MISSION weltweit – Ausgaben 2017
12 DARUM GEHT’S INTERKULTURELLE TEAMS DEUTSCHLAND Bei einem Treffen mit Leitern verschiedener Organisationen, die Jüngerschaft mit bekehr- ten Flüchtlingen voranbringen wollen, wurden neulich verschiedene Hilfsmittel vorgestellt. Ei- ner der Anwesenden sagte: „In unserer Gruppe versuchen wir, keine Tools einzuführen, die wir nicht erst als Leiter selbst prak- tizieren.“ Diese Aussage hat uns echt beeindruckt und zeigte uns allen wieder neu, wie wichtig es ist, glaubwürdig zu sein in dem, was wir sagen und tun. Wobei na- türlich die Tatsache feststeht, dass wir Glauben bei anderen Men- schen nicht produzieren können. Die Frage, ob die Botschaft, an die wir glauben, die wir verbal weitergeben, für die wir so viel Kraft, Zeit und Geld investieren, glaubwürdig ist, ist eine grundsätzliche in unserem Leben. Sie ist so alt wie das Evangelium, auch Paulus hat dies Timotheus gewichtig aufs Herz gelegt: „Gib acht auf dich selbst und auf das, was du lehrst! Halte dich treu an alle diese Anweisungen. Wenn du Pass auf dich auf! Stimmen unsere innere und unsere äußere Welt überein? Vermitteln Worte und Lebensstil die gleiche Botschaft? Diesen Fragen müssen sich Christen stellen, die glaubwürdig leben wollen. das tust, wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, die auf dich hören.“ (1.Timotheus 4,16).Mit dieser Aufforderung fasst Paulus all das zusammen, was er in den Versen 6–15 im gleichen Kapitel be- schrieben hatte. Es geht um einen glaubwür- digen Lebensstil, der alle Lebensbereiche umfasst. Die leere Flasche Aus einer leeren Ketchup- Flasche kommt nichts mehr heraus. Giovanni Trapattoni, der frühere Trainer bei Bayern München, hat es einmal so for- muliert: „Es gibt Spieler, die ware schwach wie eine Flasche leer.“ Das gilt auch für unser emotionales und unser geistliches Leben: Wenn wir keine Zeiten haben, in denen wir uns füllen lassen, haben wir nichts zu geben, was Substanz hat und glaubwürdig ist. Diese Lektionen lernen wir immer wieder in unserem Leben: Wir müs- sen auf uns achtgeben, damit wir etwas empfan- gen, das wir weitergeben können. Wir merken den Unterschied: Wenn wir auf uns achtgege- Wenn wir keine Zeiten haben, in denen wir uns füllen lassen, haben wir nichts zu geben, was Substanz hat und glaubwürdig ist. Hermann und Sibylle haben drei erwachsene Kinder und waren viele Jahre Missionare in Rumänien. Heute laden sie Menschen mit islami schem Hintergrund zu einem Leben mit Jesus Christus ein und bauen Teams für diesen Dienst auf. Hermann leitet zugleich den Fachbereich Flucht und Migration der Liebenzeller Mission und berät im interkulturellen Gemeindebau.
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