MISSION weltweit – Ausgaben 2016

welche erlebnisse haben Ihr Leben nachhaltig geprägt? Zum einen die Erkenntnis, dass Gott, dem ich davonlief, ein barmherziger, fürsorglicher, liebender Vater ist, denen, die sich ihm völlig anvertrauen. Dann der eindeutige Ruf in die Mission als Frau von Uli Laukemann, der seit 1958 zur Liebenzeller Mission gehörte. Ich weiß heute noch den Ort und denke an den bewölkten Himmel, der in dem Moment kurz aufriss, als Gott auf Ulis Heiratsantrag hin zu mir sagte: „Das ist mein Weg für dich!“ wie hat Sie die Zeit bei der Liebenzeller Mission geprägt? Da schon meine Oma und meine Mutter mit Coerpers* persönlich bekannt waren, gehörte die LM selbstverständlich zu meinem Leben. Dafür bin ich dankbar. Und nun darf ich seit diesem Jahr bald 50 Jahre aktiv zur Liebenzeller Geschwisterschaft gehören. Es ist ein großes Geschenk, das Hineingenommen-Sein in eine Gemeinschaft, das sich gegenseitige Begleiten und Helfen im Miteinander und bei der gemeinsamen Aufgabe, von Jesus weiterzusagen. Besonders jetzt als Witwe erlebe ich die Zugehörigkeit zu einer solchen „Familie“ als Lebenshilfe. Eine solche Geschwisterschaft ist auch sehr verletzlich, sie lebt vom gegenseitigen Annehmen, von Vergebung und Versöhnung in Jesu Namen. Deshalb ist es ein Wunder, was Jesus aus unserem Werk gemacht hat, wie er es ausgeweitet hat in der Heimat und über alle Kontinente. Der Vers im Missionsmuseum: „Jeder Christ ein Missionar, jeder Nichtchrist ein Missionsfeld“ hat mir den Weg in den kirchlichen und sozialen Dienst erleichtert. welche wegführung war für Sie nicht so einfach? Dass Gott uns eindeutig vom Missionsberg weg in verschiedene kirchliche Aufgabenbereiche führte – bis ich erkannte: Auch da ist missionarisches Wirken gegeben unter dem Motto: Blühe, wo du hingepflanzt wirst. worauf können Sie gut und worauf möchten Sie nicht verzichten? Auf Lachs zum Frühstück kann ich gut verzichten, aber nicht auf gemeinsame Zeiten mit meinen Kindern und Enkeln, auf die Flexibilität durch mein Auto, auf Musik und die weltweite Verbindung durchs Internet. welcher Bibelvers begleitet Sie durchs Leben? Es sind drei: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn“ (1. Mose 32,27). Dann „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an“ (Psalm 73,23f). Und schließlich die Verse aus Römer 8, wonach uns nichts scheiden kann von der Liebe Gottes. welches Lied singen Sie gerne und warum? „In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ.“ Zu meiner Beschämung muss ich sagen: viele Jahre lang eigentlich nur wegen der schwungvollen, schönen Melodie. Aber mit dem Älterwerden ist mir der Text mehr und mehr sehr wichtig geworden und ich habe ihn „buchstabiert“. Das ist meine Lebenserfahrung und deshalb möchte ich, dass es an meiner Beerdigung gesungen wird. Aber noch freue ich mich am Leben. Hannelore Laukemann (im Bild mit enkelin) stellt sich vor: „ich bin seit fast vier Jahren Witwe nach 46 interessanten, vielseitigen, steinigen, glücklichen, aufregenden, abwechslungsreichen, vielbeschäftigten und erfüllten Jahren an der Seite eines wundervollen, begabten und geliebten mannes, Uli laukemann. Wir haben vier von Gott erbetene Kinder, drei Söhne und eine tochter. zur familie gehören acht, demnächst neun enkel. lebensstationen: Geboren 1941 in Stuttgart, mit vier Schwestern in einem gläubigen elternhaus aufgewachsen, auf den missionsberg in Bad liebenzell geheiratet. Uli und ich sind in der Kirchengemeinde Kirchheim/neckar und der Stiftsgemeinde Stuttgart tätig gewesen, danach als Hauseltern im Altenzentrum der ev. Brüdergemeinde Korntal und im sozialen Dienst im Albert-Knapp-Heim ludwigsburg. Jetzt in rente in Ditzingen-Hirschlanden.“ … Hannelore laukemann? Was macht eigentlich… Foto: PRiVat Das interview führte monika Weinmann, redaktion „mission weltweit“ * Pfr. Heinrich Coerper und seine Frau Ruth, Gründer der Liebenzeller Mission

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=