MISSION weltweit – Ausgaben 2017

Ita KonKret 27 mIssIon weltweit 9–10/2017 Seine Eltern sind Entwicklungshelfer und reisen kurz vor seiner Geburt nach Deutsch- land. Hier wird Benjamin geboren. Drei Tage später bemerkt eine aufmerksame Krankenschwester in der Nacht, dass der Säugling Atemnot hat. Er wird in ein an- deres Krankenhaus verlegt. Ob man ihm auch hätte helfen können, wenn er in Pakistan zur Welt gekommen wäre? Die Familie zieht nach Amerika und von dort weiter nach Sri Lanka. Die nächste Station ist eine Grenzstadt in Pakistan. Hier lebenviele afghanische Flüchtlinge, dieBen- jamins Eltern von jeher am Herzen liegen. Hier verbringen Benjamin und seine Ge- schwister größtenteils ihre Kindheit. Eines Nachmittags überqueren der damals 5-Jährige und seine Mutter einen Fluss. Plötzlich werden sie von der Strömung mitgerissen. Sie können kaum schwim- men, werden mehrmals untergetaucht, die Mutter kämpft um ihren Sohn, aber die Strömung ist stärker. Bis sie durch ein Wunder plötzlich Boden unter den Füßen hat und stehen kann. Zwei Jahre später befindet sich Benjamin in Kabul. Ein Knall, eine Explosion, eine Feuerwolke am Himmel – auf den Markt, auf dem er kurz vorher noch war, wurde ein Raketenangriff verübt. Wieder hat Je- sus beschützt. Mit zwölf Jahren besucht Benjamin eine christliche Schule in Pakistan. In der Wo- che nach Schulbeginn hört er kurz nach der Pause Schüsse. Vier oder fünf Männer dringen in die Schule ein. Ihr Ziel: So viele ausländische, christliche Schüler wie mög- lich töten. Sechs einheimische Mitarbeiter verlieren ihr Leben. Doch die Attentäter können nicht zu den Schülern vordrin- gen. Sie haben die Pause, bei der sich alle Schüler an einem Ort befunden hatten, um fünf Minuten verpasst, weil die Pausenzeit nach den Ferien geändert wurde. Die Terro- risten wollen eine Tür eintreten, schaf- fen es aber nicht. Sie schauen in ein leeres Klassenzimmer – während das Nebenzim- mer voll mit Kindern ist, die unter den Ti- schen kauern. „Manche haben geschluchzt, manche haben gebetet“, erinnert sich Ben- jamin. Eine Stunde geschieht nichts, dann Viele junge Frauen und männer, die in bad Liebenzell zum studi- um sind, haben außergewöhnliche Lebenswege. doch kaum jemand hat eine biografie wie benjamin, der häufig erlebt hat, wie Jesus christus bewahrt und führt. ein weiterer Schuss. „Wir haben gedacht, jetzt geht es weiter“, erzählt Benjamin. Doch Entwarnung: Das Militär ist ange- rückt, die Täter bekommen Panik und flüchten. Für Benjamin ist klar: „Das war eine ganze Reihe von Wundern!“ Benjamin baut in seinemLeben auf die Füh- rung und Begleitung Gottes. Er macht sein Abitur in Pakistan, kommt mit 18 Jahren nach Deutschland, ist in Korntal für ein „Orientierungsjahr“ und nennt die Kornta- ler Gemeinde heute seine Heimatgemein- de. Nach der Ausbildung zum Kranken- pfleger wirkt er in einer Gemeindearbeit in den Slums von Kambodscha mit. Nach Englisch, Deutsch, Französisch und Dari lernt er eine fünfte Sprache, Khmer. In einem Hauskreis trifft er dort im Ausland auf seine jetzige Verlobte Rebecca. Heute studiert der 26-Jährige auf dem Missionsberg und ist kurz vor dem Ab- schluss an der Interkulturellen Theolo- gischen Akademie (ITA). Dann geht es zunächst wieder in die Arbeit als Kranken- pfleger. Er und Rebecca wollen bald hei- raten. Nach Rebeccas Master-Abschluss haben sie einen Einsatz in der Mission oder eine internationale Gemeindearbeit im Fokus. Ihr Leben mit und für Jesus ist alles andere als langweilig! Josia Haupt studierte ev. theologie an der Internationalen hochschule Liebenzell. er ist verheiratet mit rosalie und künftig Pastor in remchingen-Wilferdingen. unter gottes Schutz Benjamin (hinten) in einem Slum in Kambodscha FOTO: PRiVaT

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