Wie denkt ihr heute über die eindrücklichen und prägenden Jahre als Missionare? Um die Bangladescher zu verstehen, mussten wir die Sprache lernen und uns an die Kultur gewöhnen. In der Gemeindearbeit schenkte uns Gott trotz mancher Schwierigkeiten viel Freude. Menschen kamen zum Glauben und konnten weitergeführt werden. Ihr Leben veränderte sich, ihre Beziehungen wurden heil. Trotz angespannter Sicherheitslage erlebten wir Gottes Bewahrung. In die medizinische Unterversorgung griff Gott oft erstaunlich ein und heilte kranke Menschen durch Gebet. In vielen Dingen des Alltags erlebten wir unzählige Male Gottes Hilfe. Die Abhängigkeit von ihm, die Erfahrungen und die erlebnisreiche Zeit möchten wir nicht missen. Gott ist absolut vertrauenswürdig! Gibt es bei euren Kindern Bitterkeit wegen der trennung? Nach dem Fernschulunterricht bei Mama in Bangladesch besuchten sie die Deutsche Schule in Singapur und wohnten in einem Schülerheim für Missionarskinder. Sie sagen: „Es war für uns normal, wir haben unsere Kindheit positiv erlebt. Wir sehen es als Vorrecht, schon früh andere Menschen, Kulturen und Religionen kennengelernt zu haben. Wir sahen und erlebten viel Schönes, was Kinder in Deutschland nicht kannten. Auch lernten wir früh den Unterschied zwischen Wohlstand und wirklicher Armut kennen.“ Wie habt ihr euch nach 20 Jahren wieder in Deutschland zurechtgefunden? Die ersten beiden Jahre waren nicht leicht. Wir hatten unsere Heimat in Erinnerung, wie wir sie 1978 verlassen hatten, doch die Gesellschaft und ihre Werte hatten sich verändert. An uns waren die Jahre in Bangladesch nicht spurlos vorübergegangen, die asiatische Kultur hatte uns geprägt. So fiel uns auf, dass man in Deutschland keine Zeit hatte oder trotz Wohlstand unzufrieden war. Auch unsere Kinder mussten sich zurechtfinden und vermissten ihre Freunde aus Singapur. Die Leitung des Monbachtals war für Heinz eine besondere Herausforderung, aber auch Freude, und in Gesprächen konnte er vielen Menschen helfen. Und jetzt der wohlverdiente ruhestand mit Zeit zum Ausruhen und reisen? Wir reden lieber davon, dass wir „in Rente“ sind. Langeweile kennen wir nicht. Aber wir können es morgens langsamer angehen lassen und gemeinsame Zeit mit Gott haben. Wir sind oft zu Diensten unterwegs, denn es macht viel Freude, das Wort Gottes zu verkündigen. Heinz wird auch immer wieder um seelsorgerlichen Rat gefragt. Unsere Kinder leben mit ihren Familien in Deutschland, den USA, Zentralasien und Südostasien. Besuche bei ihnen sind unsere „Erholungsreisen“. Manchmal kommen sie auch zu uns, das ist dann ein Höhepunkt. Was wünscht ihr der LM und ihren Missionaren? Dass die Botschaft von Gottes Liebe am Kreuz und die Auferstehung und Wiederkunft Jesu im Zentrum bleiben. Dass es die Missionare als Privileg und Ehre betrachten, Jesus zu dienen. Es lohnt sich, sich mit aller Kraft und allen Gaben für das Reich Gottes einzusetzen und IHM in jeder Lebenssituation zu vertrauen. Seine Verheißung bleibt: „Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen“. (Josua 1,5b) die Fragen stellte Tabea Auch, ebenfalls ehemalige Bangladesch-Missionarin Heinz und Heidemarie Mack lebten von 1978 bis 1996 in Bangladesch. Sie haben vier Kinder und mittlerweile zwölf Enkel. Ihren ruhestand verbringen sie in Calw-Altburg. Heinz hat Großhandelskaufmann gelernt und war nach seiner theologischen Ausbildung in Bad Liebenzell als Missionar im bangladeschischen Kirchenverband in Gemeindegründung und Gemeindebau tätig, besonders in der Außerschulischen Theologischen Ausbildung (TEE) für Gemeindeglieder, Evangelisten und Pastoren. Heidemarie, gelernte Krankenschwester, war Anlaufstelle für viele kranke Menschen, zugleich Hausfrau, Mutter, Lehrerin und Gästebetreuerin. Von 1996 bis 2005 lebte Familie Mack in Feuchtwangen, wo Heinz als Gemeinschaftspastor im LGV eingesetzt war. Von 2005 bis 2012 leitete er die Christlichen Gästehäuser Monbachtal. …Heinz und Heidemarie Mack? Was machen eige H n tlich ... FoTo: PrIVAT
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