MISSION weltweit – Ausgaben 2019

17 mission weltweit 7–8/2019 lieBenZeller mission aktuell FOTO: JOHANNES WÄLDE alles hinschmeißen? PAPUA-NEUGUINEA. Unser Alltag in Wewak ist bestimmt von der Arbeit im Gefängnis und im Kinderclub, von Besuchen in den sozialen Brennpunkten und den Planungen für das neue Shape Life-Projekt mit der Kirche. Es will neben den Kindern auch ihre Familien erreichen. Anfangs waren wir enttäuscht, dass lange keine freiwilligen Mitarbeiter gefunden wurden. Doch dann gab es zwei Pastorenwechsel, und die beiden neuen sind eine wahre Gebetserhörung. Sie sind sehr motiviert und wollen gerne etwas verändern. Wir erzählten ihnen von den Planungen, und sie suchten andere Mitarbeiter, denen es ein Anliegen ist, selbst aktiv zu werden. Mittlerweile konnte ich mit 13 Freiwilligen eine erste Schulung durchführen! Als es monatelang so ausgesehen hatte, als würde niemand Interesse haben, kamen bei mir Zweifel auf: Wäre es nicht besser, die ganze Sache hinzuschmeißen und es mit einer anderen Kirche in einem anderen Settlement zu versuchen? Doch Gott hat uns in dieses Settlement gerufen – und er schenkte zur rechten Zeit die richtigen Mitarbeiter. Das sehen wir jetzt im Rückblick. Manchmal muss man einfach durchhalten, selbst wenn man nicht weiß, wohin Gott führt. Auch in Carolins Arbeit im Frauengefängnis war viel los. Erstmals in der Geschichte des Landes – so wurde uns jedenfalls berichtet – gab es einen Ausbruch von weiblichen Gefangenen. Viel leid in galmi NIGER. Mein Wiedereinleben am Missionskrankenhaus in Galmi ging schneller als gedacht: Wohnung beziehen, sich im Krankenhausalltag zurechtfinden, neue Mitarbeiter und Missionare kennenlernen, eine medizinische Fortbildung für Missionsärzte besuchen und an einem Haussa-Crashkurs teilnehmen, weil meine Sprachkenntnisse ziemlich eingerostet waren. Dann überschlugen sich die Ereignisse, und unser Klinikteam musste leidvolle Wochen erleben. Völlig überraschend starb unsere 30-jährige Hebamme Mariama und wenige Tage darauf der etwa 50-jährige OP-Mitarbeiter Moussa. Dann erlitt Salamatou, die als Pflegehelferin in der Schwangerenvorsorge tätig war, einen Schlaganfall. Nachdem sie sich zunächst erholt hatte, starb auch sie. Wir auf der Geburtshilfestation waren sehr erschüttert von ihrem plötzlichen Heimgang. Salamatou und ihr Mann Zakari hatten eine besonders gute Ehe geführt. Er und die Kinder brauchen unsere Gebete: Der älteste Sohn studiert, die drei anderen Kinder gehen noch zur Schule. Der Jüngste ist erst zehn Jahre alt. Der Pastor legte in seiner Ansprache am Grab das Evangelium klar aus: Es gibt nur zwei Wege und zwei Ziele: Himmel oder Hölle, und in denHimmel kommenwir nur, wenn wir an Jesus glauben. Einige Mitarbeiterinnen konnten nur schluchzen und weinen. Trotzdem wurde der Unterschied deutlich zwischen einer Trauer ohne Hoffnung und einer mit der Gewissheit der Auferstehung. Mögen auch die Kolleginnen von Salamatou zum lebendigen Glauben an Jesus finden! Die Gewissheit seiner Auferstehung und damit auch der Auferstehung aller, die an IHN glauben, ist ein starker Trost in leidvollen Zeiten. Dr. Esther Pflaum Im Frauengefängnis von Wewak, links Caro Wälde Esther Pflaum mit einer ehemaligen Patientin FOTO: DR. ESTHER PFLAUM FOTO: MICHAEL ECKSTEIN Die Folge betraf auch uns: Wir mussten das Programm auf Eis legen. Damit wollte man die verbliebenen Frauen bestrafen, weil sie ja über den Ausbruchsplan hätten informiert sein können … Das waren sie aber nicht. Caro war froh, als sie dann wieder ins Gefängnis durfte. Durch die geflohenen Frauen gab es Platz für neue, und schon war der Zellenblock wieder voll. Caros Bibelgruppe und der Nähkurs sind gut besucht. Kurz darauf rief übrigens eine der geflohenen Frauen bei Caro an: Sie sei nun wieder in ihrem Dorf und dort in der Frauenarbeit der Kirche tätig … Johannes Wälde neuanfang feiern FRANKREICH. Eine Jugendliche aus unserer Gemeinde hatte in der Schule von Jesus erzählt. Ihr Klassenkamerad Thomas stellte viele Fragen und begann, in der Bibel zu lesen. Er ließ sich in den Jugendkreis einladen und nach einiger Zeit auch in den Gottesdienst. Im letzten Jahr sagte Thomas, dass er sich gerne taufen lassen würde. Er traf sich mit Michael zum Taufvorbereitungskurs. Gemeinsam durchforschten sie Bibeltexte, in denen es um diese und andere Themen ging: Wer ist Gott? Was bedeutet Umkehr? Warum Vergebung? Was ist mit neuem, ewigen Leben gemeint? An einem Sonntag im April bezeugte Thomas, dass er die Vergebung Jesu braucht und in Zukunft mit Gott leben will. Für die Gemeinde in Saint-Lô war dies ein besonderes Fest! Michael und Tina Eckstein Thomas beim Taufgottesdienst

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