MISSION weltweit – Ausgaben 2017
PaPua-neuguInea darum geht’s 7 zum Beispiel Nehemia, ein ehemaliger Polizist und Ältester der Gemeinde. Er trug nachmittags Feuerholz zur Hütte seiner Familie. Einige Män- ner am Dorfplatz spotteten: „Schaut mal: Die Frau kommt zurück aus dem Garten.“ Nehemia schaute unter der Last hervor und meinte nur: „Ihr wisst, dass meine Frau kranke Knie hat. So zu handeln hat mich Jesus gelehrt!“ Durch den Einfluss des Christentums wurde nicht alles einfacher. Luke, ein junger Mitar- beiter aus dem Sepik-Gebiet, wurde von seinem Clan aufgefordert, sich von seiner Frau zu tren- nen. Sie hatten nach einigen Ehejahren noch immer keine Kinder vorzuweisen. Außerdem hatte seine Frau Lepra bekommen. Doch Luke wehrte sich entschieden: „Ich habe meiner Frau vor Gott und Menschen die Treue versprochen, und wir gehören zusammen.“ Er schickte seine Frau zu einem weiter entfern- ten Krankenhaus. Dort bekam sie Medikamente für ihre Lepraerkrankung – leider die falschen. Die Krankheit schritt rasant voran, Gewebe starb ab. Schließlich musste sie per Flugzeug ins Provinzkrankenhaus an die Küste geflogen werden. Normalerweise versorgt eine weibliche Verwandte die Kranke in der Klinik, doch als wir zum Landestreifen kamen, da war als Be- treuer ihr Mann mitgekommen! Und wunderba- rerweise erholte sich Lukes Frau. Ohne entstel- lende Narben verheilten ihre offenen Wunden. Und ein Jahr später bekam sie ihr erstes Kind! Für die Ärzte und uns alle ein Wunder – und für Luke eine Bestätigung auf seinem Weg mit Jesus. Die alte Form zerbricht Unsere Welt wird zum Dorf. Vor einigen Jahren konnte ich überall in PNG ein Gespräch begin- nen, ob in der Wartehalle am Flughafen oder in den scheppernden Überlandbussen. Inzwischen vertiefen sich die Leute auch hier in ihre Handys und spielen. Kinder und Jugendliche lernten früher im dörflichen Alltag viele Fertigkeiten. Heute leben Jugendliche einen großen Teil ihrer Schulzeit in Gemeinschaftsunterkünften, damit sie zentrale Oberschulen besuchen können. Wa- rum sollen sie sich den alten Formen unterord- nen? Der Einfluss der Alten nimmt ab, der der Musikszene und auch der von Filmen ist enorm. Pornografie ist zwar illegal, aber die Einhaltung der Bestimmungen ist nicht wirklich kontrol- lierbar. Nach der Schulzeit haben nur sechs Prozent eine Chance auf einen bezahlten Job oder ein Studium. Freundschaft ja – aber wie eine Fami- lie durchbringen? So entstehen Beziehungen, aber keine belastbaren. Man findet sich schnell und driftet wieder auseinander. Das biblische Vorbild setzt sich nicht wirklich durch – auch wenn Christen in diesem chao- tischen Umfeld einen anderen Weg mit Jesus gehen. Das heißt nicht, dass sie für alles die richtigen Antworten haben. Aber wie Luke und Nehemia schwimmen sie gegen den Strom – ob er nun der alten Kultur oder den neuen Unfor- men entspringt. Uns wird immer deutlicher, wie wichtig es ist, Glauben in der Familie vorzule- ben und auch verbal, aus der Bibel begründet, zu erklären. Zwischen Ostern und Pfingsten sind wir als Ehepaar dreimal gebeten worden, einen Kurs zum Thema Ehe anzubieten .... René und Elisabeth Bredow l der Brautpreis war eine art ausgleich, die der clan des mannes an die sippe der Frau bezahlte, zum teil in naturalien. mehr über Luke erfahren sie im Film „Zeiten des Wandels“ . bestellen sie die dVd mit interessanten einblicken in die missionsarbeit in Papua- neuguinea für 7,– € zzgl. 2,– € Versandkostenpauschale: telefon 07052 17-296, e-mail: material@liebenzell.org Elisabeth Bredow mit Frauen während einer Konferenz Mutter mit Kindern in Niksek am April-Fluss, unterwegs zur Arbeit in ihrem Garten Fürs Dorf zu gut geschult, aber für weiterführende Schulen nicht qualifiziert, können junge Leute nicht wirklich für Ehepartner oder Kinder sorgen. mIssIon weltweit 9–10/2017
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