MISSION weltweit – Ausgaben 2019

13 missiOn weltweit 11–12/2019 burundi darum geht’s „Die toten sind nicht tot“ In Burundi hat man schon immer an den einen Gott, Imana, geglaubt, der gesegnet und Kinder, Reichtum und Gesundheit gegeben hat. Der Mittler zwischen Imana und den Menschen war Kiranga, der an den Lobpreisstätten Igitabo verehrt wurde. Das Wort Imana wurde bei der Bibelübersetzung auch für Gott übernommen. Heute ist Burundi ein christliches Land mit rund 80 Prozent Christen, wobei es aber viel Vermischung mit dem ursprünglichen Glauben gibt. Die anderen 20 Prozent der Bevölkerung gehören afrikanischen Religionen an. „Die Toten sind nicht tot“, heißt es in einem berühmten afrikanischen Gedicht des Senegalesen Birago Diop, das im ganzen frankophonen Afrika verinnerlicht wurde. Die Toten sind nur abgerufen, und sie werden nach ihrem Tode verehrt. Man befürchtet, dass sie einem etwas Schlechtes antun, wenn man die Regeln nicht befolgt. Verschlossene region Mugamba Der Totenkult wird noch in der Gegend von Mugamba, 90 Kilometer südlich von Bujumbura, praktiziert. Die Berge von Mugamba sind inzwischen sogar in Deutschland bekannt – sie sind ein Level in „World of Warcraft“, einem der Lieblingsvideospiele der Deutschen. In dieser Region sind Hexerei und Wahrsagerei an der Tagesordnung. Dort finden wir die berühmten Rugo, Rundhütten aus Stroh, die inzwischen zum Weltkulturerbe gehören. Neben dem Haupthaus gibt es verschiedene kleinere Häuser für die Familie, die Tiere und ein kleines Rundhaus, in dem die Ahnen verehrt werden. „Die anglikanische Kirche hat verschiedene Versuche gestartet, dort Gemeinden zu gründen“, berichtet Pastor J.M., „leider mit wenig Erfolg.“ Eine Frau sei Christin geworden und habe den Pastor gebeten, ihre Zaubergegenstände zu verbrennen. Doch dann sei ihr Mann dazugekommen und habe Ersatz gefordert. Gott sei Dank sei der Konflikt letzten Endes doch noch gut ausgegangen. Zielorientiert auf die ewigkeit zugehen Beim Jugendwochenende in Matana befassten wir uns damit, dass unsere Entscheidungen Konsequenzen nach sich ziehen. Wie kann ich gute treffen? Wir fanden heraus, dass die besten Entscheidungen zielorientiert sind. Ein wichtiges Ziel für Christen ist es, ihr Leben auf Christus und die Ewigkeit auszurichten: „Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist“ (Hebräer 12,1b). Diese Ewigkeit beginnt bereits in unseren Herzen, wenn wir Gott in uns Platz geben (Prediger 3,11). Wir sind gespannt, wie viele der rund 100 Jugendlichen, die in Matana dabei waren, das in ihrem Leben umsetzen. Albrecht Hengerer l Ein neu angelegter Friedhof … … und ein überwucherter, der mittlerweile als Rinderweide dient. FoToS: ALBrECHT HENGErEr Wussten Sie, dass in Burundi … … rund elf millionen menschen auf einer Fläche von 27.834 Quadratkilometern leben? das entspricht fast der Fläche brandenburgs. … die bevölkerungsdichte mit 402 personen pro Quadratkilometer im afrikanischen Vergleich nur von den komoren und ruanda getoppt wird? ... das Wort für „heiraten“ in der sprache kirundi sich von „konstruieren“ ableitet? … die begriffe brüder und schwestern auch für cousins und cousinen verwendet werden? ... männer oder Frauen „hand in hand gehen“, wenn sie etwas persönliches zu bereden haben? das ist ein signal für andere, abstand zu halten. … dagegen ehepaare in der Öffentlichkeit nicht hand in hand gehen dürfen?! ... das Wort für geld „amahere“ ist? Wörtlich übersetzt bedeutet es: etwas, das schnell zu ende geht. es leitet sich vom deutschen „heller“ ab. Teilnehmer eines Jugendwochenendes FoTo: ALBrECHT HENGErEr

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