MISSION weltweit – Ausgaben 2016

6 DArum GeHt’S inDoneSien Ich war der klassische Fall einer jungen Christin, die durch veränderte Lebensumstände den Kontakt zur Gemeinde verlor und letztendlich ein Leben der Kompromisse lebte. Ja, ich glaubte noch an Jesus und versuchte, wie viele andere Menschen auch, ein Leben zu leben, das „moralisch korrekt“ war. Aber was ist in der heutigen Zeit der Maßstab dafür? Vor allem in den Bereichen Geld und Partnerschaft ließ ich mir auf keinen Fall „hineinreden“ und lebte meine eigene Philosophie. Doch da war jemand, der nachhakte Es war Ernst, der Gemeindeälteste aus meiner früheren Gemeinde. Jedes Jahr zum Geburtstag rief er mich an, las mir den aktuellen Losungsvers vor und stellte mir die für mich gefährliche Frage: „Wie geht es dir geistlich?“ Ich hasste seine Anrufe, denn durch sie schlug mein Gewissen, und ich wurde neu daran erinnert, dass ich nicht nach Gottes Maßstäben lebte. Die Tatsache, dass Ernst wegen seiner Querschnittslähmung schon viele Jahre im Bett lag, hinderte mich daran, einfach aufzulegen. Trotzdem blieb lange Zeit mein schlechtes Gewissen kleiner als mein Stolz, und so lebte ich mein Leben in Saus und Braus weiter wie bisher. Ewig von Gott getrennt? Eines meiner liebsten Hobbys war das Motorradfahren. Bei einer gemütlichen Ausfahrt kam mir plötzlich ein Pkw auf meiner Spur entgegen. Im Augenblick des Aufpralls ließ ich ein Stoßgebet los und realisierte: Wenn ich jetzt sterbe, wäre ich nicht bei Jesus und damit auf ewig von Gott getrennt. So versprach ich Gott, mein Leben zu ändern. Pünktlich zu meinem 28. Geburtstag erhielt ich wieder einen Anruf von Ernst. Diesmal lud er mich auf eine Freizeit ein, und zu seiner Verwunderung war ich davon total begeistert. Das Zusammensein mit entschiedenen Christen, das Lernen aus der Bibel und Gottes direktes Reden durch den damaligen Wochenvers (Lukas 12,48b) gaben mir die Kraft, das Versprechen an Gott nun wirklich in die Tat umzusetzen. Auch wurde mein früherer Ruf in die Mission wieder wach. Gott nutzte die folgenden vier Jahre, um mich dafür auszurüsten. Sensibles Gewissen durch Vorbilder und die Bibel Seit unserer Ausreise im vergangenen August sind mein Mann und ich nun in Mikronesien, um gemeinsam mit anderen Mitarbeitern der Liebenzeller Mission International (LMI) die Christian und Johanna leben seit Sommer 2015 in mikronesien. Sie unterrichten oberschüler und indonesische Austauschstudenten in englisch und bereiten sich zusammen mit ihren künftigen teamkollegen auf einen einsatz in indonesien vor. meine eigene Geschichte ist eng mit dieser frage verbunden. Als teenager war ich feuer und flamme für jesus und wollte missionarin werden, aber dann kam es erst einmal anders. Johanna auf der Rennstrecke Weggucken oder hinschauen?

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=