MISSION weltweit – Ausgaben 2020

papua-neuguinea darum geht’s 5 mission weltweit 7–8/2020 das nicht unterzukriegen ist. „Trotzdem“ ist das Schlagwort: Nicht trotzig, aber allen Widrigkei- ten zum Trotz nicht aufgeben und den Willen haben, „trotz-dem“ weiterzumachen. Als Fußball-Fan ist mir Bastian Schweinsteiger ein Vorbild. Im WM-Finale von Maracana 2014 kämpft er, er beißt die Zähne zusammen, steht auf und macht weiter, als er nach einem Check* in der 109. Minute blutüberströmt auf dem Feld liegt. Er sorgte mit seinem eisernen Siegeswillen und seiner Resilienz dafür, dass „wir“ Weltmeis- ter wurden. Nicht aufgeben: Das ist für uns in PNG die Her- ausforderung, aber auch für uns alle im Alltag. Paulus hilft uns in Philipper 3,13–14 mit einem tollen Bild: „Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“ Christen haben nicht nur eine „weltliche“ Resi- lienz und hoffen auf bessere Tage. Ihre Hoffnung ist eine ewige, die diese Welt und deren beste Tage weit übertrifft: Die Berufung (den Willen) Gottes zu leben, hier und jetzt nah bei Jesus zu sein – und nach diesem Leben ganz und für immer. Ham verlor alles Ham ist einer unserer Freiwilligen in der Arbeit in den sozialen Brennpunkten. Vor einigen Wochen brannte die Polizei in seiner Gegend knapp 50 Häuser ab. Vordergründig sei es eine Aktion gegen Drogendealer gewesen, erzählte Ham, tatsächlich aber ein privater Rachefeldzug wegen eines geklauten Handys. Bei diesem „Ein- satz“ verloren Unschuldige wie Ham und seine Familie alles, was sie hatten. Die Polizisten nah- men sich privat, was sie brauchen konnten; alles andere wurde verbrannt. – Wir waren völlig fer- tig und sprachlos, wollten der Familie Kleidung und Kochutensilien vorbeibringen. Ham jedoch meinte: „Schon in Ordnung. Gott weiß es. Sind doch nur weltliche Sachen!“ Auf Jesus schauen Schweres ertragen zu können ist auch eine Frage der Perspektive: Schauen wir auf uns selbst als die „ärmsten Säue“? Oder schauen wir auf Jesus, das „Lamm Gottes“ (Johannes 1,29)? In Hebräer 12,1–2 werden wir aufge- fordert: „Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glau- bens.“ Alles ablegen bedeutet: Sorgen und Ängste, Wut, Unverständnis und Trauer. Und auch die Meinung, dass es mir am Dreckig- sten geht. Jesus hat aus Liebe Schweres ertragen. Um Schweres zu ertragen, müssen wir auf Jesus schauen. Sebastian Proß l * Für nicht-Fußballfans: so bezeichnet man ein Wegdrücken/Wegstoßen. Jesu, geh voran auf der Lebensbahn! Und wir wollen nicht verweilen, dir getreulich nachzueilen; führ uns an der Hand bis ins Vaterland. Soll‘s uns hart ergehn, lass uns feste stehn und auch in den schwersten Tagen niemals über Lasten klagen; denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir. Rühret eigner Schmerz irgend unser Herz, kümmert uns ein fremdes Leiden, o so gib Geduld zu beiden; richte unsern Sinn auf das Ende hin. Ordne unsern Gang, Jesu, lebenslang. Führst du uns durch raue Wege, gib uns auch die nöt‘ge Pflege; tu uns nach dem Lauf deine Türe auf. nikLAus LuDWig Von ZinZEnDorF (1700 – 1760) Ham leitet die Kinderstunde im Settlement Erima. Polizisten brannten sein Haus nieder. Foto: sEBAstiAn pross Foto: ELkE pFroMMEr Im Einsatz für vernachlässigte Kinder in Port Moresby

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