MISSION weltweit – Ausgaben 2017

11 mIssIon weltweit 9–10/2017 deutschLand darum geht’s Michelle, über Dich haben Deine Eltern die Oase kennengelernt. Michelle: Ja, genau! Ich gehe schon lange zu den Oase-Kids. Zum Weihnachtsgottesdienst 2014 habe ich meine Mama eingeladen, und sie ist gekommen, weil ich dort Lieder vorgesungen habe. Ihr hat die Oase so gut gefallen, dass sie jetzt fast öfter hingeht als ich. Sie hilft bei den Oase-Kids mit und auch beim Deutsch- kurs für Syrer. Papa kommt inzwischen auch! Er grillt in der Oase immer die Würstchen nach dem Gottesdienst und hilft bei handwerklichen Sachen. Du sagst zu Marco also Papa? Michelle: Ja, weil er sich um mich kümmert und mich lieb hat wie sein eigenes Kind. Mein richtiger Vater hat meine Mama und mich verlassen, als ich vier Jahre alt war. Jetzt habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm. Ich bin traurig, dass er mich noch nie besucht hat. Aber ich verstehe mich gut mit Leni-Fee, die uns ab und zu besuchen kommt. Sie ist zehn Jahre alt und Papas Toch- ter aus der ersten Ehe. Deine Mama hat ja vor Kurzem ihr Leben Jesus gegeben. Hast Du gemerkt, dass sich dadurch etwas verändert hat? Michelle: Ihr ist die Oase seitdem noch wichtiger geworden, und ich glaube, sie betet auch mehr. Ich würde mir wünschen, dass wir vielleicht bald auch gemeinsam beten können. Das braucht aber noch ein wenig Zeit bei ihr. Silke, wie kam es überhaupt dazu, dass Du zu Jesus „Ja“ gesagt hast? Und welche Auswirkungen hatte das auf Dein Leben? Silke: Von Jesus habe ich in der Oase schon jahrelang immer wieder gehört. Vor ein paar Monaten habe ich an einem Glau- benskurs teilgenommen und dann mein Leben Jesus gegeben. Seitdem habe ich so gut wie keine Migräne mehr. Ich glaube, dass Jesus mich geheilt hat. Hinzu kommt, dass ich vor Kurzem eine Arbeitsstelle gefunden habe. Zu Jesus kann ich mich zu- rückziehen, wenn ich Probleme habe, und vertrauen, dass er sich darum kümmert. Ganz besonders freut es mich, dass Marco kein Problem damit hat, dass ich jetzt an Jesus glaube. Marco: In unserer Beziehung hat sich aus meiner Sicht dadurch nichts verändert. Zumindest habe ich nichts davon mitbekom- men. Ich bin dadurch aber auch selbst ein bisschen ins Nachden- ken gekommen. Gibt es Gott oder gibt es ihn nicht? Darauf habe ich bisher für mich selbst noch keine Antwort gefunden. Erstaunlich, dass Du trotzdem zu Nick in den Männerhauskreis gehst, zu den „Wilden Kerlen“. Wie findest Du es dort? Marco: Ja, es ist gut dort! Es ist mal was anderes und ein bisschen Erholung von meiner Familie. (Er grinst.) Was war Dein schönstes Erlebnis in der Oase? Marco: In Koserow war es toll! Die Oase hat uns zusammen mit anderen Familien auf die Insel Usedom eingeladen. Dort haben wir uns gegenseitig besser kennengelernt und es war schön, zu- sammen ein bisschen Urlaub zu machen! Ihr seid ja auch regelmäßig bei unseren Oase-Gottesdiensten, der „Kirche 34“. Warum? Silke: Mich sprechen die Predigten an! Ihr bringt es so rüber, dass es jeder versteht und man denkt hinterher noch mal darüber nach. Kirche 34 hat etwas mit meinem Leben zu tun. Marco: Es ist nicht so spießig wie in einer normalen Kirche. Und danach gibt es lecker Essen! Die Atmosphäre ist besonders, und man sitzt schön zusammen. Marco, Du warst schon einmal verheiratet. Weshalb hast Du Dich jetzt – nach sieben Jahren Beziehung mit Silke – dazu entschieden, noch einmal „Ja“ zu einer Frau zu sagen? Marco: Silke wollte einen Beweis dafür, dass ich sie liebe. Dann habe ich Silke einen Heiratsantrag gemacht. Silke: Ich freue mich schon darauf, dass wir bald alle den glei- chen Namen haben. Mit Gottes Hilfe wünschen wir uns, bis zum Tod, hoffentlich erst in 50 Jahren, zusammenzugehören und bis dahin als „richtige“ Familie noch weiter zusammenzuwachsen. Was steht für Euch nach der Hochzeit an? Habt Ihr Pläne? Silke: Marco und ich haben uns fest vorgenommen, künftig et- was konsequenter bei der Erziehung von Michelle zu sein. Aber es gibt auch etwas Erfreuliches: Michelle und ich überlegen uns gerade, ob wir uns gemeinsam taufen lassen. Das sind tolle Neuigkeiten, es bleibt also spannend! Danke für Eure große Offenheit und dass wir einen Einblick in Eure Fami- lie bekommen haben. Wir beten weiter für Euch! Claudia Bolanz l Oase im Reitbahnviertel: das sozial-mis- sionarische gemeindegründungsprojekt in neubrandenburg begann 2006 unter der Leitung von Jakob und elisabeth Walter. nach Jakobs tod trat nick bolanz im Jahr 2011 seine nachfol- ge an. Zum mitarbeiterteam gehören auch aaron und Ilonka Köpke, elisabeth Walter-Fischer und herbert Fischer sowie FsJ-ler und ehrenamtliche helfer. Viele Kinder und Jugendliche im reitbahnviertel wachsen unterhalb der armutsgrenze auf, viele mütter sind alleiner- ziehend oder leben in Patchwork-Familien. die „klassische“ Familie gibt es nur selten. Weil viele menschen im athe- ismus aufgewachsen sind, gehören nur sehr wenige einer Kirche an. In der oase wird ihnen soziale (Lebens)hilfe angeboten und vorgelebt, wie eine lebendige beziehung zu Jesus dem Leben sinn und hoffnung geben kann. die oase möchte ein ort im reitbahnviertel sein, an dem man gott lebensverändernd erfahren kann. mithelfen: SPENdENCOdE 164-32 deutschland Patchwork-Familie aus Neubrandenburg: Silke, Michelle und Marco

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