MISSION weltweit – Ausgaben 2019

26 Alexander wurde 1986 in Zentralasien geboren und wuchs mit seinem Bruder bei seiner Mutter auf. Bereits mit 13 Jahren verlor er den Vater. Zwei Jahre danach schlossen sich seine Mutter, sein Bruder und er einer evangelischlutherischen Gemeinde an. 2003 entschied sich Alexander, bewusst als Christ zu leben und sich konfirmieren zu lassen. Nach dem Schulabschluss erlernte er den Beruf des Innenausbauers. ein Missionarsehepaar hinterlässt Segensspuren Ein Einschnitt für ihn war der Dienst eines Liebenzeller Missionarsehepaars, das von 2008 bis 2013 in der Gemeinde arbeitete. „So ein Christsein hatte ich noch nie erlebt. Mich beeindruckte, wie sie ihren Glauben als Familie im Dienst in der Gemeinde und für die Gemeinde mit Hingabe lebten.“ Der Missionar unterrichtete die Gemeindemitglieder, bildete neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus und prägte mit seiner Frau durch ihre fröhliche, überzeugende Art Alexander nachhaltig: „So wie sie wollte ich auch leben!“ Von abgelehnter Bewerbung nicht entmutigt 2011,mit 25 Jahren, kamermit seinerMutter und seinem Bruder als Spätaussiedler nach Deutschland. Alexander zog nach Malmsheimund belegte in Stuttgart Sprachkurse. Er besuchte danach noch zwei Jahre das Gymnasium, um die Fachhochschulreife zu erwerben. Früh war ihm klar, dass er in Bad Liebenzell studieren wollte, um wie sein Liebenzeller Vorbild aus der Gemeinde in Zentralasien Missionar zu werden. Eine erste Bewerbung an der Internationalen Hochschule wurde aufgrund seiner Deutschdefizite abgelehnt. Aber davon ließ sich Alexander nicht entmutigen: Er arbeitete tagsüber als TrockenbauMonteur und besuchte abends die Sprachschule. Seine Hartnäckigkeit beeindruckte die Verantwortlichen der Hochschule, die zweite Bewerbung war erfolgreich. Kein trockenes Studium auf dem Missionsberg Seit 2018 studiert Alexander nun auf dem Missionsberg. Ihm gefällt es trotz der kulturellen Unterschiede sehr gut. Auch wenn „so wie die missionare wollte ich auch leben!“ es gibt menschen, bei denen man sofort erkennt, was sie auszeichnet. bei alexander, student für theologie an der internationalen hochschule liebenzell, ist es hartnäckigkeit. sein leben zeigt außerdem, wie sehr das Vorbild eines missionars einen jungen menschen entscheidend prägen kann. das Studium aufgrund seiner bisherigen Sprachkenntnisse anstrengend ist, liebt er die theologische Tiefe und die unterschiedlichen Blickwinkel, mit der theologische Themen betrachtet werden. Auch die StudienundLebensgemeinschaftschätztersehr. Ihn freut, dass die Praxis nicht zu kurz kommt, sei es beim Zeltaufbau, den Arbeiten auf dem Missionsberg und der Mithilfe bei Jungscharen und Teenkreisen. Begeistert von der ewigkeitsperspektive Worin unterscheidet sich das Leben in Zentralasien und Deutschland am meisten? In seiner alten Heimat sei das Kollektivdenken stark ausgeprägt, meint Alexander. NachseinerAusbildungkannersichsehrgut vorstellen, als Missionar entweder in seiner ursprünglichen Heimat oder in Russland zu arbeiten, schließlich spricht er fließend Russisch, das in Zentralasien Amtssprache war. Ihm ist es ein Herzensanliegen, dass viele Menschen Johannes 8,32 ganz konkret erleben: „Die Wahrheit in Jesus Christus macht frei.“ Gott verspricht jedem ewiges Leben – das möchte Alexander möglichst vielen weitergeben. Er ist begeistert von der Aussicht, in Ewigkeit mit Gott zu leben: „Wie genial, dass uns Gott ein ewiges Erbe vorbereitet hat. Wir sind von Gott auf die Ewigkeit ausgerichtet worden. Das sollten wir als Nachfolger von Jesus Christus immer im Blick haben.“ Claudius Schillinger Alexander mit einem jungen Adler ihl kOnkret

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