MISSION weltweit – Ausgaben 2017

mission weltweit 5–6/2017 Zentralasien darum geht’s 9 das ist auch kein Ochse! In den ersten Wochen unseres Heimataufent­ haltes verbrachten wir einige Urlaubstage bei Freunden im Allgäu. Auf einer Wanderung kamen wir an ein Gehege mit ziemlich urig aussehenden Ziegen. Ein Junge gesellte sich zu uns. Er betrachtete den wilden, zotteligen Bock, dachte eine Weile nach und sagte schließ­ lich mit bedeutungsvollem Blick: „Das ist keine Kuh!“ (Pause). „Das ist ein Ochse!“ Wir konnten uns ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der Jun­ ge hatte ja recht: Das war sicherlich keine Kuh. Aber mit seiner Schlussfolgerung lag er auch ziemlich daneben. Ihm fehlte Urteilsvermögen und Wissen. Als Jünger Jesu leben wir nie in einem Vaku­ um. Unser Leben ist immer eingebettet in einen kulturellen, geschichtlichen, politischen und fa­ miliären Kontext. Jeder Ort und jede Zeit haben und hatten ihre Herausforderungen. Aber es ge­ nügt nicht, nur die Missstände zu erkennen und zu benennen: „Das ist keine Kuh!“ Wir brauchen auch Urteilsvermögen und Orientierung, richtig zu reagieren und die richtige Antwort auf die Herausforderungen zu finden: „Das ist nämlich auch kein Ochse, sondern eine Ziege!“ Was beeinflusst unser denken, Urteilen und Handeln? Petrus schreibt im ersten Petrusbrief: „Wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch nicht vor ihrem Drohen und erschreckt nicht; heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verant- wortung vor jedermann, der von euch Rechen- schaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist“ (1. Petrus 3,14f). Die Bibel ermutigt uns, nicht zu erschrecken, wenn wir Gegenwind bekommen, weil wir nicht nach den Maßstäben unseres Umfelds leben. Wir sind aufgerufen, Christus in unseren Her­ zen zu heiligen. Das heißt: Unter allen Dingen, die unser Leben ausmachen und beeinflussen, räumen wir ihm einen Sonderstatus ein. Er ist uns heilig. Er hat erste Priorität und darf un­ ser Denken, Urteilen und Handeln beeinflussen. Wir heiligen ihn, wenn wir täglich nicht zu stolz sind, uns schenken zu lassen, was er am Kreuz für uns getan hat. Wenn Jesus erste Priorität in unserem Leben hat, werden wir durch die Bibel und vom Heiligen Geist geleitet, mündig und sprachfähig. Wir bleiben nicht orientierungs­ los, sondern können Wege finden, in unserem Kontext nach Gottes Maßstäben und Willen zu leben. Dann wird es auch nicht ausbleiben, dass wir unser Verhalten erklären und begründen müssen, ja, sogar dürfen! Solche Momente wer­ den Chancen sein, von der Hoffnung, die in uns ist, zu schwärmen. Das wird Menschen verän­ dern – in Deutschland und auf der ganzen Welt. Die Autoren sind der Redaktion bekannt. l die Bibel ermutigt uns, nicht zu erschrecken, wenn wir gegenwind bekommen, weil wir nicht nach den maßstäben unseres umfelds leben. Schafherde in Zentralasien Mithelfen: speNdeNcode 1840-32 Zentralasien

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