MISSION weltweit – Ausgaben 2019

9 ecuador darum geht’s mission weltweit 3–4/2019 FoToS: RAINeR KRÖgeR Ja, die Bibel ist Kraft- und Trostquelle, durch die Gott direkt zu seinen Leuten redet und durch die er sie vorbereitet. Sie ist unersetzbar! In unserer Arbeit unter den Afro-Ecuadorianern legen wir viel Wert darauf, dass die Christen ihre Bibel lesen. Gemeinsam folgen wir einem Plan durch die ganze Bibel. Beim gemeinsamen Bibelstudium dürfen dann alle sagen, was sie angesprochen hat und wo Fragen sind. Die Gläubigen erleben viel Gegenwind und werden oft hinterfragt. Da ist es wichtig, dass sie sattelfest in der Bibel sind und Gottes Reden im eigenen Leben erfahren! Es freut uns sehr, wenn Afro-Ecuadorianer ihren Glauben bezeugen und verdeutlichen, wie sehr dieBibelihreKraftquellegewordenist:„Bevorich Jesus kannte, hatte mir das Bibellesen Angst gemacht. Ich habe nie viel verstanden. Doch jetzt lese ich sie mit Freude und lerne so viel“, bezeugt eine ältere Frau. Jemand anderes erzählt: „Ich lese so gerne in der Bibel. Meine Familie und ich sind dadurch sehr verändert worden!“ Bibel mit Bildern anschaulich machen „Sogar das Beantworten einfachster inhaltlicher Fragen überfordert viele“, berichtet unsere Mitmissionarin Ramona Rudolph, die viel mit QuichuaIndianern arbeitet. Die meisten Quichua lesen kaum und nicht gerne. Darum arbeiten unsere Mitmissionare bei ihnen mit viel Anschauungsmaterial. Sehr nützlich sind dabei Flanellbilder, die vor allem Heiko Erndwein eingesetzt hat. Das abstrakte Denken fällt den Quichua schwer. Sie können sich durch Hören Inhalte kaum vorstellen oder merken. Doch bei den FlanellbilderErzählungen sind sie aufmerksam dabei. Die biblischen Geschichten sollen bei ihnen eine neue Gedanken- und Vorstellungswelt erzeugen, die ihnen hilft, in die biblische Wahrheitswelt einzutauchen. Nur dadurch wird die fabelhafte Mythen- und Legendenwelt ihrer Ahnen durch Gottes Wahrheit abgelöst. Ramona Rudolph erzählt: „Ich lerne gerade in einem Intensivkurs, wie man durch gute Fragen die Quichua-Indianer ermutigen kann, sich zu öffnen und sich in die Bibelgeschichten zu vertiefen.“ Jedem auf seine Art und Weise das Wort Gottes nahezubringen ist unser Anliegen. Dazu müssen wir immer wieder lernen und Neues probieren. Von der Mitarbeiterbibelschule ins Gefängnis „Diese Woche habe ich im Gefängnis gepredigt. Und ich konnte das, was ich bei dir in Apologetik gelernt habe, anwenden! Das war goldrichtig, um Jesus besser bezeugen zu können und Leute zum Zuhören zu bewegen“, berichtet Marco, einer meiner Studenten. Wie viele andere lernt er in unserer Mitarbeiterbibelschule CCB. Von Anfang an war und ist das gründliche Studium der Bibel eine Säule der Missionsarbeit der LM hier in Ecuador. Aus diesem Grund wurde die Mitarbeiterschule CCB vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen. Über 500 Mitarbeiter aus verschiedenen Gemeinden haben dieses vierjährige Programm schon durchlaufen. Jeden Donnerstagabend finden zehn Kurse statt. Dabei geht es um Grundlegendes wie Dogmatik, Bibelkunde, Ethik, Predigtlehre und geistliches Wachstum. Aber auch Kurse wie Kirchengeschichte, Sekten und Apologetik werden angeboten. Wer das Programm durchlaufen hat, kann endlos weiterlernen, da wir jedes Jahr vier Kurse für „Fortgeschrittene“ anbieten. Warum ist uns diese Schulung so wichtig? Damit die Christen ihren Glauben auf sicheren Grund bauen können und sich nicht von jeder Anfrage oder Irrlehre durcheinanderbringen lassen. Vor allem wollen wir, dass die Studenten befähigt werden, anderen Menschen die Bibel zu lehren. Erfreulich ist es, wenn der Inhalt der Mitarbeiterschule durch Studenten wie Marco buchstäblich „ins Gefängnis kommt“. Rainer Kröger l Seit 30 Jahren in ecuador seit 1989 arbeiten liebenzeller missionare im norden dieses südamerikanischen landes in der pioniermission unter awa-indianern, in der gemeindegründung unter spanischsprechenden und Quichua sowie in der ausbildung von gemeindemitarbeitern. die Bevölkerung ist von einem mit aberglauben vermischten katholizismus und animismus geprägt. sie erlebt einen starken werteverfall, sodass es viele teenagerschwangerschaften, drogen- und sexuellen missbrauch gibt. teilweise besteht eine große offenheit für das evangelium. die derzeit neun missionare arbeiten zusammen mit 19 ecuadorianern an neun verschiedenen orten. allein in den vergangenen fünf Jahren entstanden fünf neue gemeinden. sie legen großen wert darauf, dass neu zum glauben an Jesus gekommene ein zweijähriges Jüngerschaftsprogramm durchlaufen und aktiv mitarbeiten. die größte gemeinde in ibarra hat rund 600 gottesdienstbesucher. ein großer kontrast dazu ist die mühsame arbeit mit einzelnen afro-ecuadorianern, den Bewohnern der Quichua-dörfer oder den awa-indianern an der kolumbianischen grenze. Kaffeepause mit fröhlichen Teilnehmern der Mitarbeiterbibelschule CCB in Ibarra Awa-Indianer nutzen Bilder, um biblische Geschichten zu erzählen. Mithelfen: SPeNDeNcoDe 1640-32 ecuador

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