MISSION weltweit – Ausgaben 2018

sCHWestern konkret 25 „Ich habe nie daran gezweifelt, dass es Gott gibt. Trotzdem fiel es mir schwer, eine Beziehung zu ihmaufzubauen.“ Später, als Almut in Waiblingen zur Krankenschwester ausgebildet wird, lernt sie eine Kollegin kennen, die Christ ist. „Ich spürte, sie hatte etwas, das ich nicht hatte, und das machte mich neugierig“, erinnert sie sich. Als ihre Kollegin sie zur Osterfreizeit der Liebenzeller Mission einlädt, willigt Almut sofort ein. Sie ahnt nicht, dass jene Freizeit ihr Leben auf den Kopf stellen würde. Nach dem dortigen Gottesdienst sagt der Prediger: „Wer mit Jesus ernste Sache machen will, der bleibt!“ Plötzlich hört Almut, wie jemand laut ihren Namen ruft. Erschrocken schaut sie sich um, doch sie kennt niemanden. „Mir war klar: Das war Jesus. Er rief mich, wie es in Jesaja 43,1 steht.“ Almut entschließt sich zu bleiben und vertraut ihr Leben Jesus an. Ihr Examen rückt näher. Eines Abends fragt die 19-Jährige beim Beten, wo Jesus sie nach der Ausbildung haben möchte. Sie schlägt ihre Bibel auf und liest von der Speisung der 5000 in Matthäus 14. Als die Jünger das Volk wegschicken wollen, erwidert Jesus: „Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt doch ihr ihnen zu essen!“ Mit Wucht dringt dieser Vers in die angehende Krankenschwester ein: „Solch eine Kraft habe ich nie mehr erlebt. Hätte ich nicht gelegen, wäre ich gefallen.“ Drei Dinge waren ihr schlagartig klar: Sie soll Schwester werden, Menschen das Brot des Lebens geben und nach Bad Liebenzell gehen. Aber Almut träumt doch von Ehe und Familie! Matthäus 16,26 verschafft ihr schnell KlarFrau almut und die syrer Schwester Almut engagiert sich auch an der IHL. Ann-Christin reichmannunterstützt die Öffentlichkeitsarbeit der lm. ihr mann sören studiert an der internationalen Hochschule liebenzell (iHl). heit: „Es nutzt mir nicht, Mann, Kinder und Zivilkleider zu haben, wenn ich Jesus nicht Herr meines Lebens sein lasse.“ Sie bewirbt sich also bei der Schwesternschaft – in stiller Hoffnung, abgelehnt zu werden. Doch sie erhält eine Zusage, absolviert bald darauf die Bibelschule und ist viele Jahre in der Gemeinschaftsarbeit tätig. „Ich habe nie bereut, dass ich Gott gehorsam war. Er wusste, was das Beste für mich war – lange, bevor ich es selbst wusste“, blickt die Schwester dankbar zurück. Alle am Tisch hören gespannt zu. Obwohl Schwester Almut im Englischen häufig unsicher ist, spricht sie an diesem Abend flüssig und fehlerfrei. Als sie einige Zeit später die Familie besucht, die sie bei der Feier kennenlernte, sagt deren Tochter: „Frau Almut, ich habe gemacht, was du gesagt hast.“ Schwester Almut weiß sofort, was das Mädchen meint. Während die Familie kocht, setzen sich die beiden draußen auf eine Bank. „Ich war begeistert, dass sie sich entschieden hat, mit Jesus zu leben, und erklärte ihr, dass sie nun Gottes Kind ist. Dafür haben wir Jesus gedankt.“ Vor zwei Jahren machte sich schwester almut Gall auf, um in der bad liebenzeller Flüchtlingsunterkunft kontakt mit Geflüchteten zu knüpfen. seither begleitet sie eine syrische Familie und gibt dieser neben der deutschen sprache auch das evangelium weiter. an Weihnachten wird sie von der Familie eingeladen. auch eine weitere syrische Familie ist zu Gast. beim essen fragt ein mann: „schwester almut, wieso bist du schwester geworden?“ er kann nicht begreifen, wieso eine Frau nicht heiratet. schwester almut aber freut sich über die Frage und beginnt zu erzählen … Foto: Jonas PötZ

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