MISSION weltweit – Ausgaben 2019

frankreich darum geht’s 13 mission weltweit 3–4/2019 Das wäre viel zu gefährlich gewesen, er kann sie doch gar nicht richtig verstehen …“ Die Plakate mit Zitaten aus der Bibel ließen die Leute nur einen Bogen um uns herum machen. Als wir die Gute Nachricht an Kinder weitergeben und zu einer Kinderstunde im Freien einladen wollten, wurden wir mit den Zeugen Jehovas verwechselt. Damals sprachen nur Letztere von der Bibel – und das sehr aufdringlich. Heute, 25 Jahre später, entdecken wir in der Basilika von Alençon Werbung für Alphakurse, Bibelkreise und theologische Weiterbildungen für Laien. Inzwischen hat Gott die Kirchengeschichte bewegt. Bewegung in der jungen Generation Sie wächst ohne Bezug zur Kirche und damit zum Christentum auf. Junge Menschen haben so gut wie nie einen Christen kennengelernt. Da ist Nachholbedarf! Und der wird genutzt. Es ist verblüffend, wie auch unsere Kinder selbstverständlich von der Bibel erzählen, ja wie sogar mit ihrer Hilfe Gespräche beginnen. Ob am Arbeitsplatz, bei der Mitfahrgelegenheit oder in ihrer Schule, immer öfter begegnen sie echter Neugierde. Auf die Frage, ob siemit ihr in der Bibel lesenwill, antwortet eine Arbeitskollegin von Debora: „Ja, gerne!“ Man trifft sich dazu in der Mittagspause. Eine Mitschülerin aus Afghanistan fragt LisaMarie: „Kann ich eine Bibel haben, um zu sehen, was ihr Christen glaubt?“ Sie ist fast zu Tränen gerührt, als sie zum Geburtstag ein Neues Testament in ihrer Muttersprache geschenkt bekommt. Und fängt auf dem Pausenhof gleich an zu lesen. Laut! Die Augen ihrer Zuhörer werden immer größer. Vielleicht hätte sie nicht erst am Schluss, mit der Offenbarung, anfangen sollen … Mit der Bibel in Bewegung Manchmal bietet es sich an, das grüne „evangile.net“ zu verschenken. Das ist ein JohannesEvangelium in modernem Französisch, gespickt mit Hinweisen zu kleinen Videos zum besseren Verständnis. Für Freunde und die, die es noch werden können. Nach einem längeren Gespräch kann es auch „I love L.A.“ sein: das Lukas-EvangeliummitderApostelgeschichte,dieüberdasLeben von Jesus und den ersten Christen berichten. An ansprechenden Hilfsmitteln mangelt es heute nicht. Sie werden gerne verwendet. Die Jugendlichenmachen es uns vor. Auch unter ihnen ist etwas aufgebrochen. Ihre Begeisterung steckt uns „Ältere“ an, die neuen Möglichkeiten zu nutzen und ohne Komplexe einfach wieder von der Bibel zu reden. Das ist einfacher als je zuvor. Es sind immer Einzelne, die wir begleiten können. Doch wir wollen uns in Bewegung setzen, mit der Bibel zu unserem Nächsten. Wir wollen die Gelegenheiten nutzen und unseren Teil dazu beitragen, dass die Bibel in Frankreich noch mehr bekannt wird. Norbert Laffin l Das engagement der LM in Frankreich Vorbereitend. 1985 wird angefragt: können missionare aus deutschland in die normandie kommen? dorthin, wo deutsche aufgrund des Zweiten weltkriegs nicht den besten ruf haben?! ernst vatter, damals missionsdirektor, bekommt einen schuhkarton voller geld überreicht. damit können ein ehemaliges pfarrhaus in saint-aubindu-perron und ein friseursalon in saint-lô gekauft werden. Grundlegend. die ersten missionare beginnen 1987 ihre sprachausbildung. der anfang ihrer pionierarbeit ab 1989 in verschiedenen kleinstädten der normandie ist schwer. kontakte knüpfen in saintlô, garagen-kinderstunden in coutances, wohnzimmer-gottesdienste in avranches, möglichkeiten durch eine städtepartnerschaft in alençon, Beziehungen aufbauen in carentan, Baucamps in saint-aubin, präsenz bei der „Blutwurst-messe“ in mortagne-au-perche. das missionarsteam hilft einander, hält aus und lernt vor ort. Aufbauend. die gemeindegründungen (in eigenen, gemieteten und gebauten räumen; mit eingetragenen vereinen und ehrenamtlichen gemeindeleitern) sind eingebettet ins öffentliche leben. die gemeinden wachsen durch viele kontakte und freundschaften und sind untereinander und mit den evangelikalen kirchen im land vernetzt. einige missionare kehren nach deutschland zurück, andere wechseln in andere orte innerhalb frankreichs oder ins afrikanische Burundi. als erste gemeinde wird die in coutances selbstständig. Zukunftsweisend. neuland wird betreten. 2015 in cherbourg, wo französische ehrenamtliche ab 2020 wieder durch missionare unterstützt werden. neue missionare ziehen 2018 in die südfranzösische großstadt montpellier und bereiten eine gemeindegründung vor. notwendig. der anteil derer, die Jesus kennen und mit ihm leben, ist bei unseren französischen nachbarn so niedrig wie in nur wenigen ländern dieser erde. aber er wächst! frankreich braucht weitere missionare, lebt auch künftig von spenden und ist auf gebet angewiesen. Das Missionszentrum in Saint-Aubin: ideal für Missionscamps, Freizeiten, Kinder- und Jugendtage, Schulungen und überregionale Veranstaltungen 1990: Kontakte knüpfen auf Märkten

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