MISSION weltweit – Ausgaben 2016

14 DArUm GeHt’S BUrUnDi FotoS: ina SCHÜtte Mithelfen: SPenDenCoDe 1620-32 Burundi Perspektiven wechsel Als Kind kletterte ich gerne auf Bäume. Auch hier in Burundi sieht man immer wieder Kinder, die es sich in den Höhen der Bäume gemütlich machen und dort eine Weile bleiben. Wenn es etwas zu sehen gibt, können sie dort auch Stunden ausharren. Was zieht diese Kinder in die Baumkronen? Die Kletterei gibt ihnen einen Blick auf die Dinge, die ihnen durch ihre Körpergröße und die Höhe der zäune sonst verwehrt bleiben – sie bekommen eine andere Perspektive. In meiner Kindheit war es eines der wichtigsten Dinge, die mir meine Mutter mit auf den Weg gab: „Sag Danke!“ und „Sei dankbar!“ Es ist eine Kunst in den Wirren des Alltags, noch die Dinge zu sehen und zu finden, die unser Leben schön machen und für die wir Gott danken können. Meckereien und Beschwerden kommen einem viel zu leicht über die Lippen. Irgendwie lernte ich diese Lebenslektion. Und doch komme ich mir, seit ich in Burundi arbeite, unglaublich undankbar vor. Zu viel, zu wenig, überhaupt nichts Acht Monate verbrachte ich hier im Landesinneren, wo ich einiges in Sachen „Dankbarkeit“ dazugelernt habe. Vermutlich war die erste Woche in Bukeye die allerhärteste. Mir schien, als würde alles Wasser, das eigentlich durch die Wasserhähne im Hof hätte kommen sollen, vom Himmel herunterströmen. Nicht selten kam der Wasserstand der Türschwelle beträchtlich nahe. Meine Toilette gab, wie auch schon die Dusche, ihren Geist auf. Abgesehen davon kam sowieso kein fließendes Wasser. Der Strom fiel fast komplett aus, und auch mein (neuer) Gasherd ging nicht. Zu guter Letzt hatten es sich einige Tiere „freiwillig“ in meinem Haus bequem gemacht – Begeisterte Batimbos (Trommler) in Burundi. Akrobatische Einlagen gehören dazu.

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