wie kam es zu Deinem einsatz im Schülerheim in Japan? Schon als Kind hat mich das Thema Mission fasziniert. Über eine Tante bekam ich das damalige Kindermagazin der LM, die „Missionsglocke“. Später erlebte ich Missionare live im ECJugendbund und in der Gemeinschaftsstunde. Höhepunkte waren auch die Missionsfeste und andere Veranstaltungen auf demMissionsberg. Bei einer wurden die Zuhörer aufgefordert, für die Missionare zu beten und mit ihnen durch Briefe in Kontakt zu treten. Das motivierte mich, mit einer Mitarbeiterin im Schülerheim in Japan eine Brieffreundschaft zu beginnen. Dieser Kontakt bestand schon einige Zeit, als sie mich mit der Frage überraschte, ob ich mir vorstellen könnte, ihre Nachfolgerin zu werden – und ich sagte zu. wie hat Dich die Zeit bei der Liebenzeller Mission geprägt? Ich habe mich dort immer sehr wohlgefühlt. Selbst wenn ich heute, nach mehr als 20 Jahren, auf den Missionsberg komme, habe ich das Gefühl des NachHauseKommens. Ich hatte beim Arbeiten viele Freiheiten, habe gerne gearbeitet und viel dazugelernt. Außerdem wurde mir viel Liebe, Dankbarkeit und Wertschätzung entgegengebracht. Nicht nur das gemeinsame Arbeiten, auch die gelebte Gemeinschaft haben mein Leben und Denken reich gemacht und geprägt! Mit dem Management einer siebenköpfigen Familie hast Du eine 100-Prozent-Stelle. Du bringst Dich aber auch in anderen Aufgaben ein. welchen? Vor allem bin ich glückliche und dankbare Mutter. Ich bin mit unseren fünf Kindern „mitgewachsen“. Als sie noch klein waren, lag mir die Arbeit im MutterKindKreis am Herzen. Ich bin schon immer gerne mit Menschen zusammen gewesen, und da hat mir Gott immer wieder Aufgaben vor die Füße gelegt. Als Familie ist es uns wichtig, ein offenes Haus zu haben und in der Gemeinde mitzuarbeiten. Mit den Jahren haben sich die Anforderungen und Aufgaben verändert. Das ist gut so, damit ergaben sich für mich auch neue Freiräume. Ich wurde von der Schule unserer Kinder angefragt, für die Hauswirtschaft Verantwortung zu übernehmen. Die Aufgaben dort wurden mit der Zeit mehr. Dadurch ergeben sich immer wieder neue Kontakte und Gespräche. Vor fünf Jahren wurde ich gebeten, für die Landessynode zu kandidieren. Das war eine neue Herausforderung, die mich auf ganz andere Art fordert und mir neue Dinge zeigt, bei denen ich mich auch einmischen und Position beziehen kann. wie kannst Du am besten entspannen? Bei einer kleinen Radtour oder Gartenarbeit. Ich bin sehr gerne in der Natur und staune über Gottes Schöpfung. Außerdem lese ich sehr gerne. was gibt Dir Gelassenheit in Deinem reich gefüllten Alltag? Ich muss nicht für alles verantwortlich sein. Gott hat den Überblick. Das entlastet enorm! Gibt es einen Bibelvers, der Dich durchs Leben begleitet? Da gibt es mehrere. Einer ist Kolosser 3,17: „Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“ Auch Lieder begleiten mich durch den Alltag, zum Beispiel „Allein deine Gnade genügt“. Dorothee Knappenberger hat von 1990 bis 1994 im Schülerheim der Liebenzeller Mission in Japan mitgearbeitet. Ihre Hauptaufgabe war die Leitung der Hauswirtschaft. Zusätzlich hat sie sich in der Betreuung der Missionarskinder eingebracht. Nach ihrer rückkehr nach Deutschland war sie bis zur Geburt ihres ersten Kindes im Sommer 1998 in der Hauswirtschaft auf dem Missionsberg tätig, in den letzten Jahren als Gesamtleiterin. Mit ihrem Mann uwe und ihren fünf Kindern lebt sie in Mühlacker. …Dorothee Knappenberger? D Die Fragen stellte Schwester regina Kraft, die viele Jahre das Schülerheim in Japan leitete.
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