17 mISSIon weltweit 11–12/2016 INTEGRATION kONkRET >> DEutScHlAnD Mit der Rubrik „Integration konkret“ haben wir Sie an unseren weltweiten Erfahrungen in der Multi-Kulti-Arbeit teilhaben lassen. Gerne wollen wir uns gemeinsam mit Ihnen auf den Weg machen, den vielen Fremden in unserem Land mit Jesu Liebe zu begegnen. Die Wege der Mission unter fremden Menschen hier im eigenen Land sind für uns alle neu. Aber das darf nicht dazu führen, dass wir diese Wege umgehen oder gar vermeiden. Eine große Gefahr und Anfechtung für uns Christen hierzulande sehe ich nach wie vor darin, dass wir in der politischen Diskussion stecken bleiben. Dürfen uns die wirtschaftlichen Sorgen und die Angst um die Zukunft mehr dominieren als die Perspektive des Reiches Gottes? Hätte Jesus mit seinen Jüngern angesichts der bedrückenden politischen Perspektive in Israel besser politische Debatten über die tyrannische römische Besatzung führen sollen? Welche Verhaltensweise sollen unsere Missionare in Papua-Neuguinea, Burundi und Bangladesch ihren einheimischen Kollegen raten, die am liebsten auch in die sichere westliche Welt ziehen würden? Die täglichen Unheilmeldungen und düsteren Zukunftsaussichten in diesen Ländern geben wenig irdische Perspektive. Aber wir alle sind aufgefordert, die künftige „bleibende Stadt“ zu suchen, denn Jesus sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“. In sein Reich sollen wir möglichst viele Menschen aus aller Welt mitnehmen! Der auftrag ist klar, die Wege sind neu Die Zahlen haben sich stabilisiert. turnhallen, die als massenunterkünfte dienten, wurden wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung übergeben. Die Schlagzeilen in den medien werden nicht mehr von diesem einen thema dominiert. Wir sind in der Realität der politischen Herausforderungen angekommen – und in der Realität der Wunder gottes an diesen menschen! Wer sich von der Tagespresse und deren Schreckensmeldungen leiten lässt, ist fremdgesteuert und kann kein guter Botschafter des Retters Jesus sein. Jesus wählte seine Worte bewusst, als er beim Abschiednehmen seinen Jüngern ein sehr realistisches Bild der Zukunft zeichnete. Aber es endet mit Trost und Zuversicht: „Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33) Es war bei unserem letzten internationalen Gottesdienst in Bad Liebenzell im Juli. Yassir Eric und ich teilten uns die Predigt. Unter den teilnehmenden Chinesen, Syrern, Iranern, Pakistani, Armeniern und Afghanen waren Menschen, die erst vor Kurzem zu Jesus gefunden haben – hier in Deutschland! Die Freude über ihre Rettung und ihr Wunsch, noch viele ihrer Landsleute mit Christus bekannt zu machen, prägten die Atmosphäre und die Pausengespräche. Wir erlebten eine Dankbarkeit und erwartungsvolle Hoffnung auf Gottes Wirken. Selten habe ich erlebt, dass Ausländer in Deutschland so dankbar und so innig für Deutschland beten. Gott stößt gerade etwas Neues an – und wir dürfen es erleben und mitgestalten. Martin Auch, Missionsdirektor ● Foto: lm-archiv P Die „Interkulturellen Teams Deutschland“ der liebenzeller mission wollen zusammen mit Ihnen Wege zu den fremden in unserem land wagen und erforschen. gerne können Sie unsere mitarbeiter einladen. Wir begleiten Sie als gemeinde auf den neuen Wegen mit Rat, tat und gebet. Bitte schreiben Sie eine E-mail an iktd@liebenzell.org P „Den Glauben teilen“ ist eine neue, kostenlose Broschüre mit wertvollen tipps für das gespräch mit flüchtlingen. Einfach anfordern bei flucht-und-asyl@liebenzell.org P „INFO Flüchtlingsarbeit“ enthält viele aktuelle tipps und kann regelmäßig per E-mail bezogen werden. Bitte anfordern bei flucht-und-asyl@liebenzell.org Martin Auch und Jassir Eric. Beim Internationalen Gottesdienst erwähnte Jassir: „Hätte ich dich, Martin, im Sudan getroffen, als ich selbst noch fanatischer Moslem war, hätte ich dich umgebracht. Heute sind wir Brüder in Jesus.“
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