MISSION weltweit – Ausgaben 2020

12 darum geht’s indonesien Die einen starren auf die auferlegte Last und bekommen die Krise. Sie fragen sich, wie sie dieses „Gepäck“ nur schultern sollen und blei- ben an der Frage hängen: „Warum lässt Gott das zu?“ Manche werden dann wütend auf Gott und bitter, sie geben auf und betäuben sich mit aller- lei Zeug, um die unerträgliche Bürde zu verges- sen. Sie werden zu geistlichen Couch-Potatoes (umgangssprachlich für Menschen, die es sich mit ungesundem Essen auf der Couch bequem machen und darüber immer unbeweglicher werden). Die anderen aber trainieren stetig und machen irgendwann die Erfahrung, dass sich selbst unglaublich schwere Dinge tragen lassen. Sie haben „geistliche Muskeln“ aufgebaut. geistliches muskeltraining Beim thema „schweres tragen“ denke ich spontan an einen gewichtheber. Keiner wird als solcher geboren. Jeder fängt klein an und ist zunächst damit überfordert, schwere gewichte zu stemmen. es gibt zwei möglichkeiten, wie menschen mit der situation umgehen können. Wo finden wir uns in unserem Leben wieder? Wenn ich die negativen Fakten meines Lebens herauspicke, könnte ich auch fragen, warum Gott zugelassen hat, l dass ich mit neun Jahren miterleben musste, wie mein Papa stirbt. l dass ich nach diesem Verlust auch noch meine Freunde, mein Umfeld, meine Schule etc. zurücklassen musste. l dass mein Stiefvater Alkoholiker und gewalttätig war. l dass mein Leben immer so unbeständig war. l dass ich nie glückliche Beziehungen hatte. Schwere Zeiten helfen uns zu erkennen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Manchmal lassen sie uns aus Verzweiflung zu Gott schreien, weil wir realisieren, dass ohne ihn unser Leben leer ist und nur er aus der Not retten kann. Manchmal werden wir sogar mit dem Tod konfrontiert, um den Sinn unseres Lebens überhaupt oder neu zu erkennen: „Lehre uns zu bedenken, wie wenig Lebenstage uns bleiben, damit wir ein Herz voll Weisheit erlangen!“ (Psalm 90,12, NGÜ) Heute blicke ich auf mein Leben zurück und bin dankbar für jede Herausforderung, die Gott mir zugemutet hat, weil ich sie jetzt als Vorberei- tung und „Trainingslager“ verstehe: Christian und Johanna Folkers unterstützten von 2015 bis 2017 mikronesische inselgemeinden und schu- len auf chuuk und palau. seither arbeiten sie mit der kirche von West-papua, dem indonesischen teil der insel neuguinea. Zu ihren Aufgaben gehörte bisher der Einsatz als Lehrer in abgele- genen gegenden sowie der unterricht an einheimischen Bibelschulen. ihre Wieder- ausreise nach dem heimat- aufenthalt ist für Anfang August geplant. christian hat nach dem Abitur in Bad Liebenzell theologie studiert, johanna ist Versicherungskauffrau und Betriebswirtin.

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