MISSION weltweit – Ausgaben 2019

17 schwestern konkret mission weltweit 3–4/2019 Durch ihre Eltern lernt sie früh Jesus kennen. Elfriede, ihre einzige Schwester, reist als Missionarin der Deutschen Indianer Pionier Mission nach Paraguay. Tabea dagegen ist zunächst „Haustochter“ im Monbachtal und lernt die Liebenzeller Mission durch deren Zeltmission kennen. Bei zwei Missionsfesten hat die 16-Jährige den Eindruck: „Da oben werde ich auch mal eingesegnet.“ Doch sie soll zunächst einen Beruf erlernen. Sie wird Haus- und Familienpflegerin auf dem Roßbühl in Korntal und tritt dort als „Haus- und Landschwester“ ein. Aber an ihrem Einsatzort auf der Schwäbischen Alb gibt sie es auf, sich einzureden, dass dieser Weg der richtige ist. Sie bewirbt sich an der Bibelschule in Bad Liebenzell und will hier Schwester werden. Nach dem Praktikum bleibt sie zwei Jahre in Büchenbronn bei Pforzheim. „Dort hat es mir total viel Freude gemacht, neue Kinder- und Jungscharstunden zu beginnen und Mädchenfreizeiten anzubieten.“ Doch sie soll sich zur Hauswirtschaftsleiterin weiterbilden und ins Haus Saron wechseln. „Die 13 Jahre in der Küche waren nicht immer leicht, aber ich bin in meiner Persönlichkeit gereift“, meint sie im Rückblick. Aber die Sehnsucht wächst, wieder rauszugehen zu den Menschen. Ob sie sich eine Aufgabe in den Haßbergen in Unterfranken vorstellen könne, fragt der Liebenzeller Gemeinschaftsverband an. Da wäre sie „allein auf weiter Flur“, 80 Kilometer entfernt vondennächstenKollegen.Wie es diemittlerweile verwitwete Mutter verkraften würde, zumal Elfriede damals noch in Paraguay war? Schließlich war der Tipp, einfach täglich mit der Mutter zu telefonieren, die Lösung. Und auch beim ersten Besuch in den Haßbergen wird klar: „Das passt!“ Gottesdienst und kinderstunde im Gasthaus An keinem ihrer insgesamt neun Einsatzorte gibt es alles: hier ein Kinderkreis, da eine Jungschar, dort ein Teenkreis. Durch die missionarischen „Ich glaub’s“-Aktionen und junge Helfer lassen sich Kinder und Jugendliche einladen. Zudem gibt es an verschiedenen Orten Bibelkreise und Frauenfrühstückstreffen, einmal im Monat einen Bezirksnachmittag. Schwester Tabea geht auch unkonventionelle Wege: Nach einer Wanderung lernt sie in einem Gasthaus die gläubige Wirtin kennen – und es entsteht dort ein Gottesdienst. Das vielseitige Programm mit Mitbring-Brunch ist niedrigschwellig. Es kommen auch Leute, die sonst keine fromme Veranstaltung besuchen würden. Am Stammtisch kann die Kinderstunde stattfinden. Wenn Missionare aus ihrer Arbeit berichten, sind die Kinder begeistert! Etliche Jahre kann noch die Mutter aus der Ferne regen Anteil nehmen. Es fällt Schwester Tabea leicht, Menschen einzuladen und Kontakte zu pflegen. Ihr ist wichtig, auch neue Ideen auszuprobieren. An keinem Ort gibt es ein Gemeinschaftshaus, selbst der frühere Tanzsaal in einem Privathaus wurde schon genutzt. „Du musst immer schauen, wie man Leute erreichen und interessieren kann“, ist ihr Rat. Seit einemHomiletik-Seminar* traut sie sich auch an schwierigere Texte: „Die Bibel reden lassen, darauf reagieren die Zuhörer. Nicht auf meine Meinung kommt es an.“ Ihre Privatwohnung in Ebern, ideal am Marktplatz gelegen, ist auch Gemeinderaum. Hier lädt sie ein zum Lobpreis- und Gebetsabend, zum Frauenfrühstückstreffen und Büchercafé. Freundschaften sind ihr wichtig, denn „man muss auch auf sich selbst achten. Ich bin hier zwar auf einsamem Posten, aber nicht einsam!“ Monika Weinmann von herzen gern gemeinschaftsschwester auch die arbeit in der küche ist okay, aber schwester tabea schmolz hegt einen traum: wieder nah an den menschen sein und sie zu Jesus einladen. das kann sie – in den haßbergen. * Predigtlehre FoToS: eLFRIeDe ScHMoLZ Unterwegs in Ebern Hausbesuch in Ebern Kinderstunde im Gasthaus in Gereuth

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