MISSION weltweit – Ausgaben 2019

13 MISSION weltweit 9–10/2019 ZENTRALASIEN DARUM GEHT’S Es ist oft schwer, die Rolle als Mutter und Lehrerin einzunehmen. Auch die Ansprüche an die Kinder sind, was die schulische Leistung betrifft, größer geworden, und es braucht intensivere Betreuung und Förderung. Zudem wird das Unterrichten mit jedem weiteren jüngeren Geschwisterchen nicht mehr zufriedenstellend machbar. Egal, wie man es macht, oft hat man das Gefühl, den Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Doch durch das impact-Programm haben wir die Möglichkeit, die Hilfe von Freiwilligen in Anspruch zu nehmen, sodass der Fernschulunterricht für uns als Familie momentan die beste Lösung ist. Die Freiwilligen übernehmen Teile des Unterrichts und unterstützen die Familie, damit ein erfolgreicher Unterricht möglich ist. Zwar sind wir darauf angewiesen, dass sich jedes Jahr Freiwillige melden und zu uns kommen wollen, aber so können unsere Kinder bei uns bleiben und werden später schulisch gut vorbereitet sein, wenn wir wieder zurück nach Deutschland gehen. Den Freiwilligen ermöglicht dieses Jahr im Ausland neue Erfahrungen und prägende Erlebnisse, aber auch Herausforderungen, an denen sie wachsen können. Wir haben beobachtet, dass es einen Trend weg von langjährigen Aufenthalten im Ausland hin zu übersichtlichen Zeitspannen von einigen Wochen oder Monaten gibt. Die Anfragen für solche Einsätze nehmen Jahr für Jahr zu. Für uns als langjährige Mitarbeiter ist es eine Herausforderung, aber auch eine große Chance, diese meist jungen Menschen zu begleiten, ihnen Erfahrungen zu ermöglichen, sie im Glauben zu ermutigen und ihnen ein positives Bild vommissionarischen Einsatz im Ausland zu vermitteln. Durch den Einsatz der Freiwilligen ist es mir möglich, dass ich meiner Tochter helfen kann – und das nicht nur beim Bettenmachen. Christine ● Christine ist als Missionarskind in Bangladesch aufgewachsen. Zusammen mit ihren Geschwistern war sie im Internat in Singapur, um dort die Deutsche Schule zu besuchen. Seit 2008 lebt sie mit ihrem Mann und den vier Kindern in Zentralasien. Mathematik-Unterricht mit impactlerin Mareike Schule für Missionarskinder – wie geht das heute? Hartmut Wacker ist Ansprechpartner für Liebenzeller Missionare bei allen persönlichen und familiären Fragen. Er erläutert die Rahmenbedingungen. Wie hat sich die Situation verändert? Es gibt heute mehr individuelle Lösungen. Der Fernschulunterricht ist nicht die einzige Option, aber eine wichtige. Mütter und impactler unterrichten mit diesem Material von der Grundschule an, manchmal bis hin zur Sekundar- oder Oberstufe. Früher erlebten Liebenzeller Missionarskinder ihre Schulzeit in Internaten in Japan, Singapur, Indien, Papua-Neuguinea oder Kenia und waren oft wochenlang von ihren Eltern getrennt. Zurzeit ist das nur noch in Thailand der Fall. In Japan, Malawi und Sambia können sie das Wochenende bei den Eltern verbringen. Englisch- oder französischsprachige Schulen ermöglichen Kindern in Bangladesch, Burundi oder Sambia, von zu Hause aus in die Schule zu gehen und zusätzlich per Fernschule das Einzelfach Deutsch zu belegen. Welche Kernfragen müssen die Eltern für sich beantworten? Was braucht mein Kind bei seiner Veranlagung? Was passt zu uns als Eltern? Wie sehen wir uns als Familie von Gott geführt? Dabei können Missionare im selben Land unterschiedliche Entscheidungen treffen, denn nicht für jedes Kind ist derselbe Weg der richtige. Welche Möglichkeiten sind ein Segen? Mit Sicherheit gutes Fernschulmaterial und die Kontakte der Missionarskinder zu den impactlern. Diese sind oft nur einige Jahre älter und nehmen eine andere Rolle ein als die Lehrerinnen, die zugleich Mutter sind. Und nach Abschluss der Schule besteht die Möglichkeit, ein Orientierungsjahr in Korntal zu machen – eine super Sache. Es hilft Missionarskindern ungemein, wenn sie mit anderen jungen Erwachsenen in einer ähnlichen Situation erste Schritte in Deutschland gehen und dabei hervorragend begleitet werden. Mithelfen: SPENDENCODE 1840-32 Zentralasien Lange ist es her: Christines erster Schultag in Singapur.

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