11 missiOn weltweit 11–12/2019 indOnesien darum geht’s Feinde zu lieben und Schmähungen über mich ergehen zu lassen – und in diesen Menschen die Verlorenen zu sehen. Interessanterweise zeigte mir Gott durch diesen Vers aus Lukas 12,48b über die Zeit nicht nur, wie sehr mein Herz an sachlichen Gütern hing. Er machte mir auch klar, wie wichtig es für IHN ist, dass ich wirklich alles, was ER mir zur Verfügung stellt – wie zum Beispiel meine Fähigkeiten –, dafür einsetze, Menschen für die Ewigkeit zu gewinnen. Auf die ewigkeit fokussiert bleiben C. S. Lewis sagte einmal sinngemäß: Wenn wir uns nach der Ewigkeit ausstrecken, gibt Gott uns das Irdische dazu. Wenn wir uns nur nach dem Irdischen ausstrecken, bekommen wir nichts von beidem. Genauso fühlte ich mich vor meiner Bekehrung. Als Singlefrau bestand mein Lebensfokus darin, den „richtigen Mann“ zu finden, und ich merkte, wie ich darin ständig scheiterte. Erst durch Jesus war es mir möglich, dieses Thema beiseitezulegen, voll auf ihn zu vertrauen und mich auf seine Sache zu konzentrieren. Ich berief mich auf Gottes Versprechen aus Lukas 12,31 und versprach Gott im Endeffekt, für 40 Monate das Thema „Mann“ ganz an den Nagel zu hängen und mich nur darauf zu konzentrieren, IHN besser kennenzulernen und Menschen für sein Reich zu gewinnen. Gott machte sein Versprechen wahr. Auf den Tag genau, am Ende meiner Gott gelobten Zeit, erhielt ich einen Brief von meinem jetzigen Ehemann, der mich fragte: „Willst du mit mir in die Mission?“ Gott hat nicht nur sein Versprechen wahr gemacht, sondern auch meinen Ruf, Menschen für Jesus zu gewinnen, weiter und weiter bekräftigt. ein Bund fürs Leben Rückblickend war bisher das Wichtigste für mein Leben, dass es Menschen gab, die mir Jesus lieb machten. Die größte Rolle nahm dabei wohl Gerhard Stamm ein, Missionar in PapuaNeuguinea. Anders als viele andere Christen redete er nicht nur darüber, was man als Christ zu tun oder zu lassen hat, sondern er sah mich, interessierte sich für mich und hatte mich einfach lieb. Durch ihn kam ich zum Glauben, und durch ihn wurde mein Herz zum ersten Mal auf die Ewigkeit ausgerichtet. Da mein eigener Papa verstarb, als ich neun Jahre alt war, fragte ich Gerhard, ob er mich als mein geistlicher Papa bei meiner Hochzeit zum Altar führen könnte. Christian und mir war es wichtig, einen Trauvers zu finden, der uns herausfordert, uns Zuspruch ist und uns hilft, das Ziel auf unserem gemeinsamen Weg im Blick zu behalten. Aus diesem Grund entschieden wir uns für die damalige Jahreslosung aus Hebräer 13,14: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Wir hätten keinen besseren Vers wählen können. Nach sechs Jahren Ehe blicken wir auf zwölf Umzüge in sechs Ländern zurück. Die Unstetigkeit war unser ständiger Begleiter – und manchmal auch die größte Anfechtung. Das größte Wunder überhaupt Im August 2019 sind wir nach unserem ersten Term (so nennen Missionare einen mehrjährigen Einsatz im Ausland) aus Indonesien zurückgekehrt. Wieder ein Zeitpunkt, an dem man zurückblickt und wieder die dankbare Feststellung: „Ja, Gott hat alle seine Versprechen wahr gemacht.“ Das viele Hin und Her hat uns manches Mal echt heraus und überfordert, unseren Blick von ganzem Herzen auf die Ewigkeit zu richten. Dennoch hat uns nie etwas gefehlt, im Gegenteil: Gott hat es geschenkt, dass wir vielen wunderbaren Menschen begegnet sind, wir durften wunderschöne Gegenden sehen, Kindheitsträume wurden wahr, wir erlebten unfassbare Abenteuer und das größte Wunder überhaupt: Wir durften von Gott veränderte Menschen kennenlernen und ihre Geschichten hören. Johanna Folkers l Christian und Johanna Folkers lebten von 2015 bis 2017 in Mikronesien und unterstützten Inselgemeinden und Schulen auf Chuuk und Palau. 2017 konnte ihre Sprachausbildung in Indonesien beginnen. Seit September 2018 arbeiten sie mit der Kirche von WestPapua, dem indonesischen Teil der Insel Neuguinea. zu ihren Aufgaben gehörte bisher der Einsatz als Lehrer in abgelegenen Gegenden sowie der unterricht an einheimischen Bibelschulen. Christian hat nach dem Abitur in Bad Liebenzell Theologie studiert, Johanna ist Versicherungskauffrau und Betriebswirtin. Liebesbrief FoToS: JoHANNA FoLKErS
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