MISSION weltweit – Ausgaben 2020

25 liebenzeller mission aktuell mission weltweit 9–10/2020 Herzen liegt. Und ich bin dankbar, dass wir umgeben sind von vielen lieben Men- schen, die uns immer wieder unterstützen. Aus eurer Zeit als Leiter der SLG wisst ihr, wie die Studenten an der IHL und ITA ticken. Was ist nötig, dass sich mehr Ab- solventen als Missionare senden lassen? Dave: Es muss uns gelingen, Stellenprofile in den Einsatzländern und die Individuali- tät der Einzelnen zusammenzubringen. Die Absolventen brauchen eine klare Beschrei- bung ihrer Aufgabe und gleichzeitig die Möglichkeit, ihre Gaben einzubringen. Ihnen ist es wichtig, dass ihre Aufgabe rele- vant ist und eine Dynamik entwickeln kann. Anette: Mission muss sie persönlich begeis- tern. Sie brauchen das Gefühl, dass sie per- sönlich gefragt sind. Und letztlich muss es Gott ihnen einfach aufs Herz legen. Ihr seid auf dem Missionsberg für viele positive Eigenschaften bekannt, unter anderem für Einsatz und Fleiß. Habt ihr eigentlich auch mal einen freien Tag? Dave: Wir trennen nicht zwischen Freizeit und Arbeitszeit. Wir sind gerne im Dienst und im Einsatz. Wenn wir das an einem Sonntag gemeinsam tun können, dann erfüllt uns das. Freunde und Besuche spie- len dabei auch eine wichtige Rolle. Und ich freue mich daran, wenn ich Dinge mit meinem Sohn Elia machen kann. Was wünscht ihr den Lesern von „Mission weltweit“? Anette: Ich wünsche mir, dass die Leser durch die Artikel in ihrem Glauben her- ausgefordert und ermutigt werden. Dass sie eine Verbundenheit zu den Missiona- ren entwickeln und sich als Teil der welt- weiten Mission fühlen. Dave: Dass sie inspiriert werden, einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen und einen Horizont bekommen für das, was Gott weltweit tut. Das Interview führte Christoph Kiess, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit Eine Pfundssache ECUADOR. Vor einigen Monaten erschrak ich über die skrupellose Ehrlich- keit der neuen Waage. Ich hatte mich gar nicht für so schwerwiegend gehal- ten … Meine Frau Kathi war schon länger anderer Meinung, das Tropenin- stitut in Tübingen auch, und die Blutwerte unterstützten die gegen mich gerichtete „Verschwörung“ ebenso. Abnehmen war angesagt! Das allein fand ich nicht sehr motivierend. Also kam uns die Idee, mit meinen Pfunden „zu haushalten“. 50 Freunde unterstützten die Aktion, indem sie eine Spende pro abgenommenem Kilo für die Missionsarbeit in Ecuador versprachen. Dort müssen viele jetzt zwangsläufig den Gürtel enger schnallen, denn die Menschen und das Land sind stark vom Corona-Virus betroffen. Die wirt- schaftliche Situation ist katastrophal, bis Mitte Juni galt ein strenger Lock- down. Auch die Gemeinden sind sehr betroffen: Seit Mitte März finden keine Gottesdienste mehr statt. So etwas wie Daueraufträge gibt es nicht, Bank- überweisungen macht fast niemand, die Gemeinden stehen ohne Spenden da. Die meisten ihrer Besucher leben ohnehin von der Hand in den Mund. Wir helfen Bedürftigen mit dem, was sie zum Überleben brauchen – und wollen verhindern, dass einheimische Pastoren entlassen werden müssen. Ich bin dankbar, dass viele Freunde meine Aktion unterstützten, dass wir mit dem Erlös von rund 15.000 Euro Menschen in Not und der Missionsar- beit in Ecuador helfen können – und dass ich um 18,4 Kilo erleichtert bin. Rainer Kröger Das Gewicht der Wasserflaschen entspricht in etwa dem, was Rainer abgenommen hat! Verteilaktion für Bedürftige in Ecuador F U N D S T Ü C K Wegen Corona waren wir länger als geplant im Heimataufenthalt. Als wir im Juni endlich nach Spanien zurückkehrten, fanden die Kinder am Eingang einen Adventskalender! Unsere Nachbarin hatte ihn an Weihnachten vor die Tür gestellt – ohne zu wissen, dass wir bereits verreist waren. Wir funktionierten ihn zum Quarantäne-Kalender um, weil wir in Spanien zunächst das Haus nicht verlassen durften. Advent im Juni: Eigentlich passt das ja! Denn mit Advent verbinden wir die Begriffe „Ankunft“ und „warten“, so wie bei der Quarantäne. daniel und rosita suchalla · spanien Tabea und Martin Auch, Dave und Anette Jarsetz (von links) fotos: Anette jarsetz foto: sofi viteri foto: rainer kröger

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