MISSION weltweit – Ausgaben 2017

24 Crystal, Du hast ein großes Herz für benach- teiligte Kinder. Was brauchen Eure Kinder in Otutulu am meisten? 95 Prozent von ihnen haben ihre Mutter verlo- ren. Wir versuchen, diesen Verlust durch unsere Liebe zu mildern. Die Kinder lernen lesen und schreiben, um eine bessere Zukunft zu haben. Aber am allermeisten brauchen sie Jesus. Viele kommen aus muslimischen Familien, manche gehen in die Moschee. Wir zwingen die Kin- der zu nichts. Aber wir wollen ihnen ein Leben als Christ vorleben und beten viel für sie. Ein ein Leben für Kinder in nigeria FOTO: PRiVaT Mullah, dessen Kind bei uns ist, sagte uns, dass er sein Kind nie in eine christliche Schule schi- cken wollte – aber er sei beeindruckt von der Arbeit der christlichen Mitarbeiter. Neben Wai- senhaus und Schule haben wir ein Ernährungs- programm, durch das mehr als 300 Kleinkinder Milchpulver-Rationen bekommen. Was motiviert Dich für Deine Arbeit? Ich will etwas von dem weitergeben, was Chris- tus für mich getan hat! Viele Leute haben zu mir schon gesagt: „Das Lächeln der Kinder ist sicher der beste Anreiz und Lohn für deine Ar- beit.“ Ich antworte dann immer: „Wenn nur das meine Motivation wäre, dann wäre ich sicher nicht mehr hier.“ Welches Erlebnis hat Dich in den vergangenen Monaten besonders berührt? Ich denke häufig an den 15-jährigen Daniel. Vor einiger Zeit wurde er krank. Trotz Medika- menten kamen seine starken Schmerzen immer wieder. Eines Abends spitzte sich die Situation zu. Wir steuerten in dieser Nacht drei Kran- kenhäuser an, aber in keinem bekamen wir einen Platz. Als Daniel am nächsten Morgen im vierten Krankenhaus aufgenommen wurde, war sein Puls sehr schwach. Die Ärzte sagten, dass es medizinisch gesehen dem Ende zugehen würde. Wir riefen die Kinder bei „Ministry of Mercy“ zusammen, und sie beteten für Daniel. Ich bin mir sicher: Ohne diese Gebete wäre er nicht mehr am Leben. Daniel hat den Spitzna- men „Pastor“, weil er so gerne „predigt“. Gott hat bestimmt noch viel mit ihm vor! Daniel ist immer noch im Krankenhaus, aber es geht ihm besser. Eine Diagnose gibt es nicht. Wenn Ärzte in Nigeria ratlos sind, stellen sie häufig irgend- eine, die meistens nicht zutreffend ist. LIebenZeLLer mIssIon aKtueLL Crystal Gosnell ist „direktorin für Bildung“ bei „Ministry of Mercy“ (dienst der Barmherzig- keit) in Otutulu/zentralnigeria. zu diesem Projekt gehören ein Kinderheim für 275 Waisen, unerwünschte, behinderte und benachteiligte Kinder sowie eine Schule und eine dorfklinik. crystal gosnell ist eine Pionierin. 2005 wurde sie von unserem amerikanischen Zweig als erste missionarin nach nigeria ausgesandt. dort ist die Lehrerin mit Leib und seele im dienst für Kinder. auf der reise in den heimataufenthalt war sie zum ersten mal auf dem missionsberg. mit ihr sprach christoph Kiess. Crystal im Kreis ihrer Familiengruppe

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