9 samBia darum geht’s mission weltweit 7–8/2019 ben könnten: Menschlich gesehen kann mich das nichtlocken!Ichwilldasein,woichFriedenhabe, dass Gott mich als Pastor hingestellt hat! Ihr habt in den vergangenen Jahren bestimmt oft erlebt, wie Jesus Euch geholfen hat, in schwierigen Situationen durchzuhalten, auszuhalten und ihm zu dienen! Ja, besonders zwei Ereignisse kommen mir in den Sinn. Noch bevor wir in Nabwalya waren und uns nach Abschluss der Bibelschule noch darauf vorbereiteten, wurde meine Frau krank. Kein Arzt konnte uns sagen, was das Problem war. Für uns war klar: Der Teufel will uns abhalten, loszugehen und unserem Gott zu dienen! Kaum waren wir in Nabwalya, ging es meiner Frau schon viel besser. Aber immer wieder in den vergangenen Jahren wurde sie merkwürdig krank. Wir sind uns als Ehepaar einig, dass diese Krankheit oft keine medizinische Ursache hat, sondern eine Versuchung des Teufels ist, der uns zum Aufgeben bewegen will. Wir vertrauen nicht auf Medizin, sondern auf Gebet. Und das hat Gott bisher immer erhört. Das Zweite, was für uns einem Wunder gleichkommt, ist unser Maisfeld, das uns jedes Jahr als Familie versorgt. Eines der großen Probleme hier ist, dass die Elefanten sehr viel Ernte auf den Feldern zerstören. Wir haben kein Geld, um einen Wächter für die Nacht anzustellen, der die Elefanten vertreibt – und wir selbst haben, im Gegensatz zu den Menschen hier, zu viel Angst, es selbst zu tun. Aber weißt Du was: Wir, und vor allem die Leute in Nabwalya, sind jedes Jahr erstaunt, dass die Elefanten unser Feld so gut wie nicht anrühren. Gott passt darauf auf! Es ist genial, wie unser großer Gott die versorgt und durchträgt, die ihm dienen. Aber sicher gab und gibt es auch schwere Zeiten. Womit habt Ihr am meisten zu kämpfen, und was ist für Euch der größte Verzicht? Wir haben acht Kinder, fünf davon leben theoretisch noch bei uns. Aber es gibt hier nur eine einzige Schule, und die ist sehr schlecht. Das zwingt uns, einen Teil der Kinder auf Schulen außerhalb Nabwalyas zu schicken. Wir können kaum Kontakt zu unseren Schulkindern haben, und ihre Unterkunft kostet viel Geld. Das ist nicht leicht, und schon oft wollten wir deshalb verzagen. Was uns auch sehr schwerfällt: Es ist nicht einfach, aus Nabwalya herauszukommen. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, und wir schaffen es nicht, die weite Strecke zu Fuß zu gehen. Also müssen wir hoffen, dass wir irgendwie und irgendwann mit irgendjemandem mitfahren können. Es gibt aber nur wenige Autos. Somit ist ein Besuch bei den Kindern, einkaufen, Geld abheben und anderes nicht einfach oder eben nicht möglich. Das ist ganz schön hart! Ich kannmich an eine Situation erinnern, in der die Tatsache, kein Auto zu haben und auf andere angewiesen zu sein, schwer für Euch war … Damals bekam ich die Nachricht, dass meine alte Mutter sehr krank ist. Ich wollte sie noch einmal sehen, weil ich Angst hatte, dass sie sterben könnte. Aber es gab tagelang keine Mitfahrgelegenheit für meine Frau und mich. Endlich sollte ein Wagen der Wildpark-Behörde nach Mpika, die nächstgelegene Stadt, fahren. Es wurde uns versprochen, dass wir mitfahren dürften. Doch als wir fertig gepackt hatten und auf den Wagen warteten, fuhr er einfach an unserem Haus vorbei! Es wurde später nur gesagt: „Tut uns leid, das Auto war schon voll.“ Zwei Tage später kam die Nachricht, dass meine Mutter gestorben sei. Wir schafften es dann zwar, mit einem anderen Auto mitzufahren, um wenigstens bei der Beerdigung dabei zu sein. Aber ich konnte meine Mutter nicht mehr lebend antreffen. Das war sehr hart und entmutigend. Am liebsten hätten wir damals aufgegeben! Pastor Kasabila, ich danke Dir sehr für Deine Offenheit und Ehrlichkeit. Da wir auch sechs Jahre lang hier gelebt haben, kann ich Euch in vielem, was Ihr dort erlebt, sehr gut verstehen. Manches ist für uns – und erst recht für Menschen, die noch nie dort gelebt haben – schwer nachzuvollziehen. Ihr verdient große Wertschätzung, dass Ihr den Menschen in Nabwalya trotz Widrigkeiten, Verzicht und Leiden dient. Das ist echte Hingabe! Gott wird Euch weiterhin durchtragen und es Euch auf seine ganz besondere Weise lohnen. Samuel Meier ● Nabwalya liegt zwischen dem nördlichen und südlichen luangwanationalpark und rund 1000 meter tiefer als die sonstige landesfläche sambias. für die rund 100 dörfer in diesem tal gibt es weder stromnoch Wasserversorgung. die Bewohner gehören zum stamm der Bisa. sie glauben an geister, verehren aus furcht ihre ahnen und praktizieren vereinzelt Zauberei. Zur nächsten einkaufsmöglichkeit sind es sechs stunden fahrt mit einem allradauto in der regenfreien Zeit – oder aber drei tage fußmarsch. Familie Kasabila FOTO: SAMUEL MEIER
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