MISSION weltweit – Ausgaben 2017
13 mission weltweit 9–10/2017 bangladesch darum geht’s Gott hat Menschen auf Beziehung zu ihm und zueinander angelegt. Seit der Schöpfung gestal- ten wir diese Beziehungen zueinander. Aber wir alle leiden unter einer „Schei- dung“. Ein Zitat von Dr. Larry Crabb bringt die Situation auf den Punkt: „Die Bibel ist eine Liebes- geschichte, die mit einer Schei- dung beginnt. Alles ab Genesis, Kapitel 3, bis hin zur Offenbarung ist die Geschichte eines betroge- nen Liebhabers, der uns zurück in seine Arme wirbt, damit wir für immer die Liebe seiner Fa- milie genießen können.“ Liebe zum Detail – Renovierungsarbeit von innen heraus Spannungen in Beziehungen – in unserer Got- tesbeziehung und in zwischenmenschlichen – führen zu der Frage: Wofür entscheide ich mich und was ist mein Maßstab? Der Prozess verläuft so ähnlich wie bei Vorher-nachher-Aktionen von Wohnzeitschriften: Bevor es schöner wird, muss das Unschöne entsorgt werden. Das tut zuweilen weh! Doch Gott möchte das Beste in uns zum Vorschein bringen. Darum „renoviert“ er uns in Detailarbeit von innen heraus. Mittel dazu sind sein lebendiges Wort, äußere Umstän- de und spannende (nicht unbedingt spannungs- volle) Beziehungen. Vielleicht bringt das Zitat von Carl Jung Letzteres auf den Punkt: „Alles, was uns am anderen aufregt, kann uns zum Ei- genverständnis führen.“ In Hebräer 4,12 heißt es, dass Gottes Wort lebendig ist. Es ist eine wirkende Macht. Es ist schärfer als das schärfste zweischneidige Schwert. Es dringt bis ins Innerste von Geist und Seele vor. Es zeigt uns, was der Wille unseres Herzens ist und wie sehr dieser mit Gottes Wil- len in Einklang steht. Da geht es um die Frage: Welche Macht wirkt in uns? Wie wirkt sich das auf unser Miteinander aus? Gewinnt Gottes Le- ben bringende oder unsere zuweilen Tod brin- gende, Leben raubende Macht? Im Englischunterricht, den ich gebe, gebrauchte Gott das Gleichnis des verlorenen Sohnes, damit eine Studentin einen Neuanfang wagen konn- te. Beim Abendessen sagte sie zu mir: „Ihre Frage, welcher der beiden Söhne wir sind, hat mir gezeigt, dass ich der ältere Sohn bin. Meine an Jesus gläubigen Eltern vermissen meine beiden äl- teren Schwestern sehr, die musli- mische Männer geheiratet haben. Sie fasten und beten viel für sie. Heute habe ich gemerkt, dass ich wie der ältere Sohn bin. Ich danke Gott, dass Sie da sind und uns sein Wort erklären. Ich habe nach dem Unterricht meine Familie angerufen und mich für mein Verhalten entschuldigt.“ – Gottes Wort ist lebendig! Wie reagieren wir, wenn Gott zu uns redet? Verän- derung beginnt bei uns, nicht beim anderen! In der Beziehung zu Gott will ich glauben, hier finden wir Mut für erste Schritte zu einem Neu- anfang – auch in einer Beziehungssituation, die anders ist als wir uns erhofften! Gesunde Beziehungen – Das Beste zu Gottes Ehre Gottes Wort will Leben bringen, in uns und durch uns, auch in unsere Beziehungen. Er will das Beste für uns. Darum können wir ihn bit- ten, uns zu zeigen, wie wir Leben bewahren und fördern können in zwischenmenschlichen Beziehungen! Eine alleinerziehende Mutter erzählte mir: „Mein Sohn ist 19 Jahre alt. Sein Vater und ich sind geschieden. Er hat mich wegen einer an- deren Frau verlassen. Das ist ungewöhnlich in christlichen Kreisen in Bangladesch. Mein Sohn war sehr aktiv in der Gemeinde, aber es wird viel über uns geredet. Deshalb zieht er sich zu- rück. Der Pastor der Gemeinde ist mit uns ver- wandt. Auch sein Verhalten ist verletzend. Die Freunde meines Sohnes fragen dauernd, warum er keinen Vater hat, und das macht ihn fertig! Ich mache mir Sorgen! Mein Sohn denkt, dass er ohne Vater keine Chance in der Gesellschaft hat.“ Ich konnte mit dieser Freundin beten. Das hat sie sehr ermutigt! Es wäre wunderbar, wenn Gottes große Macht zur „Scheidung“ von Leben vernichtenden kul- turellen, religiösen und sozialen Werten führt, die unser Miteinander zu Gott und unseren Mit- menschen beschweren! Haben Sie heute schon das Beste für jemand anderes gewollt, gesagt und getan? Auch der- oder demjenigen gegenüber, der Ihr Leben so beschwert? Möge Gottes lebendiges Wort Ihnen helfen, Ihre Herzenswünsche zu erkennen und sich von ihm in seinem Sinne verändern zu lassen. Rebecca l Die Bibel ist eine Liebesgeschichte, die mit einer Scheidung beginnt. Larry Crabb Impressionen einer Hochzeit: Die Eltern führen die Braut zum Altar (oben). Ringtausch und Ehegelöbnis (ganz links). Brautpaar, die Braut ist wunder- schön geschmückt (links). Rebecca lebt seit August 2013 in Bangladesch und ist zurzeit im Heimataufenthalt. Nach dem Sprachstudium leitete sie impact-Kurz- zeiteinsätze und arbeitete im Norden des Landes und im Großraum Dhaka. Zu ihren Aufgaben gehörte Englisch- unterricht für Schüler und Studenten, Hausbesuche und die Begleitung von einheimischen Mitarbeitern. Nach dem Abitur und einem sozial-missionarischen Auslandseinsatz absolvierte Rebecca die theologische Ausbildung in Bad Liebenzell.
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