MISSION weltweit – Ausgaben 2017
13 INTERKULTURELLE TEAMS DEUTSCHLAND DARUM GEHT’S MISSION weltweit 7–8/2017 Mithelfen: SPENDENCODE 1060-32 Interkulturelle Teams ben und unsere eigenen Emotionen wahrge- nommen haben, können wir auch die anderer Menschen wahrnehmen. Doch wie gehen wir mit unseren Gefühlen um? Kennen wir sie? Wer seine eigenen Gefühle verleugnet, bleibt sich selbst fremd. Nur wer sich ihnen öffnet, kann sich vom Glück und Leid anderer berühren las- sen. Wo zwei Herzen sich berühren, entstehen heilende Beziehungen, Vertrauen, Intimität und Freundschaft. Keine Option, eine Anweisung Gottes In unserem Leben haben wir oft erfahren, wie bereichernd es ist, wenn wir uns Zeit nehmen, un- sere Emotionen zu reflektieren: Warum haben wir uns geärgert? Was hat uns entmutigt? Welcher bittere Same hat da angefangen, in unseren Herzen kleine Wur- zeln zu schlagen? Ohne solche Zeiten können aus kleinen Er- eignissen schwerwiegende Wei- chenstellungen werden: Beziehungen kühlen ab, Entmutigung wird zur resignativen Haltung und Rückzug. Kennen wir die „Ermutigungs- Quellen“ für unser Leben, geben wir ihnen Platz in unserem Leben? „Hab acht auf dich selbst!“ i st keine Option, sondern eine Anweisung Gottes – es geht um die Verantwortung für unser Leben. Die geistliche Komponente dieser Anweisung ist ebenfalls sehr gewichtig: Die Versorgung mit dem Manna in der Wüste (2. Mose 16) ist eine sehr gute Illustration dazu. Wir denken: „Die Tage sind voll, ich brauche noch einen Input, eine Predigt: Noch mal etwas Altes rausholen hat sich ja bewährt.“ Aber nein, unser Geist muss etwas Frisches von Gott empfangen – er braucht die Stille und die Fokussierung auf ihn, damit wir erleben können, dass unser himmlischer Vater uns ganz persönlich anspricht! Welcher menschliche Vater möchte nicht gerne mit seinen Kin- dern kommunizieren? Als Nachfolger Jesu, der sich mit einem guten Hirten vergleicht, haben wir die Verheißung, dass wir sei- ne Stimme hören werden (Johannes 10,27). Es gibt diesen Platz, an dem er unseren Geist stärkt und uns damit befähigt, ihn zu repräsentieren. Wir sind mitverantwortlich „Hab acht auf dich selbst!“ Hier liegt trotz der Souveränität Gottes ein ordentlicher Teil der Verantwortung bei uns. In Jakobus 4,8 werden wir aufgefordert: „ Sucht die Nähe Gottes, dann wird er euch nahe sein!“ Natürlich kann Gott sich offenbaren, wann und wem er will – aber er hat uns auch einen Lebensstil vor Augen gemalt, für den wir die Verantwortung haben, den wir einüben sollen und den er segnen wird! Es geht um einen Lebensstil, nicht mal um ein schnelles Erlebnis. Immer wieder sind wir überrascht, wie treu Gott zu diesen Worten steht, wie wir ermutigt werden und eine Perspektive des Glaubens bekommen, wenn wir ihn su- chen, sein Wort studieren und darüber meditieren, uns an seiner Gegenwart freuen. Es sind so wertvolle Zeiten in unserem Leben. Der bekannte Pastor und Autor John Piper hat sehr viel darüber geschrieben in seinen Büchern, zum Beispiel in „Sehnsucht nach Gott, Leben als christlicher Genießer“. In der Kirchengeschichte gab es immer wieder und gibt es auch heute Bewegungen, welche die Stille und den Sabbat sehr stark betonen. Eine laute zeitgenössische Stimme dazu ist Pete Scaz- zero, der zwar in seinem Dienst als Pastor viel Erfolg hatte, aber er zahlte dafür einen Preis. Seine Frau sagte ihm, dass sie seinen Lebensstil mit zwei Gesichtern nicht mehr ertragen könne. Nach einer schmerzhaften Phase der Reflektion, des Umdenkens und der Wiederherstellung, hat sich Pete Scazzero dieses Anliegen ganz dick auf seine Fahne geschrieben: „Hab acht auf dich selbst!“ – und damit auch auf deine Frau, mit der du ja ein Fleisch bist! Wir würden uns freuen, wenn wir hier schreiben könnten, dass wir das alles beherrschen und dass dieser Lebensstil so einfach ist. Dem ist nicht so: Immer wieder ertappen wir uns dabei, „dass es so viel zu tun gibt, dass wir es uns nicht leisten kön- nen, uns für Gott so viel Zeit zu nehmen“ oder den Sabbat zu feiern. So sehen wir es als eine der gro- ßen Herausforderungen, auf uns achtzuhaben und nach dieser biblischen Anforderung zu leben. Lasst uns nicht müde werden und uns gegensei- tig immer wieder daran erinnern, dass jeder auf sich selbst achtgeben und diesen Gott- und Jesus-reflektierenden Lebensstil einüben soll, auf den Gott so viel Segen verheißen hat und der uns Kraft, Erfüllung und Glaubwürdigkeit zuteil- werden lässt! Sibylle und Hermann l Natürlich kann Gott sich offenbaren, wann und wem er will – aber er hat uns auch einen Lebensstil vor Augen gemalt, für den wir die Verantwortung haben und den wir einüben sollen und den er segnen wird! FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/JARRETERA
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