darum geht’s PaPua-neuguinea 8 Es begann ein regelrechter „MissionsRush“ auf dasHochland. Bis dahinhatten sichdieMissions-, Kolonial, Wirtschafts und Zivilisationsbemühungen seit mehr als 100 Jahren erfolgreich an den Küsten und auf den Inseln abgespielt. Heute bezeichnen sich 96 Prozent der Bevölkerung als Christen. Kirchen gibt es überall. Die Regierung ließ 2014 stolz in der Verfassung festhalten: Papua-Neuguinea ist ein christliches Land. Alltagssituationen Ich gehe in den Baumarkt und frage nach einem Rabatt.DieFrage:„YuMission,a?“beantworteich mit einem „Yes“ – und schon gibt es 15 Prozent Nachlass. Auf der Straße wundern sich viele, dass wir Pidgin reden und nicht Englisch. Sie sind sich sicher: „Ihr seid Missionare!“ Viele freuen sich und bedanken sich für den Dienst: „Danke, dass ihr zu uns gekommen seid!“ Viele gehören selbst noch zu der Generation, die es erlebte oder haben es aus erster Hand gehört, wie es war, als die ersten Missionare in ihren Stamm und ihre Dörfer kamen. Sie haben erfahren, dass Menschen dort innerliche und äußerliche Freiheit erlebten und Jesus ihr Leben veränderte. Zu Hause in Europa scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein: Christsein wird als Behinderung empfunden. Unsere Freude über Jesus ist in die Jahre gekommen … Kehrseiten Aber hier in Neuguinea gibt es auch die Kehrseiten: Das Christentum ist so groß wie der pazifische Ozean, aber oft seicht wie eine Pfütze. PNG gilt als eines der korruptesten Länder. Vom Premierminister angefangen über Parlamentsabgeordnete bis zur einfachen Frau auf dem Markt, die beim Anblick meiner Hautfarbe den Preis verdreifacht. Kurz nach einem großen internationalen Treffen verschwanden 284 Luxusautos und blieben unauffindbar.1 Innerhalb der Kirchen gibt es viel Machtgehabe, viel Politik, viel Spaltung, viele Irrlehren, viel Veruntreuung von Geld, viel Wettkampf, viel Verurteilung anderer Kirchen. Man fragt sich: Wo sind denn nun die 96 Prozent Christen? was aber hat Mission geleistet und was leistet sie? Ohne die Mission gäbe es kaumSchulbildung,Alphabetisierung und ein Gesundheitswesen. Nur erst 1930 wagten sich die ersten weißen, angelockt vom gold, ins landesinnere neuguineas vor. Bis dahin galt das hochland als unbesiedelt. in den 1950er-Jahren beschloss die australische Kolonialregierung, ganze landstriche verschiedenen missionsgesellschaften des landes zuzuteilen, um streitereien vorzubeugen. Von Vorurteilen keine spur „Die Arbeit der regierung endet, wo die Teerstraße aufhört. Dann übernimmt die Kirche.“ NEuGuINEISCHES SPrICHWorT Manu hatte einen schweren Lebensweg.
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