DaRUm gEhT’S fRaNkREich 10 Groß und grau ragen an allen Ecken und Enden Bunker aus der Erde und zeugen von einer dunklen Epoche der deutsch-französischen Vergangenheit. Auch wenn heute den meisten der persönliche Zugang zu den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs fehlt, so erinnern uns hier viele Relikte an diese Zeit. Sie hat Europa nachhaltig verändert und ist zu einem Teil unseres geschichtlichen Erbes geworden. Eines Erbes, mit dem man leben muss, ob man will oder nicht, und das Auswirkungen auf unser Denken und Handeln hat. Doch das geschichtliche Erbe ist nur die eine Seite. Die andere ist das Erbe, das wir all denen hinterlassen, die nach uns kommen. Auch wenn es uns im Alltag nicht bewusst sein mag, so hat unsere Art zu leben und zu handeln Auswirkungen auf kommende Generationen. Deren Lebensgefühl und Identität wird maßgeblich von dem beeinflusst werden, wie wir heute unser Leben gestalten und was wir damit zum Ausdruck bringen. In Römer 8,17 werden die Nachfolger Jesu als Gottes Erben und Miterben Christi dargestellt. Als Erben seines Reiches, wie dies auch in Lukas 12,32 verdeutlicht wird. Eines Reiches, das nicht erst eines Tages zu existieren beginnt, sondern mit dem Kommen Jesu bereits begonnen hat! Als Christen sind wir Erben und damit auch Träger dieses Reiches. Erben können Einfluss nehmen Die Bibel stellt verschiedene Werte vor, die die Kultur dieses Reiches ausmachen. Wir finden in Römer 14,17 ein Beispiel, das Friede, Freude und Gerechtigkeit als solche Werte beschreibt. Es ist an uns, den Trägern dieses Erbes, dort Frieden zu etablieren, wo Streit und Zwiespalt herrschen; Gerechtigkeit zu bringen, wo die Ungerechtigkeit regiert; Freude zu leben, wo Hoffnungslosigkeit sich aufdrängt. Auch wenn wir in unserem Alltag nur bruchstückhafte Zeichen setzen können, so wird dies doch einen Einfluss auf das Leben derer haben, die nach uns kommen. Schon im kleinen Rahmen der Familie kann eine solche Praxis große Auswirkungen haben. Es sind doch maßgeblich die Eltern, die die Werte, das Weltbild und das Verhalten ihrer Kinder beeinflussen. Auf diese Weise hinterlassen sie ein Erbe, das das Leben ihrer Kinder bestimmen wird. Die Ereignisse der letzten Monate stellen Europa vor Herausforderungen: der nicht abreißende Flüchtlingsstrom, die Attentate in Paris etc. All das wird in den Medien diskutiert, und es ist klar, dass unser Verhalten heute das Morgen, das Erbe der kommenden Generationen, beeinflussen wird. Gerade in der heutigen Zeit – in einer Welt, die durch ihre Schnelllebigkeit und Instabilität ein Gefühl der Unsicherheit vermittelt – ist es angebracht, die biblischen Prinzipien des Reiches Gottes wirklich zu leben. Es ist egal, ob man nach Jeremia 29 seiner Stadt Bestes sucht, seinem Nächsten mit Liebe begegnet (Matthäus 22) oder seinen Alltag sorgenfrei gestaltet (Matthäus 6): Wenn wir als Erben Gottes Werte des himmlischen Reiches sichtbar machen, können wir das Erbe nachfolgender Generationen nachhaltig beeinflussen und denen, die unsere „Erbengemeinschaft“ sein werden, ein positives Erbe hinterlassen. Björn und Miriam Dehner ● Björn und Miriam Dehner leben seit 2012 in frankreich. Nach dem Sprachstudium arbeiteten sie eine Zeit lang in Nantes in einer gemeinde mit. jetzt wohnen sie mit ihren beiden kindern in cherbourg und sind in der gemeindegründung tätig. außerdem haben sie verschiedene aufgaben in der regionalen gemeindearbeit. Vor der ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller mission arbeitete björn als Zimmermann. miriam ist krankenschwester. mithelfen: sPENDENCoDE 1460-32 Frankreich Was bleibt für die, die nach uns kommen? beim Thema Erbe denken viele als Erstes an ein häuschen oder an ein „bisschen“ geld. Doch wir gehören alle zu einer ganz anderen „Erbengemeinschaft“. Deren Erbe steht einem hier im Norden frankreichs fast täglich vor augen. Bunker am normannischen Strand Foto: BJÖRN UND mIRIAm DEhNER
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