MISSION weltweit – Ausgaben 2017
darum geht’s Japan 16 Foto: S. priScillA kuNz Ich heiße Kazuaki, arbeite als Kontrabassspie- ler und studiere Improvisation an der Musik- hochschule in Basel. Es gab eine Zeit in mei- nem Leben, in der mir nur das Materielle und der Erfolg wichtig waren. Ich empfand, dass ich selbstsüchtig lebte und es mir einzig darum ging, meine Wünsche und Träume zu erfüllen. Wirklich gebraucht wurde ich von niemandem. Ich empfand mein Leben als Endlosschleife: Ich verletze andere Menschen. Ich verschmutze Luft und Wasser. Ich trinke, esse, verschwende, schlafe. Wollte ich so sinnlos weiterleben, bis ich sterbe? Nein. Ich begann, mich mit Spiritua- lität zu beschäftigen. Ich wollte mich verändern und wollte eine Person sein, die eine Bedeutung in und für diese Welt hat. Damals geschah in Japan die Dreifachkatastro- phe mit einem verheerenden Erd- beben, einer Flutwelle und dem Atomunglück. Ich dachte ernst- haft darüber nach, Menschen in der radioaktiv verseuchten Gegend zu helfen, die einen stärkeren Willen zu leben hatten als ich. Mein Leben war sinnlos, ich wollte wenigstens einen sinn- vollen Tod sterben. Mit dieser großen Leere in meinem Herzen besuchte ich dann aber eine christliche Konferenz in Deutschland. Dort erzählten drei originelle Pastoren von ihren Erfahrun- gen und Schwierigkeiten in ihrem Leben und wie sie Gottes Liebe, Gnade und die Sünden- vergebung von Jesus be- kommen hatten. Stück um Stück erkannte ich Gottes Liebe für jeden in allen Bereichen ihres Lebens. Tränen flossen über meine Wangen. Diese Leere in meinem Herzen wurde mit einer wundersamen Wärme gefüllt, und ich erzählte der Leiterin unserer Gruppe von meiner Vergangenheit und warum ich zu dieser Konferenz gekommen war. Bis heute sind ihre Worte in meinem Herzen lebendig: „Gott liebt dich so sehr, Kazu!“ sag- te sie. Es dauerte eine Zeit, bis ich diese Worte bis ins Tiefste verstand und den Eindruck hatte, als ob Gott mich fragen würde: „Ich liebe dich. Ist das nicht Grund genug, dass du geboren bist und lebst?“ Wieder vergoss ich Tränen. Manch- mal wird man als Christ sehr gefühlvoll! Wieder zurück in der Schweiz begann ich leidenschaftlich, die Bibel zu studieren und täglich Predigten anzuhören. Am Ende des Jahres konnte ich in Japan mein persönliches Glaubensbekenntnis ablegen. Als ich an die Musikhochschule in Basel kam, besuchte ich die Japanische Evange- lische Gemeinde in der Schweiz und wurde dort herzlich aufgenommen. Dieses Jahr konnte ich zum ersten Mal als Jugendleiter an der Europa-Konfe- renz für Japaner teilnehmen. Während dieser Zeit gab Gott mir drei Aufträge: 1. Ich soll jungen Christen dienen, 2. Menschen in Europa, die Jesus Christus noch nicht kennen, das Evangelium weitergeben und 3. Menschen durch Musik zu Gott führen. Die Bibel sagt, dass wir wertvoller sind als alle Schätze, als alles Ma- terielle dieser Welt. Dass wir kein Zufall sind. Dass Gott mich und dich mit einem präzisen Plan gemacht hat. Dass seine liebende Hand sich gerade jetzt zu dir ausstreckt. Im gleichen „Ak- kord“ mit Jesus Christus zu leben ist einzigartig! Schwester Priscilla Kunz l Schwester Priscilla kunz ist als missionarskind in tokio geboren und arbeitet seit 1995 in Japan. Nach ihrer Ausbildung und Berufs tätigkeit als Ernährungs beraterin in der Schweiz besuchte sie die Bibelschu le und trat in die Schwes ternschaft der liebenzeller mission ein. Bis zur ersten Ausreise war Schwester priscilla im liebenzeller Ge meinschaftsverband, Bezirk karlsruhe, tätig. zurzeit ist sie im heimataufenthalt. im April 2017 kehrt sie nach Japan zurück, um in der Gemeindearbeit in chikusei mitzuarbeiten. Wertvoller als schätze und materielles kazuaki berichtet im Weihnachtsgottesdienst der Japanischen gemeinde in der schweiz aus seinem leben. ich darf ihn übersetzen und mich bewegt, wie gott einem menschen eine neue sichtweise geben kann. Weg vom diesseitigen, materiellen, vergänglichen leben, hin zu einem sinnvollen leben mit und für gott und andere menschen. Mithelfen: SpENDENcoDE 1340-32 Japan
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