16 liebenzeller mission aktuell MALAWI. Im südostafrikanischen Malawi bedeutet der Schulbesuch für Kinder auf dem Land meistens, dass sie in hoffnungslos überfüllten Klassenzimmern sitzen, mehrere Jahrgänge gleichzeitig unterrichtet werden und individuelle Förderung ein Fremdwort ist. Einen gewaltigen Unterschied macht die Grundschule im abgelegenen Chilonga. Das Dorfentwicklungsprojekt „Ubwenzi“ wurde in jahrelanger Arbeit von Johannes und Vroni Urschitz und Debora Jägers aufgebaut. Familie Urschitz findet: „Wir haben die schönste und kinderfreundlichste Schule weit und breit!“ Über die Entwicklungen in den vergangenen Monaten berichtet sie: „Leider konnte im Frühjahr nicht wie erhofft Entwarnung im Blick auf die Hungersituation gegeben werden. Nachdem 2015 die Ernte durch schwere Überschwemmungen und zu viel Regen zerstört wurde, folgte dieses Jahr eine Dürreperiode. Somit fiel in großen Teilen des Landes zwei Jahre in Folge die Ernte aus. Die Situation ist extrem schwierig. Deshalb führten wir die Schulspeisung bis April fort, wofür die Eltern und Dorfverantwortlichen sehr dankbar waren. Geplant ist, die Kinder ab Herbst erneut durch die schlimmsten Hungermonate bis voraussichtlich April 2017 zu versorgen. Wir hoffen sehr, die dafür zusätzlich benötigten Hilfsmittel zu bekommen. Bis Mai konnten zwei weitere Wohnhäuser für Lehrer fertiggestellt werden, inzwischen sind auch die Arbeiten an der offenen Schulhalle abgeschlossen. Ein ganz besonderes Highlight für die Kinder waren die neuen Geräte auf dem Spielplatz des Schulhofes. Die Dorfbevölkerung war auch dieses Jahr wieder fleißig dabei, Lehmziegel herzustellen und damit zu den Baumaßnahmen beizutragen. Ein großer Wunsch der Eltern ist es, dass wir irgendwann mit der 5.-8. Klasse weitermachen. Im Juli haben Tobias und Sarah Müller die Projektleitung übernommen. Ab September betreuen und fördern wir 215 Kinder in zwei Kindergartengruppen und vier Grundschulklassen.“ Die schönste und kinderfreundlichste Schule weit und breit Rund 200 Kinder können den Kindergarten und die Grundschule „Ubwenzi“ besuchen. Foto: vroni urschitz SPANIEN. An ihrem Wohn- und Einsatzort Peñíscola an der Orangenblütenküste gab es noch nie eine Gemeinde. Was also tun Daniel und Tabea Köhler, die hier zusammen mit Daniel und Rosita Suchalla neu sind als Missionare und das Evangelium weitergeben möchten? Sie knüpfen Kontakte, lernen Menschen kennen und lieben. Sie begegnen ihnen zwischen Tür und Angel, beim Einkaufen, auf dem Spielplatz. Die Reaktionen sind höchst unterschiedlich. „Ich glaube nicht an Gott. Ich glaube an meine Frau. Du hast Recht, wenn sie morgen sterben würde, wüsste ich nicht, was ich tun würde. Wahrscheinlich würde ich mich umbringen.“ „Wir Peñíscolaner sind sehr verschlossen. Schau dir die Altstadt an. Wir haben eine Mauer um uns herum, das spiegelt unseren Charakter wider.“ „Der Stein an meiner Kette schützt mich vor all den Energien, die in dieser Burg wohnen. Bei den Massen an Touristen und dem, was sie mitbringen, muss ich das machen.“ Daneben gibt es Menschen, die offen sind für ein Leben mit Jesus Christus: Eine Frau aus Venezuela, die erlebt, dass Gott ihr viel Kraft inmitten einer Ehekrise schenkt. Eine Frau aus Kolumbien, deren Mann Anfang des Jahres einen Selbstmordversuch unternommen hat. Beide Südamerikanerinnen sitzen bei Familie Köhler, haben die Bibel und ein Arbeitsheft auf dem Schoß. Sie reden über den Glauben und die Familien. „Das tut so gut. Wir wollen uns öfter treffen. Ich sehne mich nach einem Hauskreis.“ Seit seinem Selbstmordversuch kommt der Ehemann mit in den Gottesdienst im Nachbarort. Und im September wurde ein regelmäßiger Hauskreis begonnen – damit es irgendwann heißt: Es gibt eine Gemeinde in Peñíscola! (Noch) keine Gemeinde in Peñíscola Kleines Bild: Frauen in Peñíscola entdecken die Bibel. Links: Die Altstadt von Peñíscola ist von einer Mauer umgeben. „Das spiegelt unseren Charakter wider“, sagen die Einwohner der spanischen Hafenstadt. Fotos: tabea köhler
RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=