1987 bis 1989 Studium an der Biola University, USA. 1990 kurzeinsatz auf Guam. im Januar 1991 Heirat mit Dr. William (Bill) Wood, seither gemeinsamer einsatz in Mikronesien (vier Jahre in chuuk, seit 1995 auf Guam). … christel Wood? Was macht eigentlich… Foto: HaRtmut sCHeReR Das interview führte Gudrun Neumaier, früher Missionarin und redakteurin bei der lM
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