24 ratlos Seitdem Anette und ich nach unserem Missionsdienst für die Studien- und Lebensgemeinschaft verantwortlich sind, teilen wir unser Leben mit Studierenden. Dabei merkten wir sehr schnell, dass vor allem die ab 1995 Geborenen einfach anders ticken. So lernten wir beispielsweise, dass Informationen, die nicht kreativ, humorvoll, emotional und stylish (stilvoll) sind, kaum Beachtung finden. Anstatt sich an der Andersartigkeit der „Gen Z“ zu reiben, wollen wir sie nicht nur verstehen, sondern auch achten lernen. Verstehen wollen Die folgenden Aspekte sind Auszüge eines Grundsatzpapiers, das David im Rahmen einer Weiterbildung geschrieben hat. Es führt uns die Besonderheiten der Gen Z vor Augen.* andersartigkeit begegnet einem nicht nur im kulturübergreifenden dienst. auch wenn generationen in gemeinden, organisationen oder Vereinen aufeinandertreffen, sorgt das „einfachanderssein“ oftmals für irritationen. Wie ticken Jugendliche der Generation Z? O Prägung: Geprägt durch die Finanzkrise im Jahr 2008, die Migration, den Klimawandel und den Terrorismus, ist die Gen Z in unstabilen Verhältnissen, aber auf einem hohen Wohlstandsniveau aufgewachsen. O Erziehung: Wer zur Gen Z gehört, wurde von individualistischen Eltern aus der Generation X erzogen. Als „Helikopter-Eltern“ umschwirrten Väter und Mütter ihre Kinder. Aus dem positiven Gefühl des Versorgt-Werdens folgen das Bedürfnis nach permanenter Umsorgung und letztlich sogar ein vermeintlicher Anspruch darauf. O Lebenseinstellung: Grundsätzlich blicken sie optimistisch in die Zukunft. Weil sie nur einmal leben, achten sie darauf, das zu tun, was ihnen Spaß macht und sie irgendwie weiterbringt. O Motivation: Zu den Motivationsfaktoren der Jugendlichen gehören der Studie „Junge Deutsche 2017“ zufolge 87Prozent Spaß, 79Prozent Leidenschaft, 75 Prozent Geld, 64 Prozent Gutes tun und 64 Prozent Anerkennung. O Werte: Die fünf wichtigsten Werte sind laut dieser Studie: Familie, Freundschaft, Gerechtigkeit, Anerkennung und Freiheit. Ferner spielen Authentizität, Harmonie und Integrität eine wichtige Rolle. FOTO: ISTOCKPHOTO/FILIPPO BACCI „Dein Anderssein und deine Andersartigkeit sind Garanten für unvergessliche Augenblicke und Begegnungen, für zahllose Überraschungen und Neuigkeiten, für wunderbare Einsichten und Ausblicke.” ERNST FERSTL in der soziologie wie auch in der Personalwirtschaftslehre werden gruppen von Personen mit ähnlichen geburtsdaten und vor allem ähnlichen Werte sowie Verhaltensmustern zu „Generationen“ zusammengefasst. generationsabgrenzungen beziehungsweise kategorien dienen zur besseren Veranschaulichung. menschen sind nicht unbedingt eindeutig den generationskategorien zuzuordnen. angehörige der gen Z werden auch als „digital natives“, als digitale eingeborene, bezeichnet. * David Jarsetz stellt gerne den gesamten Text oder steht auch für Vorträge zur Verfügung. Schreiben Sie an david. jarsetz@liebenzell.org
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