MISSION weltweit – Ausgaben 2020

darum geht’s Japan 6 Die großen, mit Wasser befüllten Ballasttanks im Inneren sieht man von außen nicht. Sie geben den Schiffen die nötige Stabilität. Ein guter Kapitän weiß genau, wie viel Ballast sein Containerschiff braucht, um sicher durch die Wellen zu gleiten. Mehr noch als die Schiffe faszinieren uns Menschen mit Tiefgang. Jede Woche treffen sich meine Frau Tabea, die Japanerin Kieko und Jenny, eine australi- sche Missionarin. Sie tauschen sich aus, beten fürei- nander und tragen auch manche Lasten gemeinsam. Wer mit Kieko spricht, erkennt schnell, dass sie eine Frau ist, deren Glaube Tiefgang hat. Wir haben sie gebeten, ihre Geschichte zu erzählen: mehr last, mehr tiefgang die riesigen containerschiffe im hafen von Yokohama faszinieren: an unzähligen anlegestellen werden diese Kolosse aus stahl mit großen Kränen be- oder entladen. schaut man etwas genauer hin, entdeckt man, wie unterschiedlich der tiefgang ist: Je mehr container ein schiff geladen hat, umso tiefer liegt es im gewässer. Mein Name ist Kieko, und ich komme aus dem nördlichen Hokkaido. Dort bin ich in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Mein Vater hat die Kinderkirche geleitet, aber auch im Alltag unserer Familie spielte Gott immer eine große Rolle. Trotzdem war mein Glaube lange Zeit nur oberflächlich. Nach der Schulzeit zog ich zum Studium nach Tokio. Ich fand Anschluss an eine Gemeinde, besuchte sie mit der Zeit aber immer weniger. Während des Studiums lernte ich meinen Mann kennen. Er teilte zwar nicht meinen Glauben, akzeptierte ihn aber. Etwa ein halbes Jahr vor unserer Hochzeit ließ ich mich taufen. Damit wollte ich unsere Ehe auf ein gutes Fundament stellen. Aber mir fehlte etwas, und tief in meinem Herzen hatte ich das Verlan- gen, Jesus besser kennenzulernen. Im Rückblick muss ich sagen, dass ich damals nicht verstanden hatte, was sein Tod am Kreuz für mich bedeutet. Glaubensreise Mein Mann ist Journalist, und so folgten verschiedene Stationen in Japan und der ganzen Welt. Erst zu zweit, dann gemeinsam mit unseren drei Kin- dern. An einem Ort hatte ich zwei christliche Freundinnen. Einmal stritten sie, und die eine fragte wütend die andere: „Wenn du heu- te stirbst, wo wirst du dann sein?“ Die Auseinandersetzung endete mit Tränen. Mich bewegte diese Frage sehr, und seit diesem Zeitpunkt änderte sich etwas in mir. Mein Glaube gewann Tiefe. Hafen von Yokohama Kieko erlebt: Jesus trägt durch schwere Zeiten.

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