MISSION weltweit – Ausgaben 2017
An welche erlebnisse bei der Liebenzeller Mission erinnerst du dich gerne? An die Missionsfeste mit den Berichten der Missionare. Zu hören, was sie in den verschie denen Einsatzländern mit Gott erlebt haben, das waren echte Höhepunkte. Die vielen Men schen, die auf dem Missionsberg zusammenka men, um von der weltweiten Mission zu hören – all das bereicherte mein Glaubensleben und weitete meinen Horizont. Welches erlebnis war das größte Glück im Missionseinsatz? Wenn Menschen ihr Leben Jesus anvertraut ha ben und sich taufen ließen. Das waren unver gessliche Glücksmomente. Was waren deine Aufgaben? Ich bin kein Typ, der vor Menschen stehen und predigen kann. Meinen Mann in seiner Arbeit zu unterstützen und im Hintergrund zu wir ken sah ich als meine Berufung an. Aber Gott schenkte mir neben Haushalt und Familie viele Gelegenheiten, Japanern zu dienen, sie will kommen zu heißen und zu begleiten, beson ders in der Freizeitarbeit. Das waren erfüllte, schöne Jahre. Was war schwer zu verkraften? Wenn die Kinder montags wieder ins Schüler heim der Liebenzeller Mission zurückfahren mussten, flossen viele Tränen. Wenn sie dann wieder in Nakanoshima waren, lebten sie gerne dort und hatten auch gute Freunde. Aber der Abschied jede Woche war schwer. Welche Wegführung war für dich und deine Familie nicht einfach? Es war die schwere Krebserkrankung mei nes Mannes. Als wir vom Arzt einen klaren Bescheid erbaten, sagte dieser zu Manfred: „Gehen Sie dorthin, wo Sie begraben werden wollen.“ 1990 mussten wir innerhalb von vier Wochen packen, Abschied nehmen von Japan und heimreisen. 1991 starb Manfred. (Mehr können Sie lesen in „Schweres Gepäck“, einem Taschenbuch von Joachim Kleemann, Verlag der Liebenzeller Mission. Es ist ge braucht noch erhältlich.) Welches ereignis in der letzten Zeit hat dein Leben nachhaltig geprägt? Im November 2012 wurde ein großer Tumor in meinem Kopf entdeckt. Er konnte aber he rausoperiert werden und war gutartig. Es ist, als wäre mir das Leben neu geschenkt worden. Ich fühle mich wie befreit und voller Taten drang! ein Buch, das dich zuletzt beflügelt und beeindruckt hat? „Allein mit dem Meister“ von Jakob Kroeker und „Vom Leben im Geist“ von Christa von Viebahn. Manche solcher „alten Schätze“ ent deckte ich im Nachlass meines Mannes, und ich habe mich zu einer Leseratte entwickelt. Wem möchtest du besonders „danke!“ sagen? Allen, die für mich und meine Familie gebetet haben und es immer noch tun. Danke für diese Treue! Welcher Bibelvers begleitet dich durchs Leben? Es ist die Ermutigung aus Nehemia 8,10b: „Bekümmert euch nicht, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ Marliese Harm, geboren 1946 in langenau bei ulm, auf- gewachsen in Weinheim-ober- flockenbach. Nach der haupt- schule ausbildung zur einzel- handelskauffrau, vier Jahre Berufstätigkeit in einer Bau- firma. durch einen gläubigen lehrer Besuch des Jugend- kreises und erste glaubens- schritte. kennenlernen der liebenzeller mission durch eine Zeltevangelisation. erster kontakt mit ihrem späteren ehemann manfred harm durch die „erntegabenfahrten“. verlobung, Besuch der „Bräute- klasse“ in Bad liebenzell und englandaufenthalt. 1970 aus- reise, 1972 hochzeit in Japan. gemeindearbeit in kamisu, danach usa-aufenthalt zum kennenlernen amerikanischer christlicher Freizeitarbeit. 1975 bis 1990 einsatz im Frei- zeitheim okutama. Jetzt Betreuung der mutter im elter- lichen haus. marliese hat sie- ben kinder (darunter Zwillinge) und bis jetzt neun enkel. …marliese harm? das interview führte schwester christa ulmer, ehemalige Japan-missionarin, jetzt im ruhestand. Was macht eige Foto: privat n tlich ...
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