MISSION weltweit – Ausgaben 2017
9 SPANIEN DARUM GEHT’S Daniel und Esther Paul leben seit August 2013 in Spanien. Sie haben zunächst die Spra che gelernt und zwei Jahre in einem Gemeindegründungs projekt in einer Kleinstadt nordwestlich von Málaga mitgearbeitet. Derzeit sind sie mit ihren drei Töchtern im Heimataufenthalt, dann ist eine Arbeit in der Region Cas tellón geplant. Als ausgebil deter Bergführer kann Daniel vor allem zu jungen Spaniern Beziehungen knüpfen. Er ist Dipl.Ing. für Elektrotechnik, Esther Gemeindediakonin. Beide haben ihre theologische Ausbildung in Bad Liebenzell absolviert. Oben: Blick in die Höhle Links: In der Höhle, rechts: Paco FOTOS: DANIEL PAUL Canyons oder auch Höhlen zu finden sind, habe ich zwei Ausbildungen im Bergsportbereich ge- macht. Dadurch erhoffen wir uns nicht nur einen Zugang zu Menschen, sondern auch die Fortfüh- rung des „Abenteuertourenkonzepts“. Wird Gott nicht gerade in der Natur sichtbar? Wo bietet es sich besser an als bei einer langenWanderung, über Gott und die Welt zu reden, Freundschaften aufzubauen und zu vertiefen? Kommen nicht gerade am Abgrund oder in der Dunkelheit grundlegende Lebensthemen und -fragen auf? Im Bergsport ist eine auf Vertrauen gegrün- dete Kooperation unabdingbar, zum Beispiel beim Klettern oder bei Höhlenbefahrungen. Sie ermöglicht einen guten Transfer biblischer Botschaften in die reale Lebenswelt und schafft zum anderen einen Vertrauensraum, in dem wir einander und auch Gott begegnen können. Hier kann wirksam Evangelisation stattfinden! Gelebter Glaube hat Folgen Im Januar war Paco (Name geändert) das ers- te Mal mit unserem Höhlenverein unterwegs. Bei Granada wollten wir eine 120 Meter tiefe Schachthöhle befahren. Da Paco als Anfänger wenig Erfahrung hatte, bot ich ihm an, mit mir eine Seilschaft zu bilden. Das Ab- seilen klappte gut. Nachdem wir in einem 32 Grad warmen Höh- lensee einige Bahnen gezogen hatten, machten wir uns an den Aufstieg. Damit Paco die Kräfte nicht ausgingen, legten wir immer wieder längere Pausen ein. Als wir so zu zweit in der Dunkel- heit unter tonnenschwerem Felsgestein saßen, sagte Paco, dass ich so eine ruhige Ausstrah- lung hätte und mich so um ihn kümmern wür- de. Wow, das war ein toller Satz. Eigentlich ein Gotteslob. War es doch Jesus, der mir Ruhe und Sorgfalt gegeben hatte! Das konnte ich dann auch in dem folgenden Gespräch bezeugen. Wenige Wochen später waren wir während der Mandelblüte wieder gemeinsam unterwegs und bestiegen bei strahlendem Sonnenschein einen Berg. Paco hatte Feuer gefangen und wollte unbedingt mit mir noch eine weitere Höhle befahren. Ich schlug vor, zur Fledermaushöhle im Nachbarort zu fahren. Sie liegt versteckt in unwegsamem Gelände, und vielleicht ist ihre Schönheit gerade deshalb noch erhalten. Doch am Morgen der Höhlentour wollte es nicht aufhören zu regnen. Na ja, in der Höhle sollte es ja trocken sein. Aber der Weg dahin mit der ganzen Ausrüstung durch nasses Gebüsch – das wollte keiner. So schlug ich vor, Gott um eine Re- genpause zu bitten. Und wirklich, Gott schenkte sie. In der Höhle ergaben sich wieder gute Ge- spräche, so wie nur Gott sie schenken kann! Erfüllt fuhren wir nach einem gemeinsamen Essen wieder nach Hause. Am Abend fand ich folgende Nachricht auf meinem Handy: „Daniel, du bist ein guter Mensch. Ich bete für dich und deine Familie. Paco.“ Daniel Paul l l Wir möchten Menschen helfen, Gott wahr- zunehmen, ihn zu erkennen und mit ihm in Kontakt zu treten. l Es ist unser Wunsch, dass Menschen in unse- rem Umfeld ins Gotteslob einstimmen. Wenn wir Menschen dafür eine Plattform bie- ten und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen können, dann gehört alle Ehre unserem Herrn. Lebensthemen am Abgrund 2013 wurden wir als Familie nach Spanien ent- sandt, um in der dortigen Gemeindegründungs- arbeit mitzuhelfen. Da Spanien ein gebirgiges Land ist und an fast jeder Ecke Kletterfelsen, Mithelfen: SPENDENCODE 1780-32 Spanien MISSION weltweit 7–8/2017
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