14 darum geht’s INterkulturelle teams deutschlaNd Für viele ist die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung in Uni-Nähe eine riesige Herausforderung. Sie kennen sich im Mietrecht nicht aus, verstehen in den Verhandlungen wenig und werden oft betrogen. Auch sprachlich erleben sie große Enttäuschungen. Das in China fleißig gebüffelte Deutsch reicht nicht. Wenn sie am Ende nur 20 Prozent des Unterrichts verstehen, weil der Professor schnell spricht oder Sprichwörter und Begriffe verwendet, die sie nie gehört haben, dann werden viele Studenten nervös und verzweifeln. Wie sollen sie so durchs Studium kommen? Der viel flexiblere und individuellere Studienalltag ist ungewohnt, und die Zeiteinteilung wird zum Problem: In China ist vieles vorgegeben, hier wird viel mehr Eigenständigkeit erwartet. Auch im zwischenmenschlichen Bereich stoßen Chinesen schnell an Grenzen, und sie sind trotz des Lebens in der Masse der Studierenden sehr einsam. Es strengt sie an, Kontakte zu knüpfen – sie sind es nicht gewohnt, selbst auf andere zuzugehen. Auch die unterschiedliche Denkweise zwischen Ost und West ist ein Hindernis. Chinesische Studenten erzählen uns immer wieder, dass sie mit der deutschen Logik nicht zurechtkommen. Deutsche denken in Strukturen, die Chinesen nicht nachvollziehen können. Den Eltern wollen sie von ihren Problemen nicht berichten, damit sich diese weniger Sorgen machen. Und so sind viele verzweifelt und einsam, vor allem am Anfang ihrer Studienzeit. Seit 2009 arbeiten wir in Baden-Württemberg unter Chinesen. Auch in Karlsruhe unterstützen wir die chinesische Gemeinde. Dort arbeitet Stella mit, der wir einige Fragen gestellt haben. klaus-Dieter und Erika Volz haben zwei Söhne, waren von 1993 bis 2009 Missionare in taiwan und arbeiten seit 2009 unter chinesen in Deutschland. klausDieter leitet die „Interkulturellen teams“ der liebenzeller Mission. er ist als Missionarskind in papuaneuguinea aufgewachsen. erika ist Bankkauffrau. Beide haben die ausbildung am theologischen Seminar der liebenzeller Mission absolviert. Jedes Jahr im herbst kommen junge chinesen zum studium nach deutschland. anfangs sind sie sehr damit beschäftigt, sich in der Fremde zurechtzufinden: die sprache ist anders, die menschen leben anders, das essen schmeckt nicht. das größte problem: die Freunde und die Familie sind weit weg und können nicht eben mal zur hilfe eilen. Mithelfen: SpenDencoDe 1062-32 Interkulturelle teams Gemeinschaft pflegen bei einem Grillfest Brückenbauer gesucht!
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