MISSION weltweit – Ausgaben 2019

mission ist doch in Burundi nicht nötig! 14 darum geht’s Burundi FoToS: INA SCHÜTTE Gott scheint überall zu sein. Man sieht es an den Schriftzügen auf den Bussen und Taxen. „Imana ikora neza“ (Gott macht es gut) oder „Imana nziza“ (Gott ist gut) ist da zu lesen. In der Landessprache Kirundi findet man viele „christliche“ Elemente. Fast jeder Burundier hat einen Nachnamen mit einer christlichen Bedeutung oder Aussage, zum Beispiel „Ndayishimiye“ (ich preise ihn). Sonntagmorgens kann man große Menschenmengen auf den Straßen sehen, die sich auf dem Weg in eine der vielen Gemeinden befinden, wo Beten im Trend liegt. Da kann man sich schnell fragen, warum dieses Land Missionare braucht. Schlaglöcher – ein Spiegelbild für die Gesellschaft Nach der Ankunft in Burundi bekommt man gleich die tiefen Schlaglöcher der Straßen zu spüren. Sie werden oft nur mit Sand oder Kieselsteinen zugeschüttet, die der nächste Regen wieder wegschwemmt. Bei uns in Europa wird solider repariert, da wird entweder gleich die ganze Straße von Grund auf erneuert oder das Loch wird zugeteert. Für mich sind diese Schlaglöcher ein Spiegelbild für die Kultur und Gesellschaft. Alles wird oberflächlich nach außen schön gemacht, und das eigentliche Problem wird nicht sichtbar. Bleibt man eine Weile in diesem schönen Land und lernt dieMenschen besser kennen, siehtman, dass es auch bei den Christen die „Oberfläche“ macht. Die große Masse geht oft in die Kirche oder zu Gebetsveranstaltungen. Die Gottesdienste sind sehr laut, Predigten werden oft geschrien und Gebete laut deklamiert. Das kann einem schon mal eine Portion Kopfschmerzen bringen. Was steckt dahinter? Burundi ist ein land der gegensätze mit einer wunderschönen, vielseitigen landschaft. man findet weite ebenen, schöne strände am tanganyikasee und von tee- und Kaffeepflanzen überzogene hügel und Berge. auch religiös zeigt sich eine große Vielfalt. 30 Prozent der Bevölkerung bezeichnen sich als evangelikale Christen, 62 Prozent als Katholiken. was zum Vorurteil führt: hier ist mission überflüssig! ein Blick hinter die Kulissen eines „christlichen landes“. Links: Ina hat ein Herz für Kinder. Oben: Fröhlich trotz Armut Teeplantagen

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=